Ausbau der Erneuerbaren: 10 % mehr Arbeitsplätze als 2004

Der anhaltende Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat zu einem deutlichen Beschäftigungszuwachs geführt, berichtet das Bundesumweltministerium in einer Pressemitteilung. Die Zahl der Arbeitsplätze in dieser Branche liege inzwischen bereits bei etwa 170.000. Das sei gegenüber 2004 (157.000 Beschäftigte) ein Plus von knapp zehn Prozent.  „Eine ambitionierte, vernünftig ausgestaltete Umwelt- und Energiepolitik ist ein wichtiger […]

Der anhaltende Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat zu einem deutlichen Beschäftigungszuwachs geführt, berichtet das Bundesumweltministerium in einer Pressemitteilung. Die Zahl der Arbeitsplätze in dieser Branche liege inzwischen bereits bei etwa 170.000. Das sei gegenüber 2004 (157.000 Beschäftigte) ein Plus von knapp zehn Prozent.  „Eine ambitionierte, vernünftig ausgestaltete Umwelt- und Energiepolitik ist ein wichtiger Wirtschafts- und Zukunftsfaktor für Deutschland, von dem nachhaltige Impulse für Innovation, Investition, Wachstum und Beschäftigung ausgehen. kommentiert Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. „Die neuen Zahlen zu den Beschäftigungseffekten der Erneuerbaren Energien unterstreichen dies eindrücklich. Sie zeigen, dass sich der kräftige Ausbau der Erneuerbaren Energien in den letzen Jahren langfristig auch ökonomisch rechnet“, so der Minister weiter.

300.000 Arbeitsplätze bei den Erneuerbaren im Jahr 2020 realistisch

Grundlage der Zahlen ist ein Forschungsprojekt, das im Auftrag des Bundesumweltministeriums bearbeitet wird vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW, Berlin), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR, Stuttgart), der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS, Osnabrueck) sowie vom Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW, Stuttgart). Demnach scheint in Deutschland ein Anstieg der Beschäftigung auf dem Feld der erneuerbaren Energien auf etwa 300.000 Arbeitsplätze im Jahr 2020 realistisch. Voraussetzung hierfür sei, dass der heimische Markt bei stabilen politischen Rahmenbedingungen weiter anhaltende Absatzchancen und Innovationsimpulse biete. Allein im letzten Jahr dürfte der Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland Investitionen in einer Größenordnung von etwa 10 Milliarden Euro ausgelöst haben, heißt es in der Pressemitteilung.

Gabriel: Gesetz zur regenerativen Wärme in Angriff genommen

Zudem expandiere auch der Weltmarkt stark: Bis 2020 könnten die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien weltweit von derzeit etwa 40 Milliarden Euro auf 250 Milliarden Euro pro Jahr zunehmen. Die Arbeitsplatzeffekte in Deutschland hängen laut BMU stark davon ab, wie die deutschen Unternehmen dieses Exportpotenzial nutzen können. „Die Fortführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und des Marktanreizprogramms, eine deutliche Verstärkung der Forschungsaktivitäten bei den Erneuerbaren Energien sowie das jetzt in Angriff genommene regenerative Wärmegesetz werden dafür sorgen, dass hierfür in Deutschland auch in Zukunft günstige Rahmenbedingungen bestehen und wir unsere guten Chancen auf dem Weltmarkt nutzen können“, so Bundesumweltminister Gabriel:

Im Zuge des Forschungsprojekts sind mehr als 1.100 Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche befragt worden. Dabei zeigte sich, dass diese klar mittelständisch geprägt ist und gerade in strukturschwachen Gebieten wichtige arbeitsmarktpolitische Impulse gibt. Bis Jahresmitte soll die Untersuchung abgeschlossen sein und dann auch fundierte Aussagen zu den langfristigen Netto-Beschäftigungswirkungen der Erneuerbaren liefern. Diese Größe, die den Brutto-Arbeitsplatzzahlen auch mögliche negative Beschäftigungseffekte des Ausbaus der erneuerbaren Energien gegenüberstellt, war bislang positiv.

Volkswirtschaftlicher Nutzen der Erneuerbaren bei der Stromerzeugung erreicht knapp 3 Milliarden Euro pro Jahr

Eine noch deutlichere ökonomische Bilanz für die erneuerbaren Energien ergibt sich, wenn die derzeit noch deutlich höheren Umweltschäden der konventionellen Energieerzeugung und Energienutzung (so genannte negative externe Effekte) verursachergerecht angelastet werden. Einer laufenden wissenschaftlichen Untersuchung für das BMU zufolge läge der volkswirtschaftliche Nutzen der erneuerbaren Energien dann allein in der Stromerzeugung bei einer Größenordnung von knapp 3 Milliarden Euro pro Jahr. Das sei mehr als die von den Stromabnehmern in Deutschland derzeit zu tragenden Mehrkosten des EEG (2005: rund 2,4 Mrd. Euro) und zeige, dass sich die erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung bei einer umfassenden ökonomischen Bewertung schon jetzt rechnen, betont das BMU.

Zwischenergebnisse der Studie „Wirkungen des Ausbaus Erneuerbarer Energien auf den deutschen Arbeitsmarkt unter besonderer Berücksichtigung des Außenhandels“ können aus dem Internet heruntergeladen werden unter http://www.bmu.de oder http://www.erneuerbare-energien.de. Dort finden sich auch wissenschaftliche Untersuchungen zu den langfristigen Perspektiven der erneuerbaren Energien.

24.03.2006   Quelle: BMU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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