EU-Energiegipfel: Versorgungssicherheit erfordert mehr Energieeffizienz

Europa will weniger Energie verbrauchen: Durch die Erhöhung der Energieproduktivität sollen bis zum Jahr 2020 20 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden, berichtet die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) in einer Pressemitteilung. Dafür müsse die Energieeffizienz auf der Nachfrageseite eine wichtigere Rolle in der europäischen Energiepolitik spielen als bisher, fordert die dena anlässlich des EU-Frühjahrsgipfels am 23. […]

Europa will weniger Energie verbrauchen: Durch die Erhöhung der Energieproduktivität sollen bis zum Jahr 2020 20 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden, berichtet die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) in einer Pressemitteilung. Dafür müsse die Energieeffizienz auf der Nachfrageseite eine wichtigere Rolle in der europäischen Energiepolitik spielen als bisher, fordert die dena anlässlich des EU-Frühjahrsgipfels am 23. und 24. März.  Bei der Entwicklung der Energieproduktivität, die als ein Indikator für Energieeffizienz gilt, gebe es große Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Ländern. Während Litauen und Irland hohe jährliche Steigerungsraten aufwiesen, verschlechterte sich die Energieproduktivität in einigen Ländern, zum Beispiel in Spanien und Portugal. Deutschland liege mit der Verbesserung seiner Energieproduktivität im europäischen Vergleich im vorderen Mittelfeld und sei damit besser als der EU-Durchschnitt.

Auch in Europa drohen Versorgungsengpässe

„Eine der dringendsten Fragen in der europäischen Energiepolitik ist die Sicherstellung einer unabhängigeren, nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Energieversorgung“, betont dena-Geschäftsführer Stephan Kohler. Durch die immer größere Abhängigkeit von Energieimporten aus politischen Krisenregionen drohten bei zugleich weltweit steigender Energienachfrage auch in Europa Versorgungsengpässe und immer höhere Energiepreise. Verstärkte Anstrengungen für mehr Energieeffizienz seien deshalb auch auf EU-Ebene dringend geboten, so Kohler.

Deutschland will Energieproduktivität von 1990 bis 2020 verdoppeln

Energieproduktivität beschreibt das Verhältnis vom Bruttoinlandsprodukt zum Energieverbrauch eines Landes. Je höher die Energieproduktivität, desto größer ist die Wirtschaftsleistung, die mit gleichem Einsatz an Energie erbracht werden kann. Deutschland will seine Energieproduktivität von 1990 bis 2020 verdoppeln. Dafür muss die jährliche Produktivitätssteigerung in den kommenden Jahren auf durchschnittlich 2,9 Prozent verbessert werden.

Deutschland: Initiative zur Energie-Effizienz in Haushalten, Industrie und Gewerbe

Um das europäische Einsparziel bis 2020 zu erreichen, will die Kommission dieses Jahr einen Aktionsplan für Energieeffizienz vorlegen, der konkrete Maßnahmen vorschlägt, unter anderem gezielte und langfristige Energieeffizienz-Kampagnen. Deutschland geht laut dena mit gutem Beispiel voran. Mit der Initiative EnergieEffizienz gebe es hier bereits seit 2002 eine Kampagne, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Stromeffizienz in allen Verbrauchssektoren zu steigern, in privaten Haushalten, in der Industrie und im Gewerbe. Mit zielgruppenspezifischen Angeboten unterstützt und berät die dena bei der Erschließung von Stromeffizienzpotenzialen. Dazu gehören u.a. Informationen, wie private Verbraucher ihren Strombedarf reduzieren können, Hilfestellungen bei der Beschaffung energieeffizienter Bürogeräte im Dienstleistungsbereich, aber auch maßgeschneiderte Angebote für effizienten Stromeinsatz in Industrieunternehmen.

25.03.2006   Quelle: Deutsche Energie Agentur GmbH   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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