Solarzellenherstellung: Applied Films kooperiert mit PV-TEC

Applied Films, ein führender Anbieter von Dünnschicht-Produktionsanlagen, will künftig eng mit dem Photovoltaik-Technologie Evaluationscenter (PV-TEC) des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE, Freiburg) zusammenarbeiten. Das gab das Unternehmen mit Sitz in Alzenau anlässlich der Einweihung des PV-TEC am 21. März 2006 bekannt. Die Zusammenarbeit in der Prozessentwicklung und Bemusterung sei zunächst auf drei Jahre ausgelegt.  […]

Applied Films, ein führender Anbieter von Dünnschicht-Produktionsanlagen, will künftig eng mit dem Photovoltaik-Technologie Evaluationscenter (PV-TEC) des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE, Freiburg) zusammenarbeiten. Das gab das Unternehmen mit Sitz in Alzenau anlässlich der Einweihung des PV-TEC am 21. März 2006 bekannt. Die Zusammenarbeit in der Prozessentwicklung und Bemusterung sei zunächst auf drei Jahre ausgelegt.
  Ein entsprechendes Abkommen unterzeichneten Joachim Nell, Executive Vice President Solar & Web und Geschäftsführer von Applied Films, und Professor Joachim Luther, Leiter des ISE, Betreiber des PV-TEC. Applied Films stellt in der Prozesskette des PV-TEC sein ATON-Produktionssystem, mit dem im so genannten Sputter-Verfahren (Kathodenzerstäubung) die Antireflektions- und Passivierungsschicht auf Solarzellen aus kristallinem Silizium aufgebracht wird.

Sputter-Beschichtungsverfahren wird im PV-TEC optimiert

Bereits seit einigen Jahren arbeiten Applied Films und das weltweit renommierte Fraunhofer ISE erfolgreich bei der Entwicklung von Anlagen und Prozessen für die industrielle Massenproduktion waferbasierter Solarzellen zusammen. Das PV-TEC ergänzt das Reinraumlabor und das PV-Technikum am Fraunhofer ISE um eine produktionsnahe Forschungseinrichtung, die den Technologietransfer in die Industrie beschleunigt. Solarzellen-, Wafer- und Modulhersteller können im PV-TEC Prozesse, Materialien und Anlagen für die Fertigung von Solarzellen aus kristallinem Silizium analysieren und weiterentwickeln. Aufgrund der vollständigen Prozesskette des PV-TEC kann das Potenzial neuer Technologien oder Prozesse quantifiziert werden. Applied Films nutzt die Möglichkeiten des Kooperationsabkommens, um das Sputter-Beschichtungsverfahren speziell hinsichtlich weiterer Kostensenkungen zu optimieren und um Muster waferbasierter Solarzellen für Kunden zu beschichten.

Industrieaufträge über 1,5 Millionen Euro für das PV-TEC

Joachim Luther sieht die Zusammenarbeit mit Applied Films als wichtige Partnerschaft, um die Photovoltaik-Industrie weltweit weiter zu stärken. Im Rahmen seiner Eröffnungsrede wies Luther darauf hin, dass das PV-TEC einzigartige Ressourcen biete. „Das PV-TEC hat bereits heute Aufträge im Wert von 1,5 Millionen Euro aus der Industrie erhalten. Für 2007 rechnen wir mit weiteren 2 Millionen Euro. Damit können wir das PV-TEC rein durch Industrieaufträge betreiben“, so Luther. Technologisch konzentriere sich das Evaluationscenter auf die Silizium-Wafer-Technologien, die den Photovoltaik-Markt heute mit 95 Prozent dominierten und Wachstumsraten von über 30 Prozent pro Jahr aufwiesen.

ATON System zur Beschichtung wafer-basierter Solarzellen

„Wir sehen das Sputterverfahren als eine der zukünftigen Kerntechnologien zur Herstellung wafer-basierter Solarzellen an“, so Dr. Ralf Preu, Leiter der Gruppe Solarzellenfertigungstechnologie des Fraunhofer ISE. „Welches Potenzial in diesem Produktionsprozess steckt, zeigte sich schon im Rahmen unserer gemeinsamen Entwicklungsarbeit für das Applied Films ATON System. Ein Großteil der weltweit namhaften Solarzellen-Hersteller hat den Weg zu Applied Films in Alzenau und zu uns gefunden, um sich von der Leistungsfähigkeit des Sputterverfahrens zu überzeugen. Es freut uns, diese Erfolge durch die Kooperation von Applied Films mit dem PV-TEC weiter ausbauen zu können“, so Dr. Preu weiter.
Ziel der gemeinsamen Aktivität des PV-TEC, des ISE und der Industrie ist laut Preu die zügige und deutliche Kostenreduktion von Solarstrom. Erreichen ließe sich dies durch einen geringeren Materialverbrauch (dünnere Silizium-Wafer), höhere Zellwirkungsgrade und optimierte Produktionstechnologien. Preu geht davon aus, in der Silizium-Wafer-Technologie die Kosten um den Faktor 2 bis 3 senken zu können, auf Basis heute existierender Konzepte.

„Wir haben uns mit unserem erfolgreich am Markt eingeführten ATON-Produktionssystem für wafer-basierte Solarzellen und unseren vorbereitenden Entwicklungsarbeiten für den Eintritt in den Massenmarkt Dünnschicht-Solarzellen bereits einen guten Namen in der Solar-Welt erarbeitet“, ergänzt Joachim Nell aus Sicht von Applied Films. Ausgedrückt werde dieser Erfolg durch den Umfang von Applied Film’s ATON™-bezogenen Solar-Aufträgen. „Für uns ist die Kooperation mit dem PV-TEC eine wichtige Grundlage, um Applied Films zu einem führenden Anbieter von Beschichtungsanlagen für die Solarzellenproduktion zu machen. Mit dem Fraunhofer ISE und dem PV-TEC als weltweit größten Solar-Forschungseinrichtungen an unserer Seite sehen wir der Entwicklung hocheffizienter Solarzellen sehr positiv entgegen“, so Nell weiter. Applied Films ist unter dem Kürzel AFCO an der US-amerikanischen Technologiebörse NASDAQ notiert.

03.04.2006   Quelle: Applied Films   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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