Gabriel: zukunftsweisende Energiepolitik verzichtet auf Atomkraft
Mit einer Absage an die Nutzung der Atomenergie hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel am 24.04.2005 die zweitägige Tagung „Tschernobyl 1986-2006: Erfahrung für die Zukunft“ eröffnet. „Für die Zukunft unseres Energiesystems kommt, gemeinsam mit einer besseren Energieeffizienz, den erneuerbaren Energien eine zentrale Rolle zu. Atomkraft ist ein Auslaufmodell und keine Zukunftstechnologie, denn sie verhindert Innovation. Die Atomenergie ist mit prinzipiellen Sicherheitsrisiken verbunden und deshalb nur noch für begrenzte Zeit verantwortbar“, so Gabriel.
Auf der gemeinsamen Tagung des Bundesumweltministeriums und der Forschungsstelle für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin will Gabriel mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über sichere, das Klima schützende und zukunftsfähige Energien debattieren.
10,2 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien
Erneuerbare Energien werden immer mehr zu einer tragenden Säule unserer Energiewirtschaft, betont das Bundesumweltministerium in einer Pressemitteilung. Ihr Beitrag zur Stromversorgung in Deutschland habe innerhalb von fünf Jahren von 6,7 Prozent (2000) auf 10,2 Prozent gesteigert werden können. Im Jahr 2020 könnte bereits ein Viertel des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden. Im Jahr 2005 haben die erneuerbaren Energien laut BMU die deutschen Treibhausgasemissionen um über 80 Millionen Tonnen reduziert, die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten gemildert und 170.000 Arbeitsplätze gesichert – besonders in strukturschwachen Regionen.
Kostenlose Broschüre: „Erneuerbare Energien – Innovation für die Zukunft“
Zur Tagung erscheint die BMU-Broschüre „Erneuerbare Energien – Innovation für die Zukunft“. Sie gibt einen Überblick über den Stand der Technik, die Einsatzmöglichkeiten und Entwicklungsperspektiven. Die Bilanz der bisherigen Entwicklung und der Ausblick, abgeleitet aus mehreren für das Bundesumweltministerium erarbeiteten Studien, zeigen, was die gemeinsame Innovationskraft von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik beispielhaft leisten könne. Das Heft entstand mit fachlicher Unterstützung des Instituts für Energie- und Umweltforschung, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Sie ist im Internet abrufbar unter der Adresse www.erneuerbare-energien.de und kann kostenlos beim Bundesumweltministerium bestellt werden: Postfach 30 03 61, 53183 Bonn, Telefon 01888/305-3355, Fax 01888/305-3356 oder per e-Mail unter: bmu@broschuerenversand.de
24.04.2006 Quelle: BMU Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH