TU Clausthal federführend beim „Forschungsverbund Energie Niedersachsen“

Die Technische Universität (TU) Clausthal ist federführend beteiligt am neuen „Forschungsverbund Energie Niedersachsen (FEN) – Dezentrale Energiesysteme“. Insgesamt sieben Projektpartner forschen seit dem 1. April 2006 bis zum Jahr 2009 zu Fragen der Energieversorgungstechnik und des Energiemanagements. Aufgelegt vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) des Landes Niedersachsen, umfasst der Verbund ein Gesamtfördervolumen von fünf […]

Die Technische Universität (TU) Clausthal ist federführend beteiligt am neuen „Forschungsverbund Energie Niedersachsen (FEN) – Dezentrale Energiesysteme“. Insgesamt sieben Projektpartner forschen seit dem 1. April 2006 bis zum Jahr 2009 zu Fragen der Energieversorgungstechnik und des Energiemanagements. Aufgelegt vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) des Landes Niedersachsen, umfasst der Verbund ein Gesamtfördervolumen von fünf Millionen Euro.
 
Die Industrie habe bereits Interesse an den Forschungsergebnissen angemeldet, heißt es in der Pressemitteilung der TU.

Kernenergie ist keine befriedigende Antwort

Das Klima verändert sich und die Preise für Erdöl und Erdgas steigen. Kernenergie sei darauf derzeit keine befriedigende Antwort, so die TU Clausthal. Zu groß seien noch die Probleme, die sie hinterlässt. Es sei also höchste Zeit, die erneuerbaren Energien stärker in den Blick zu nehmen. Niedersachsen verfüge derzeit, dank der Wasserkraft im Harz, der Biomasse auf den landwirtschaftlichen Flächen und des frischen Windes im ganzen Land, über einen vergleichsweise hohen Anteil an regenerativen Energiequellen.

Die Mischung macht’s: Sonne, Biomasse, Erd- und Umgebungswärme

Doch nicht in weithin sichtbaren Windmühlen oder tourismustauglichen Talsperren allein liege die Zukunft dieser nachhaltigen Art, Energie zu gewinnen. Nur die Mischung vieler unterschiedlicher Energiequellen verspreche eine weitgehende Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Sonnenergie, Biomasse, Erd- und Umgebungswärme und in der Zukunft auch Brennstoffzellen. Auch konventionelle Erdgas-Blockheizkraftwerke, von denen allein in der Harzregion bereits über 1.000 Anlagen zu einem „virtuellen Kraftwerk“ vernetzt werden sollen, können mit Biogas befeuert und zu CO2-neutralen Energielieferanten werden, die neben Wärme auch Strom durch sogenannte Kraft-Wärme-Kopplungen produzieren.

Wie kommt regenerativer Strom sicher und konstant zum Verbraucher?

Die wesentlichen Fragen der dezentralen Energiegewinnung und -verteilung sind laut TU Clausthal: Wie kommt der Strom zum Verbraucher, ohne dass die Versorgungsnetze überbelastet werden und der Strom ausfällt, oder dass die Spannung zu stark schwankt und daheim das Licht flackert? Wie lässt sich die Effizienz von Mini-Blockheizkraftwerken verbessern und wie können kleine Stromproduzenten technisch und wirtschaftlich effektiv mit den großen Energieversorgern zusammenarbeiten? Der „Forschungsverbund Energie Niedersachsen- Dezentrale Energiesysteme“ will diesen Fragen in elf Einzelprojekten auf den Grund gehen, unter der Federführung von Professor Dr. Hans-Peter Beck vom Institut für Elektrische Energietechnik der TU Clausthal. Dazu werden die Disziplinen Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik zusammengeführt.

Dass zu diesem Thema Wissenschaftler von vier Universitäten, einer Fachhochschule und zwei außeruniversitären Landeseinrichtungen zusammenarbeiten, sei in Niedersachsen einzigartig und laut Wissenschaftsminister Lutz Stratmann ein Zukunftsmodell: „Der Forschungsverbund Energie Niedersachsen ein wichtiger Schritt in Richtung einer synergetischen Zusammenarbeit der niedersächsischen Hochschulen in der Energieforschung“, so der Minister.

Industrie ist aufmerksam

Die Arbeit des FEN soll die von der niedersächsischen Energiepolitik geforderte „unverzerrte Technologiekonkurrenz“ zwischen regenerativer und konventioneller Energieversorgung ihrer Verwirklichung einen großen Schritt näher bringen. Die wissenschaftlichen Ergebnisse des Forschungsverbunds sind an ihrer späteren Anwendung orientiert. Sie können im „Energiepark Clausthal“ des beteiligten Clausthaler Umwelttechnik Instituts (CUTEC) auf ihre Machbarkeit hin direkt überprüft werden. Dadurch sei es leicht, das wissenschaftliche Know-how später in die Industrie zu transferieren. Zehn namhafte Firmen aus ganz Deutschland hätten bereits Interesse an den Ergebnissen der niedersächsischen Forscher bekundet, darunter die Stadtwerke Hannover, die Regionalversorger EWE AG und Avacon AG und die Siemens AG als Vertreter der Elektroindustrie.

24.04.2006   Quelle: TU Clausthal; Institut für Elektrische Energietechnik   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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