1.793,5 Megawatt Photovoltaik-Leistung in der EU

Fast 645 MWp Solarstrom-Leistung wurden im vergangenen Jahr in der EU neu installiert. Gegenüber der 2004 neu installierten Solarstrom-Kapazität (546 MWp) bedeutet dies eine Steigerung um 18.2%. Die installierte Gesamtleistung beträgt mittlerweile 1.793,5 Megawatt und deckt rechnerisch den Strombedarf von 600.000 Haushalten. Das geht hervor aus dem Photovoltaic Energy Barometer des von der EU-Kommission geförderten […]

Fast 645 MWp Solarstrom-Leistung wurden im vergangenen Jahr in der EU neu installiert. Gegenüber der 2004 neu installierten Solarstrom-Kapazität (546 MWp) bedeutet dies eine Steigerung um 18.2%. Die installierte Gesamtleistung beträgt mittlerweile 1.793,5 Megawatt und deckt rechnerisch den Strombedarf von 600.000 Haushalten. Das geht hervor aus dem Photovoltaic Energy Barometer des von der EU-Kommission geförderten Projekts „EurObserv’ER“.   Auch die pro installierte PV-Spitzenleistung pro Einwohner wuchs in den EU 25-Ländern beträchtlich: sie stieg von 2,5 Watt pro Kopf im Jahr 2004 auf 3,9 Watt im Jahr 2005. Die Netzgekoppelte Photovoltaik hatte 2005 einen Anteil von fast 99%. Das Wachstum wäre noch höher ausgefallen, wenn der Siliziummangel nicht angehalten hätte, betont der EurObserv’ER.

Deutschland bleibt Solarstrom-Weltmarktführer

Deutschland blieb 2005 mit über 600 installierten MWp der weltweit führende PV-Markt, vor Japan und den USA. Vom deutschen Erfolg angeregt hätten sowohl Spanien als auch Italien Förderbedingungen geschaffen um den Solarstrommarkt rasch zu entwicklen, so EurObserv’ER. Zum ersten Mal habe der PV-Markt in der EU die Grenzen seiner Lieferkapazität erreicht. Die Hersteller hätten ohne die aktuelleKnappheit des zur Solarzellenproduktion erforderlichen Rohstoffs Silizium beträchtlich mehr Module herstellen können, betont EurObserv’ER.

Spanien überschreitet 20 MW-Grenze

Der spanische PV-Markt wuchs weiter: Nach ersten Schätzungen des
IDAE (Institute for energy diversification and savings) sind in Spanien Ende 2005 20,2 MWp installiert (davon 18.7 MWp netzgekoppelt), was einem Wachstum um 90.8% gegenüber 2004 entspricht. Für 2006 erwartet IDEA ein Wachstum um 26 MWp.

Italien: Einspeisevergütung für Anlagen bis zu einer Gesamtleistung von 500 MWp

Das neue italienische Vergütungssystem für Solarstrom vom 15. Juli 2005 wurde bereits voll ausgereizt: Ende 2005 war die Förderung von Anlagen mit einer Leistung von 311 MWp beantragt, während die Förderobergrenze für die ersten 100 MWp festgelegt worden war. Um die Erwartungen der Investoren zu erfüllen, hob die italienische Regierung den „Förderdeckel“ auf 500 MWp an (360 MWp für Anlagen unter 50 kWp; 140 MWp für Anlagen zwischen 50 kWp und 1 MWp). Andererseits beschränkte die Regierung die Zahl der Bewilligungen auf 85 MWp pro Jahr. Das CESI (Italian experimental electro-technical centre) geht davon aus, dass 2005 rund 5 MWp neu installiert wurden.

Steuervorteile bringen PV-Markt in Frankreich nicht in Schwung

In Frankreich hätten die Steuervorteile beim Kauf von Solaranlagen keine Steigerung der installierten PV-Leistung bewirkt, so EurObserv’ER. Und das, obwohl dort eine Einspeisevergütung von 14,13 Cent/kWh bezahlt wird und Bauherren eine Steuererleichterung in Höhe von 40 % des Anschaffungspreises erhalten. Nur in Regionen, in denen außerdem Zuschüsse bezahlt wurden, sei der PV-Markt gewachsen. Laut ADEME wurden 2005 in Frankreich 1.9 MWp neu installiert, das sind 0.3 MWp weniger als im Vorjahr.

„Phantommarkt“ Luxemburg

Gemessen an der pro Kopf installierten PV-Leistung ist Luxemburg europäischer Spitzenreiter: 58,2 Watt pro Einwohner waren es 2005. Und das obwohl 2005 praktisch keine Neuinstallationen erfolgten, weil die Zuschüsse für private Bauherren von 50 % auf 15 Prozent gesenkt wurden.

Schwache Entwicklung bei den neuen EU-Mitgliedern

In den zehn neuen Mitgliedsstaaten wurden 2005 nur 0,6 MWp neu installiert, bei einer Gesamtkapazität von 1.8 MWp. Zypern setzte sich mit 0, 28 MWp neuer Solarstromkapazität an die Spitze, vor der Tschechischen Republik mit nur 114 kWp und Slowenien mit 112 kWp.

EurObserv’ER: Hintergrundinformationen zur Entwicklung der Erneuerbaren in Europa

EurObserv’ER ist ein Zusammenschluss sechs europäischer Organisationen zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien in der Europäischen Union. Diese sechs Organisationen sind:

– Observ’ER, Observatorium für erneuerbare Energien (Paris, Frankreich)
– Eurec Agency, Europäischer Verein der Forschungsinstitute auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien (Brüssel, Belgien)
– Eufores, Europäisches Forum für erneuerbare Energiequellen (Brüssel, Belgien)
– Erec, Europäischer Rat für erneuerbare Energien (Brüssel, Belgien)
– Institut Jozef Stefan, Forschungszentrum für erneuerbare Energien und Energiepolitiken (Ljubljana, Slowenien)
– Systèmes Solaires, französische Fachzeitschrift für erneuerbare Energien (Paris, Frankreich).

Weitere Informationen im Internet

Die verschiedenen Barometer von EurObserv’ER können in französischer Sprache als PDF-Dokument heruntergeladen werden unter der Adresse http://www.eufores.org/, zum Beispiel das Solarwärme-Barometer und das Photovoltaik-Barometer.

12.05.2006   Quelle: EUFORES   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen