Studie: Strom aus Erneuerbaren verhindert Schäden in Milliardenhöhe

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat laut Bundesumweltministerium (BMU) im vergangenen Jahr Schäden von mindestens 2,8 Milliarden Euro vermieden. Das gehe aus einem Gutachten hervor, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR, Stuttgart) und dem Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI, Karlsruhe) im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellt wurde, so das BMU in […]

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat laut Bundesumweltministerium (BMU) im vergangenen Jahr Schäden von mindestens 2,8 Milliarden Euro vermieden. Das gehe aus einem Gutachten hervor, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR, Stuttgart) und dem Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI, Karlsruhe) im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellt wurde, so das BMU in einer Pressemitteilung. Dieser Wert liege über dem Betrag, den die Förderung des Stroms aus Biomasse, Erdwärme, Photovoltaik, Wasser und Wind durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gekostet habe, betont das BMU. 2005 seien das laut Gutachten rund 2,4 Milliarden Euro gewesen.   Beträchtlich seien zum Beispiel die von konventionellen Kraftwerken durch Luftschadstoffe verursachten Gesundheits- und Materialschäden sowie, in geringerem Umfang, landwirtschaftliche Ertragsverluste, heißt es in der Pressemitteilung.

Teure Klimaschäden durch fossile Stromerzeugung

Die Forscher hatten die externen Kosten der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit der Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern verglichen und ausgewertet. Demnach haben die nicht in den Strompreisen enthaltenen so genannten externen Kosten der fossilen Stromerzeugung gesamtwirtschaftlich eine erhebliche Bedeutung. Hierbei spiele der Ausstoß an Treibhausgasen eine zentrale Rolle: Für die hierdurch verursachten Klimaschäden nennt die Studie als derzeit „besten Schätzwert“ Schadenskosten von 70 Euro pro Tonne Kohlendioxid (CO2). Für die Stromerzeugung aus Stein- und Braunkohle ergäben sich – selbst unter Berücksichtigung moderner Technik – externe Kosten in einer Größenordnung von 6 bis 8 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Für moderne, gasgefeuerte Gaskraftwerke lägen sie immer noch bei etwa 3 Cent/kWh. Da weitere externe Effekte aus Mangel an belastbaren Daten nicht quantifiziert werden konnten (Beeinträchtigung von biologischer Vielfalt, Ökosystemen und Versorgungssicherheit sowie geopolitische Risiken), seien diese Größen nur eine Teilsumme der derzeit tatsächlich zu erwartenden externen Kosten, so das BMU. Demgegenüber verursache die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nur vergleichsweise geringe externe Kosten: In der Regel unter 0,5 Cent//kWh. Nur die Photovoltaik liege derzeit noch bei etwa 1 Cent/kWh, mit einem erheblichen Kostensenkungspotential in den nächsten Jahren. Der Bau und die Entsorgung der Anlagen seien in diese Berechnungen einbezogen.

Schlussbericht und wissenschaftliche Untersuchungen in Internet

Der Schlussbericht des Gutachtens „Externe Kosten der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Vergleich zur Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern“ kann im Internet heruntergeladen werden als PDF-Dokument (59 S.) unter http://www.bmu.de/files/erneuerbare_energien/downloads/application/pdf/ee_kosten_stromerzeugung.pdf. Unter www.bmu.de oder www.erneuerbare-energien.de finden sich auch wissenschaftliche Untersuchungen zu den langfristigen Perspektiven der erneuerbaren Energien, die im Strom-, Wärme- und Kraftstoffmarkt bis 2050 insgesamt einen Anteil von 50 Prozent der gesamten Energieversorgung und 65 Prozent an der Stromversorgung bestreiten können.

15.05.2006   Quelle: BMU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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