Solarbundesliga: bayerische Gemeinde Gollhofen schlägt langjährigen Meister Rettenbach

Am 24. Juni 2006 wurden in Freiburg die Deutschen Meister in der von der Fachredaktion Solarthemen und der Deutschen Umwelthilfe veranstalteten Solarbundesliga geehrt. Spannend wie selten verlief in diesem Jahr der Endspurt im solaren Wettstreit, an dem sich in der Saison 2005/2006 mehr als 900 Kommunen beteiligten. Am Ende stand die Überraschung fest: Die bayerische […]

Am 24. Juni 2006 wurden in Freiburg die Deutschen Meister in der von der Fachredaktion Solarthemen und der Deutschen Umwelthilfe veranstalteten Solarbundesliga geehrt. Spannend wie selten verlief in diesem Jahr der Endspurt im solaren Wettstreit, an dem sich in der Saison 2005/2006 mehr als 900 Kommunen beteiligten. Am Ende stand die Überraschung fest: Die bayerische Gemeinde Gollhofen ist der neue Deutsche Meister der Solarbundesliga.  Bis kurz vor dem Meldeschluss sah es so aus, als könnte Rettenbach seinen Meistertitel verteidigen. Doch die Gollhofener nahmen die Herausforderung an und wurden am Tag des Meldeschlusses aktiv. „Spontan haben wir noch alle Solarwärmeanlagen im Ort erfasst. Wir haben herumtelefoniert und sind in die Außenbereiche gefahren“, sagt Harald Trabert vom Solarstammtisch Gollhofen. Die Mühe hat sich gelohnt. Die 825-Einwohner-Gemeinde südlich von Würzburg siegte schließlich mit 676 Ligapunkten vor Rettenbach am Auerberg (631 Punkte) und Halsbach (553 Punkte).

Freiburg wieder Sieger unter den Großstädten

Bei den Großstädten haben in dieser Saison wieder die Freiburger die Nase vorn vor Ulm und Ingolstadt, nachdem sie im Laufe der Saison auf den dritten Platz abgerutscht waren. Neckarsulm holte sich den Titel der Mittelstädte vor Trostberg und Bürstadt. Bei den Kleinstädten konnte sich Kastl vor Engelsberg und Wildsteig durchsetzen.

Solarwärme-Spitzenreiter Schwerbach, Solarstrom-Sieger Heckhuscheid

Auch in den beiden Einzeldisziplinen „Solarstrom“ und „Solarwärme“ wurden die Sieger ermittelt. Deutscher Meister in der Kategorie „Solarwärme“ darf sich ab sofort das rheinland-pfälzische Schwerbach nennen. Es kommt auf 1,33 Quadratmeter Sonnenkollektorfläche pro Einwohner. Das Nachsehen hat der viermalige Sieger dieser Kategorie, Schalkham (1,28 Quadratmeter Kollektorfläche pro Einwohner). In der Kategorie „Solarstrom“ ist Heckhuscheid aus Rheinland-Pfalz mit 1185 Watt pro Einwohner Deutscher Meister.

Siegerkommune duscht praktisch fast ausschließlich mit Sonnenwärme

Organisiert wird die Solarbundesliga seit 2001 von der Zeitschrift Solarthemen und der Deutschen Umwelthilfe. Gefördert wird das Projekt vom Bundesumweltministerium. „Wir freuen uns über die von Monat zu Monat wachsende Beteiligung. Es ist einfach begeisternd zu sehen, wie engagiert Solarenergie in vielen deutschen Kommunen bereits genutzt wird“, erklärt Solarthemen-Herausgeber Andreas Witt. So seien in der Siegerkommune Gollhofen mit ihren 825 Einwohnern pro Kopf fast ein Kilowatt Solarstromleistung und 0,73 Quadratmeter Solarkollektorfläche installiert. „Der gesamte Ort duscht praktisch schon fast ausschließlich mit Sonnenwärme“, so Witt. „Gäbe es eine Weltmeisterschaft für Sonnenenergie, wären die deutschen Kommunen hier noch klarere Favoriten als unsere Fußballer bei der laufenden WM“, sagt Jörg Dürr-Pucher, der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe.

905 Städte und Gemeinden mit insgesamt 648.850 Quadratmetern Solarwärmekollektoren und 311.565 Kilowatt Solarstromleistung

Insgesamt spielen nun 905 Städte und Gemeinden in der Solarbundesliga mit. Ihre 23,6 Millionen Einwohner bringen es auf zusammen 648.850 Quadratmeter Solarwärmekollektoren und 311.565 Kilowatt Solarstromleistung. Hinzu kommen noch einmal 509 Ortsteile in der Ortsteilliga. Neue Städte, Gemeinden, Dörfer und Ortsteile können sich jederzeit anmelden. Alle Informationen dazu finden sich auf der Internetseite www.solarbundesliga.de. „Wir sind schon gespannt, welche Kommunen am Ende der nun startenden Saison vorne sind“, so Dürr-Pucher.

27.06.2006   Quelle: Solarthemen; Deutsche Umwelthilfe   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen