Steigende Energiepreise: Dämmen nach Vorschrift ist nicht genug

Wer nachträglich die Außenwände seines Altbaus dämmt, erreicht damit ökonomische Vorteile. Die Dämmung gemäß der gesetzlichen Bestimmung entspreche jedoch nicht mehr dem wirtschaftlichen Optimum, betont die Energieagentur Nordrhein-Westfalen in einer Pressemitteilung. Die Energieagentur NRW erhöht deshalb die Empfehlungen der Dämmstoffstärke.  „Aufgrund der Energiepreis-Anstiege lohnen sich heute bereits Dämmstoffstärken von bis zu 30 Zentimetern“, so Dirk […]

Wer nachträglich die Außenwände seines Altbaus dämmt, erreicht damit ökonomische Vorteile. Die Dämmung gemäß der gesetzlichen Bestimmung entspreche jedoch nicht mehr dem wirtschaftlichen Optimum, betont die Energieagentur Nordrhein-Westfalen in einer Pressemitteilung. Die Energieagentur NRW erhöht deshalb die Empfehlungen der Dämmstoffstärke.  „Aufgrund der Energiepreis-Anstiege lohnen sich heute bereits Dämmstoffstärken von bis zu 30 Zentimetern“, so Dirk Mobers, Leiter der Abteilung „Bau und Energie“ der Energieagentur NRW.

Werden Altbauten nach der Mindestanforderung der Energieeinsparverordnung (EnEV) gedämmt, gehen über die Außenwände eines typischen Einfamilienhauses (150 Quadratmeter Außenwandfläche) noch immer rund 3.500 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr an Wärme verloren, rechnet die Energieagentur vor. Das entspreche über die Lebensdauer einer Dämmung (ohne Energiepreissteigerung) 8.300 Euro Heizenergiekosten (bei 6 ct/kWh). Bei einer Wärmedämmung von 18 Zentimetern würde der Wärmeverlust auf unter 2000 kWh pro Jahr reduziert. Über die Jahre würde sich der zusätzliche bauliche Wärmeschutz bezahlt machen: Die Kosten würden auf zirka 4.700 Euro sinken, die Einsparung betrage 3.600 Euro.

Die Investition lohnt sich laut Energieagentur NRW noch mehr, wenn die Dämmung noch dicker ausfällt: Bei 30 Zentimetern Dämmung würde der Wärmeverlust über die Wände nur noch knapp 2.400 Euro kosten. Einsparung: rund 5.900 Euro. Mobers' Fazit: „30 Zentimeter Außendämmung sind auch bei den heutigen Energiepreisen bereits wirtschaftlich. Wer bei der Dämmung spart, zahlt über die Jahre drauf.“

Vom Gesamtenergieverbrauch eines Privathaushaltes entfallen mehr als zwei Drittel auf die Raumheizung. Die Verschwendung von Heizenergie in Nordrhein-Westfalen ist laut Energieagentur gigantisch. Drei Viertel der Gebäude seien vor 1980 errichtet worden, also vor der ersten Wärmeschutzverordnung,. Durch eine wärmetechnische Sanierung ließe sich der Heizenergieverbrauch bei diesen Gebäuden im Durchschnitt um zwei Drittel reduzieren. Bei einer Gebäudemodernisierung sei es fast immer wirtschaftlich sinnvoll über die gesetzlichen Mindestanforderungen beim baulichen Wärmeschutz hinauszugehen.

Um Gebäudeeigentümern bei der Festlegung der Dämmstoffstärken im Rahmen einer Gebäudemodernisierung zu unterstützen, hat die Energieagentur NRW eine Liste mit Empfehlungen herausgegeben. Diese findet sich auf der Internetseite der Energieagentur NRW unter www.ea-nrw.de.

Weitere Informationen zur Sanierung bietet die Gemeinschaftsaktion „Gebäudesanierung NRW – Mein Haus spart“. Sie bündelt alle wichtigen Beratungs- und Informationsangebote im Lande, die Hausbesitzer bei der Planung und Umsetzung von energetischen Sanierungsmaßnahmen unterstützen. Einen Überblick über die vielfältigen Informations- und Beratungsangebote erhalten Hausbesitzer unter http://www.mein-haus-spart.de.

19.07.2006   Quelle: Energieagentur NRW   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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