FNR veröffentlicht Vergleichsstudie zu Biokraftstoffen

Entscheider aus Wirtschaft und Politik können sich jetzt mit der Kurzstudie „Biokraftstoffe, eine vergleichende Analyse“ einen guten Überblick über die wichtigsten Kraftstoffe aus Biomasse und ihre Eckdaten verschaffen. Die Studie wurde von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) herausgegeben, dem Projektträger des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Auf 83 Seiten stellt die Unternehmensberatung meó Consulting die sechs Biokraftstoffe Biodiesel, Pflanzenöl, […]

Entscheider aus Wirtschaft und Politik können sich jetzt mit der Kurzstudie „Biokraftstoffe, eine vergleichende Analyse“ einen guten Überblick über die wichtigsten Kraftstoffe aus Biomasse und ihre Eckdaten verschaffen. Die Studie wurde von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) herausgegeben, dem Projektträger des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Auf 83 Seiten stellt die Unternehmensberatung meó Consulting die sechs Biokraftstoffe Biodiesel, Pflanzenöl, Bioethanol, BtL-Kraftstoff, Biogas und Biowasserstoff einander gegenüber.
 
Dabei ging es den Autoren vor allem um aktuelle und praxisnahe Informationen zu Kosten, Mengenpotenzialen, Umwelteffekten und Technologien. Um entsprechende Daten erheben zu können, bildeten sie ein Projektteam mit Mitarbeitern aus elf Unternehmen und einer Forschungseinrichtung. Die beteiligten Branchen Agrarhandel, Mineralölwirtschaft, Automobil- und Anlagenbau vertreten die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffproduktion bis zum fertigen Kraftstoff.

Für die bereits im Markt vertretenen Kraftstoffe Biodiesel, Pflanzenöl und Ethanol seien die zusammengetragenen Daten naturgemäß belastbarer als für die sich noch im Entwicklungsstadium befindlichen BtL-Kraftstoffe, Biogas und besonders den Biowasserstoff, so die FNR. Hier beruhten die Aussagen der Studie zum Teil auf Abschätzungen: Die noch nicht im Markt vertretenen Biokraftstoffe BtL und Ethanol aus Lignocellulose könnten mittelfristig bessere Kostenpositionen erreichen als die derzeit schon verfügbaren Kraftstoffe Pflanzenöl, Biodiesel und Ethanol aus Zucker und Stärke. Bei Biodiesel sei mit einem Kostenanstieg aufgrund steigender Pflanzenölpreise und gesättigter Nebenproduktmärkte zu rechnen.

Wettbewerbsfähigkeit von Biokraftstoffen gegenüber fossilen Kraftstoffen noch nicht erreicht

Derzeit sei die Wettbewerbsfähigkeit von in Deutschland produzierten Biokraftstoffen zu den fossilen Kraftstoffen nicht gegeben, sie werde erst bei einem Rohölpreis von etwa 75 US-Dollar pro Barrel erreicht, so die FNR. Biokraftstoffe brauchten deshalb Unterstützung bei der Markteinführung, zum Beispiel durch Steuerermäßigungen. Die Biokraftstoffe der 2. Generation (BtL, Biogas, Bioethanol aus Lignocellulose und Biowasserstoff) hätten zudem weiteren Förderbedarf bei Forschung und Entwicklung, Pilot- und Demonstrationsvorhaben.

Bioethanol-Nachfrage steigt weltweit

Im internationalen Vergleich setze Brasilien den Benchmark: Das Land produziere Ethanol aus Zucker und Stärke zu weniger als der Hälfte der Kosten im Vergleich zu Deutschland. Diese Produktionskosten könnten hierzulande nicht erreicht werden. Allerdings könne der deutsche Bedarf nicht ausschließlich aus brasilianischen Exporten gedeckt werden, da die Bioethanol-Nachfrage weltweit steige. Biodiesel aus Rapsöl befinde sich mit Soja- und Palmölprodukten in internationaler Konkurrenz. Bei BtL-Kraftstoffen sei die Konkurrenzfähigkeit gegebenenfalls dann gegeben, wenn der Technologievorsprung gehalten werden und die Rohstoffversorgung günstig erfolgen könne.

Reserven in Form von Energiepflanzen, Holz, Stroh und Bioabfällen

Die Flächen- und Rohstoffpotenziale für Biokraftstoffe in Deutschland sind laut FNR begrenzt. Dies gelte vor allem für Biodiesel und Pflanzenöl aufgrund der beim Rapsanbau einzuhaltenden Fruchtfolgen. BtL und Ethanol aus Lignocellulose böten hier größere Reserven, da die Rohstoffbasis – Energiepflanzen, Holz, Stroh und Bioabfälle – breiter sei und weniger in Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung stehe.

Bei den Treibhausgaseinsparungen seien die Potenziale von BtL-Kraftstoffen am Höchsten, die dadurch entstehenden Vermeidungskosten würden, neben Pflanzenöl, bei BtL mittelfristig am Geringsten ausfallen. Ergänzt wird die Studie durch eine umfangreiche, aktuelle Datensammlung zu Biokraftstoffen.

Die Studie „Biokraftstoffe, eine vergleichende Analyse“ kann kostenlos im Internet bestellt werden (www.fnr.de Stichwort Literatur)

02.08.2006   Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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