München: ödp fordert 100% erneuerbare Energien bis 2016

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) der bayerischen Landeshauptstadt fordert in einem Stadtratsantrag an Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) vom 20. Juli, die Stadtwerke München (SWM) sollen ein Konzept vorlegen, wie der gesamte Energiebedarf der Stadt bis zum Jahr 2016 aus erneuerbaren Energien gedeckt werden kann. Damit soll die Abhängigkeit von Energie-Importen beendet werden, besonders vom Erdgas aus […]

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) der bayerischen Landeshauptstadt fordert in einem Stadtratsantrag an Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) vom 20. Juli, die Stadtwerke München (SWM) sollen ein Konzept vorlegen, wie der gesamte Energiebedarf der Stadt bis zum Jahr 2016 aus erneuerbaren Energien gedeckt werden kann. Damit soll die Abhängigkeit von Energie-Importen beendet werden, besonders vom Erdgas aus Russland. Weiter will die ödp auf diese Weise die regionale Wirtschaft stärken, Arbeitsplätze schaffen und die CO2-Belastung der Umwelt senken.
 
In ihrem Umweltreport würden die Stadtwerke als Eckpunkte ihrer Unternehmenspolitik Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit nennen, so die ödp. Um diese Ziele auch in Zukunft erreichen zu können, sei es notwendig, ein Konzept zu entwickeln, das sicherstellt, dass in etwa 10 Jahren der Anteil an erneuerbaren Energien von jetzt 17% auf 100% erhöht wird.

Sonnenwärme und Holz für die Wärmeerzeugung konkurrenzlos billig

„Die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens Stadtwerke – und die Begrenzung der finanziellen Belastung seiner Kunden – kann nur durch die rasche Umstellung auf regenerative Energien aufrecht erhalten bleiben, da erneuerbare Energiequellen tendenziell immer billiger, fossile Energieträger dagegen tendenziell immer teurer werden“, heißt es in der ödp-Pressemitteilung. Schon jetzt seien Sonnenwärme und Holz für die Wärmeerzeugung sowie reines Pflanzenöl als Kraftstoff konkurrenzlos billig. Regenerative Energien schafften vor Ort Arbeitsplätze und sorgten dafür, dass die Kaufkraft im regionalen Wirtschaftskreislauf bleibe und nicht in Form von Devisen für Importe ausgegeben werden müsse, betont die ödp.

Vorbilder in Österreich, der Schweiz und in China

Eine vollständige Versorgung mit regenerativer Energie sei keine Utopie, sondern notwendig und möglich, so die ödp. Das Burgenland beispielsweise plane, schon bis 2013 seinen gesamten Energiebedarf mit erneuerbaren Energien zu decken und die Schweizer Grünen hätten ein Positionspapier verabschiedet, in dem der Weg zu einer solaren Vollversorgung beschrieben wird. In China werde gerade die erste moderne solare Großstadt gebaut (Dongtan), die als Modell für die künftige Städteplanung genützt werden soll. In den nächsten 20 Jahren sollen insgesamt 400 Städte neu gebaut werden.

In kleinem Maßstab sei schon jetzt in mehreren deutschen und österreichischen Gemeinden eine vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energien realisiert worden, erinnert die ödp. Im Grünbuch der EU-Kommission würden für die europäische Energiestrategie drei Hauptziele genannt: Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Umweltverträglichkeit. „Diese Ziele können nur erreicht werden, wenn man auf lokaler Ebene schnellstmöglich die Versorgung mit erneuerbaren Energien durchsetzt“, heißt es in der Pressemitteilung.

03.08.2006   Quelle: Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) – Stadtverband München; (openPR)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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