Weltgrößtes Geothermie-Kraftwerk entsteht auf Sumatra

Während des Geothermischen Weltkongresses 2005 in Antalya, Türkei, hatte der indonesische Energieminister Purnomo die Absicht seines Landes verkündet, angesichts schwindender Öl- und Gasreserven und steigender Energienachfrage den Energiebedarf verstärkt aus den riesigen geothermischen Ressourcen decken zu wollen. Seitdem sind in Indonesien zahlreiche Vorhaben in Angriff genommen worden. Nun seien auch die Entscheidungen für das weltweit […]

Während des Geothermischen Weltkongresses 2005 in Antalya, Türkei, hatte der indonesische Energieminister Purnomo die Absicht seines Landes verkündet, angesichts schwindender Öl- und Gasreserven und steigender Energienachfrage den Energiebedarf verstärkt aus den riesigen geothermischen Ressourcen decken zu wollen. Seitdem sind in Indonesien zahlreiche Vorhaben in Angriff genommen worden. Nun seien auch die Entscheidungen für das weltweit bislang größte geothermische Kraftwerk gefallen, das auf Sumatra entstehen wird, berichtet die Geothermische Vereinigung – Bundesverband Geothermie in einer Pressemitteilung. 
Rund 340 Megawatt Geothermie-Leistung

Errichtet werden soll die Anlage in Sarulla, Nord-Sumatra mit einer Leistung von rund 340 Megawatt (MW) von einer Gruppe um die PT Medco Energi Internasional. Bei der Medco handle es sich um das wichtigste private Unternehmen auf Indonesiens Erdöl- und Erdgasmarkt. Im Sarulla-Konsortium mit von der Partie seien die Itochu Gruppe und Ormat. Itochu dürfe sich unter die bedeutendsten japanischen Handelshäuser einordnen, die israelisch-amerikanische Ormat ist laut Bundesverband Geothermie Weltmarktführerin beim Bau geothermischer Kraftwerke und betreibe darüber hinaus selbst eigene Anlagen.

Investitionsvolumen 470 Millionen Euro

Insgesamt sollen in das Vorhaben umgerechnet rund 470 Millionen Euro investiert werden. Das Projekt ist in drei Phasen von je 110 – 120 MW eingeteilt. Dabei soll die erste Kraftwerkseinheit nach 30 Monaten, die letzte innerhalb von 48 Monaten den Betrieb aufnehmen. Eingespeist wird der Strom in das Netz von Nord-Sumatra und Aceh. Nach Fertigstellung des letzten Anlagenteils rechnen die Betreiber mit jährlichen Stromerlösen von rund 86 Millionen Euro, so die Geothermische Vereinigung. Das Feld von Sarulla gehöre zu den ergiebigsten Indonesiens und bestehe aus vier verschiedenen Sammelbecken. Die jetzigen Pläne betreffen zwei davon. Es bestehe die Option für einen weiteren Ausbau des Standorts zum späteren Zeitpunkt.

Weitere Erdwärme-Projekte auf West-Java, Sumatra und Nord Sulawesi

Die Medco-Tochter PT Apexindo Pramata Duta führt zudem gegenwärtig Bohrarbeiten an einem weiteren neuen privaten Erdwärme-Kraftwerk, Wayang Windu in Pengalengan, auf West-Java durch. Auch der staatliche Erdöl- und Erdgaskonzern Pertamina verstärke seine geothermisch Aktivität. Pertamina-Direktor Sukusen Soemarinda kündigte Ende Juli die Aufnahme von Bohrarbeiten an insgesamt 9 Standorten an, darunter in Kamojang (West Java), Ulubelu auf Sumatra und Lahendong (Nord Sulawesi).

09.08.2006   Quelle:   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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