Solarstromanlagen: Qualität ist wichtigstes Kaufkriterium

Endkunden und Handwerksbetriebe achten beim Kauf von Photovoltaikprodukten stärker auf Qualität und Zuverlässigkeit als auf den Preis. Das belegt die neue EuPD Research-Studie „Der deutsche Photovoltaikmarkt 2006/07 − Vom Nachfrageüberhang zum Wettbewerb“. Sie wurde anlässlich der 21. European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition in Dresden veröffentlicht. Auch Dienstleistungen vor und nach dem kauf, wie […]

Endkunden und Handwerksbetriebe achten beim Kauf von Photovoltaikprodukten stärker auf Qualität und Zuverlässigkeit als auf den Preis. Das belegt die neue EuPD Research-Studie „Der deutsche Photovoltaikmarkt 2006/07 − Vom Nachfrageüberhang zum Wettbewerb“. Sie wurde anlässlich der 21. European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition in Dresden veröffentlicht. Auch Dienstleistungen vor und nach dem kauf, wie etwa die Wartung oder Versicherungen gewinnen an Bedeutung, so EuPD Research. Das Qualitätsbewusstsein am deutschen Photovoltaikmarkt nehme zu. Besonders das installierende Handwerk fordere beim Einkauf der Produkte mehr Qualität und Zuverlässigkeit. Auch die Leistungsgarantie von 20 und mehr Jahren spiele bei der Auswahl der Komponenten eine wichtigere Rolle, denn der deutsche Endkunde lege derzeit mehr Wert auf Qualität als früher.  Wesentliche Gründe hierfür sind laut EuPD Research Anlagenlaufzeiten von 20 Jahren und mehr sowie mögliche Garantiefälle durch auftretende Fehler. Als Reaktion auf diese Entwicklungen böten immer mehr Handwerksbetriebe Pre- und After-Sales-Dienstleistungen an, in Eigenregie, im Rahmen von Gewerkekooperationen oder in Zusammenarbeit mit Herstellern. Vor allem regelmäßige Wartungen sowie Versicherungen für Ausfallrisiken gewinnen an Bedeutung.

Produktqualität wichtiger als der Preis

Im Vergleich zu Aussagen vergangener Jahre zeigt sich lau Studie, dass Produktqualität und -zuverlässigkeit für die installierenden Handwerksbetriebe stark an Bedeutung gewonnen haben. 2004 nannten 60 Prozent der befragten Installationsbetriebe Qualität als wichtigstes Kaufkriterium (EuPD Research Studie „Der deutsche Photovoltaikmarkt 2004/05“), in der aktuellen Studie sind es bereits rund 84 Prozent. Die Leistungsgarantie rangiert, wenn auch mit recht deutlichem Abstand, auf Platz zwei: 67,2 Prozent der Befragten sehen diese Produkteigenschaft als „sehr wichtig“ an. Für Markus Hoehner, Geschäftsführer von EUPD Research, belegen die Ergebnisse die Reaktion der Installationsbetriebe auf ein deutlich verändertes Endkundenverhalten: „Trotz des noch relativ hohen Preisniveaus im Solarstromsektor hat sich die Bedeutung des Preis-Leistungsverhältnisses für Handwerksunternehmen beim Kauf der Anlagenkomponenten um zehn Prozent verringert: Nur für jeden zweiten Betrieb ist dieses Merkmal noch entscheidend.“

Schäden an Solarstromanlagen nehmen geringfügig zu

Die Zahl der Kundenreklamationen und Garantiefälle ist geringfügig gestiegen, so die Studie. Der Wechselrichter ist nach Auffassung der befragten Marktteilnehmer im letzten Jahr die Schwachstelle der Solarstromanlage gewesen. Laut 16,9 Prozent der Installationsbetriebe traten bei bis zu fünf Prozent der Installationen Schäden an diesem Teil der Anlage auf. Zweithäufigste Fehlerquelle sind die Solarmodule. Jeder zehnte Installateur gibt an, dass an defekten Anlagen, häufig Leistungsminderungen aufgrund von verschmutzten Modulen auftraten. Dabei sei anzumerken, dass auch Installationsfehler Ursache sein können, wie beispielsweise bei einer Montage in der Nähe von Bäumen, betont EUPD Research.

Mehr Qualität durch mehr Dienstleistungen

Pre- und After-Sales-Dienstleistungen, die Handwerksbetriebe beziehungsweise Photovoltaik-Hersteller anbieten, gewinnen immer mehr an Bedeutung. Bisher wird der Großteil der von den Betrieben angebotenen Leistungen noch eigenständig durchgeführt. So beraten beispielsweise über 90 Prozent der Befragten die Kunden vor dem Kauf einer Anlage selbst, bei der konkreten Planung der Anlage reduziert sich die Zahl auf rund 75 Prozent. Auch die Garantieabwicklung erfolgt meist direkt durch die befragten Handwerksbetriebe. Lediglich jedes zehnte Unternehmen gibt an, dass es diese Leistung in Kooperation mit den Herstellern erbringt oder diese von den Herstellern selbst durchgeführt wird. Verstärkt angeboten werden regelmäßige Wartungen sowie die Versicherung von Ertragsausfällen. „Auch die deutsche und internationale Solarindustrie hat erkannt, dass die Qualität der Solarprodukte immer bedeutsamer wird. So bestimmt dieses Thema auch die Messe in Dresden, wo verstärkt Maßnahmen der Qualitätssicherung und -verbesserung diskutiert werden“, heißt es IN der EUPD-Pressemitteilung.

Für die aktuelle Studie hat EuPD Research Anfang 2006 insgesamt 408 Unternehmen befragt, die im letzten Jahr zusammen rund 100 Megawatt Solarstromleistung in Deutschland installiert haben. Ergänzend wurde eine weitere quantitative Befragung von 42 Großhandelsbetrieben durchgeführt. Zur Validierung und Interpretation der Ergebnisse wurden über 20 qualitative Interviews mit Herstellern und Branchenexperten geführt.

Weitere Informationen über die aktuelle EuPD Research Studie „Der deutsche Photovoltaikmarkt 2006/07 – Vom Nachfrageüberhang zum Wettbewerb“ unter: Europressedienst Bonn, Olrik Rosenberg; ++49 (0)228 42966-45, redaktion@europressedienst.com oder Europressedienst in Dresden, Caroline Rosin; ++49 (0)151 11659819

08.09.2006   Quelle: Europressedienst   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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