Erneuerbare Energien geben nachhaltige Impulse für Export, Wachstum und Beschäftigung

Die Beschäftigtenzahlen in der Branche der erneuerbaren Energien sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und werden auch in Zukunft deutlich zulegen. Bis zum Jahr 2020 ist damit zu rechnen, dass die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche von derzeit rund 170.000 auf mindestens 300.000 ansteigen wird. Diese Zahlen sind Ergebnis eines jetzt abgeschlossenen Forschungsvorhabens, […]

Die Beschäftigtenzahlen in der Branche der erneuerbaren Energien sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und werden auch in Zukunft deutlich zulegen. Bis zum Jahr 2020 ist damit zu rechnen, dass die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche von derzeit rund 170.000 auf mindestens 300.000 ansteigen wird. Diese Zahlen sind Ergebnis eines jetzt abgeschlossenen Forschungsvorhabens, das Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, am 12.11.2006 im Rahmen einer Fachtagung in Berlin vorstellte.

  „Erneuerbare Energien sind auch wirtschafts- und beschäftigungspolitisch ein Aktivposten für Deutschland“, sagte Müller. Selbst unter Berücksichtigung aller denkbaren negativen Beschäftigungseffekte falle die Bilanz der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 mit mindestens 70.000 zusätzlichen Dauerarbeitsplätzen eindeutig positiv aus. „Die Studie belegt, erneuerbare Energien geben nachhaltige Impulse für Export, Wachstum und Beschäftigung. Die positiven Arbeitsmarktimpulse des Ausbaus der erneuerbaren Energien sind demnach deutlich stärker als mögliche gegenläufige Effekte“, so Müller.

Stabile politische Rahmenbedingungen erforderlich

Voraussetzung für die ermittelten positiven Beschäftigungswirkungen ist laut Studie, dass der deutsche Markt bei stabilen politischen Rahmenbedingungen weiterhin anhaltende Absatzchancen und Innovationsimpulse für die erneuerbaren Energien bietet. Hierfür sei neben der Fortführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) rasch ein ähnlich wirkungsvolles Instrument auch im Bereich der regenerativen Wärmeerzeugung erforderlich, um die dort vorhandenen Potentiale zu mobilisieren, heißt es in der Pressemitteilung des BMU. Daneben hingen die Arbeitsplatzwirkungen in Deutschland stark davon ab, in welchem Umfang die deutschen Unternehmen ihre derzeit sehr guten Chancen im stark wachsenden Weltmarkt für erneuerbare Energien nutzen. Bis 2020, so schätzt die Studie, können die weltweiten Investitionen in Erneuerbare-Energien-Anlagen von derzeit etwa 40 Milliarden Euro auf rund 250 Milliarden Euro steigen und im Jahr 2030 sogar 460 Milliarden Euro pro Jahr erreichen.

Bewusst zurückhaltende Annahmen zur Preisentwicklung der Energieträger

Die Studie geht bei ihren Berechnungen allerdings davon aus, dass von dem Export-Kuchen des Jahres 2030 lediglich rund 6 Prozent, knapp 30 Milliarden Euro, auf deutsche Hersteller entfallen. Dieses Exportszenario sei aus Sicht der Forscher bewusst zurückhaltend gewählt worden, genauso wie die Annahmen zur Entwicklung der Preise erneuerbarer Energieträger im Verhältnis zu denen konventionell erzeugter Energie. Denn beide Größen üben laut Studie einen erheblichen Einfluss auf die Beschäftigungswirkung aus. In Sensitivitätsanalysen seien daher auch alternative Export- sowie Energiepreisszenarien modelltheoretisch geprüft worden. Hierbei hätten sich bereits geringfügig optimistischere Annahmen zum Exportanteil deutscher Unternehmen sowie zur Kostenentwicklung der erneuerbaren Energien ergeben. Weiter zeigten sich deutlich höhere Beschäftigungseffekte, die 2030 eine Größenordnung von bis zu 415.000 Brutto- beziehungsweise 180.000 Netto-Arbeitsplätzen erreichen könnten. Das sind jeweils rund 100.000 Arbeitplätze mehr als in der Basis-Variante.

Schwierig sei es für die Forscher gewesen, negative Beschäftigungseffekte zu errechnen: Hierfür müsste – völlig unrealistischer Weise – angenommen werden, dass sämtliche Exporte der erneuerbaren Energien-Branche praktisch zum Erliegen kämen und dass die Energiepreise konventioneller Energien auf das Niveau der Jahre 2000 – 2002 zurückfallen würden – und auch langfristig dort bleiben.

Befragung von über 1.100 Unternehmen; differenzierte Szenarien zur Entwicklung des Marktes

Das Forschungsvorhaben „Auswirkungen des Ausbaus der erneuerbaren Energien auf den deutschen Arbeitsmarkt unter besonderer Berücksichtigung des Außenhandels“ war in den letzten beiden Jahren bearbeitet worden vom Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW, Stuttgart; Projektleitung), dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW, Berlin), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR, Stuttgart) und der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS, Osnabrück). Es stützt sich unter anderem auf eine Befragung von mehr als 1.100 Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche sowie differenzierte Szenarien zur Entwicklung des deutschen sowie weltweiten Marktes für erneuerbare Energien in den Bereichen Strom, Wärme und Kraftstoff bis zum Jahr 2030.

Abschlussbericht und Kurzfassung im Internet

Der Abschlussbericht zur Studie kann aus dem Internet herunter geladen werden unter http://www.bmu.de/erneuerbare_energien/downloads/doc/36860.php oder www.erneuerbare-energien.de Dort finden sich auch eine 25-seitige Kurzfassung der Studie sowie weitere wissenschaftliche Untersuchungen zu den langfristigen Perspektiven der erneuerbaren Energien.

13.09.2006   Quelle: BMU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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