Schweiz: Solarinstallateur soll eigenständiger Beruf werden

Als Mitglied des bernischen Grossrats hat der Solarpionier Josef Jenni Anfang September 2006 den Parlamentarischen Antrag (Motion) „Solarinstallateur als eigenständige Berufsausbildung“ eingereicht. Die Motion sei von 88 von insgesamt 160 Grossrätinnen und Grossräten mit unterzeichnet worden. Mit dem Antrag wird der Regierungsrat beauftragt, sich dafür einzusetzen, dass Solarinstallateur als Lehrberuf in der Schweiz angeboten wird. Die […]

Als Mitglied des bernischen Grossrats hat der Solarpionier Josef Jenni Anfang September 2006 den Parlamentarischen Antrag (Motion) „Solarinstallateur als eigenständige Berufsausbildung“ eingereicht. Die Motion sei von 88 von insgesamt 160 Grossrätinnen und Grossräten mit unterzeichnet worden. Mit dem Antrag wird der Regierungsrat beauftragt, sich dafür einzusetzen, dass Solarinstallateur als Lehrberuf in der Schweiz angeboten wird. 
Die Schweizer Solarbranche boome und sei dringend auf motivierte handwerkliche Fachkräfte angewiesen, betont Jenni, Geschäftsführer der Jenni Energietechnik AG in Oberburg. Im 2005 seien in der Schweiz 39.132 Quadratmeter verglaste Sonnenkollektoren für die Warmwassererbereitung und Heizungsunterstützung verkauft worden. Dies entspreche gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um 26 Prozent. Auch in Zukunft würden starke Zuwachsraten erwartet.

Solarinstallateur als Lehrberuf

Mit der Schaffung des Solarinstallateur Berufs würden gleichzeitig gesellschaftliche, wirtschaftliche und energiepolitische Ziele verfolgt, erläutert Jenni. Der Regierungsrat werde beauftragt, sich dafür einzusetzen, dass der Solarinstallateur in der Schweiz als Lehrberuf angeboten wird und dass sich der Standort der zugehörigen Berufsschule im Kanton Bern befindet.

Schweiz soll in Sachen Sonnenenergie aufholen

Bis etwa 1990 hätten die Schweiz und speziell der Kanton Bern im Speziellen eine absolut führende Stellung bei der Nutzung der Sonnenenergie eingenommen, betont Jenni. In der Zwischenzeit sei die Schweiz von den umliegenden Ländern überholt worden, speziell von Österreich und Deutschland. Um wieder aufzuholen, sei die Ausbildung von guten Fachhandwerkern ein ganz konkreter Schritt. Im Kanton Bern sind laut Jenni potenzielle Lehrbetriebe vorhanden. Es bestehe ein akuter Mangel an guten, motivierten Fachkräften, um die zurzeit grosse Nachfrage zu bewältigen. „Ich bin überzeugt, dass junge fähige Leute für diesen sinnvollen Beruf begeistert werden können. Dies ist unbedingt nötig, denn heute werden Sonnenenergieanlagen oft von wenig qualifizierten Handwerkern mit wenig Begeisterung entsprechend schlecht montiert, was sich für die vermehrte Verbreitung von Sonnenenergieanlagen nachteilig auswirkt“, heißt es in der Motion.

Potenzial der Sonnenenergie besser ausschöpfen

Mit seiner Initiative will Jenni dazu beitragen, die angespannte Lehrstellensituation zu entschärfen. Die Solarbranche sei sowohl heute als auch in Zukunft auf gut ausgebildete handwerkliche Fachkräfte angewiesen, um die wachsende Nachfrage quantitativ und qualitativ befriedigen zu können. Eine gute Stellung im Inland eröffne der Solarbranche auch im Ausland neue Märkte, so Jenni. In der Energiepolitik werden laut Jenni sowohl auf kantonaler Ebene als auch vom Bund erneuerbare Energien gefördert. Besonders bei Wohnbauten sollen konventionelle Energieträger wie Öl und Gas verstärkt durch erneuerbare, umweltschonende Energieträger, wie zum Beispiel Sonnenenergie, ersetzt werden. „Der Berufsstand Solarinstallateur trägt dazu bei, dass das Potenzial der Sonnenenergienutzung besser ausgeschöpft werden kann“, fasst Jenni zusammen.

15.09.2006   Quelle: Josef Jenni; Grossrat EVP Bern   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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