BEE zum Strompreis: Zahlen des VDEW sind falsch

„Die Kosten der Verbraucher für die Förderung von Strom aus Erneuerbaren Energien sind in diesem Jahr gesunken. Ihr Anteil am Strompreis der Verbraucher macht mit 0,50 Cent pro Kilowattstunde gerade einmal 2,5 Prozent aus“. Mit diesen Worten kommentiert der Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE), Milan Nitzschke, die am 22.09.2006 vom Verband der Elektrizitätswirtschaft […]

„Die Kosten der Verbraucher für die Förderung von Strom aus Erneuerbaren Energien sind in diesem Jahr gesunken. Ihr Anteil am Strompreis der Verbraucher macht mit 0,50 Cent pro Kilowattstunde gerade einmal 2,5 Prozent aus“. Mit diesen Worten kommentiert der Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE), Milan Nitzschke, die am 22.09.2006 vom Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) verbreiteten Pressemitteilung „Staat verteuert Stromrechnung“.
 

Auch der Anteil von anderen staatlich induzierten Kosten am Strompreis sei gesunken. Damit seien die Zahlen des VDEW falsch. Der VDEW hatte berichtet, der Staatsanteil an den Stromrechnungen in Deutschland steige 2006 auf 12,4 Milliarden Euro. Die Belastung der Stromkunden durch Steuern und Abgaben werde damit mehr als fünfmal so hoch sein als 1998, zu Beginn des Wettbewerbs im Strommarkt.

VDEW: Etwa 2,9 Milliarden Euro für die Förderung von Ökostrom nach dem EEG

1998 habe der Staatsanteil an den Stromrechnungen rund 2,3 Milliarden Euro betragen. Etwa 2,9 Milliarden Euro würden die Verbraucher für die Förderung von Ökostrom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zahlen. Die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung mache 0,8 Milliarden Euro aus

BEE: Kosten für EEG-Förderung von 2,3 Milliarden auf 2,1 Milliarden Euro gesunken

„Preissteigerungen in diesem Jahr gehen einzig und allein von gestiegenen Kosten für Strom aus Kohle, Gas und Kernenergie und von erheblichen Mitnahmeeffekten der Energiewirtschaft aus. Es ist beschämend, dass die Elektrizitätswirtschaft immer noch auf Ablenkungsmanöver und Nebelkerzen setzt, anstatt sich mit den Problemen auseinanderzusetzen, die die steigenden Energiepreise für die Verbraucher aufwerfen“, kontert der BEE. Der VDEW behaupte, die Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien sei in diesem Jahr auf 2,9 Milliarden Euro gestiegen. Diese Zahl sei falsch. Während im letzten Jahr die Förderung noch bei 2,3 Milliarden gelegen habe, sei sie 2006 auf 2,1 Milliarden gesunken. Pro Kilowattstunde macht dies laut BEE für den Verbraucher 0,50 ct/kWh aus. Gegenüber einem durchschnittlichen Endkundenstrompreis von 19,9 ct/kWh habe diese Förderung damit nur einen Anteil von etwa 2,5 Prozent.

Preissenkungseffekt der Erneuerbaren laut Studie höher als die Förderkosten

Der Anteil des geförderten Erneuerbare-Energien-Stroms am „Steckdosen“-Strom der Verbraucher und damit der Beitrag für eine klimafreundliche und zukunftsfähige Stromerzeugung liege bereits bei über 10 Prozent, betont der BEE. Darüber hinaus bewirke das Angebot des geförderten Stroms aus erneuerbaren Energien Preissenkungen an den Märkten für Strom (Leipziger Strombörse) und Kohlendioxid-Emissionsrechten. Eine aktuell veröffentlichte Studie des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archives (HWWA) beziffere den Preissenkungseffekt höher als die eigentlichen Förderkosten für Erneuerbare-Energien-Strom (Vergleich hier mit Förderkosten für energieintensive Industrieverbraucher). Der VDEW fasse unter dem Begriff „Staatskosten“ alle staatlich induzierten Kostenkomponenten von der Konzessionsabgabe über die Strom- und Mehrwertsteuer bis zur Förderung von erneuerbaren Energien und des Stroms aus Kraft-Wärme-Kopplung, und behauptet, diese Kosten hätten „inzwischen 40 Prozent“ erreicht. Auch dies sei streng genommen falsch, so der BEE. Die Summe der staatlich induzierten Kosten liege bei 37,1 Prozent gegenüber 38,8 Prozent auf dem bisherigen Höhepunkt 2004. Erneuerbare Energien machten dabei hinter der Kraftwärmekopplung den mit Abstand geringsten Anteil aus (0,5 ct/kWh gegenüber jeweils rund 2 ct/kWh für Stromsteuer, Konzessionsabgabe und Mehrwertsteuer).

26.09.2006   Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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