Club of Rome: Politiker fordern sauberen Strom aus den Wüsten

Politiker von SPD und Bündnis90/Die Grünen setzen sich für eine Energiepartnerschaft zwischen Europa, Nord-Afrika und dem Nahen Osten ein. Dabei greifen sie ein Konzept des Club of Rome auf, das einen großen Schritt im Kampf gegen den Klimawandel und in den Bemühungen um eine langfristig sichere Energieversorgung darstellen könnte. Schwerpunkt sei hierbei die Erzeugung von […]

Politiker von SPD und Bündnis90/Die Grünen setzen sich für eine Energiepartnerschaft zwischen Europa, Nord-Afrika und dem Nahen Osten ein. Dabei greifen sie ein Konzept des Club of Rome auf, das einen großen Schritt im Kampf gegen den Klimawandel und in den Bemühungen um eine langfristig sichere Energieversorgung darstellen könnte. Schwerpunkt sei hierbei die Erzeugung von Solarstrom durch solarthermische Kraftwerke in Wüstengebieten und von Windstrom in den Regionen der Passatwinde, so der Club of Rome in einer Pressemitteilung. Ein Teil des umweltfreundlich erzeugten Stroms soll mittels verlustarmer Hochspannungs-Gleichstromleitungen nach Europa geliefert werden.
 

Die Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation (TREC), eine Initiative des Club of Rome und des Hamburger Klimaschutz-Fonds hat ein Konzept zur Energie-, Wasser- und Klimasicherheit in Europa, dem Nahen Osten (the Middle-East) und Nord-Afrika (kurz: EU-MENA) entwickelt und es sich als Interessengemeinschaft zur Aufgabe gemacht, dieses Konzept im Schulterschluss mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit umzusetzen.

Politische Initiativen für solarthermische Stromerzeugung

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel habe sich bereits im Juni auf einer Konferenz in Kairo für eine internationale Kooperation auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien ausgesprochen und mittelfristig auch für den Import von sauberem Strom aus den Wüsten, so der Club of Rome. Der Präsident des Club of Rome, Seine Königliche Hoheit Prince El Hassan bin Talal von Jordanien, wird am 7. November den Berliner Friedensuhr-Preis des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V. im Festsaal des Berliner Rathauses entgegennehmen. Bei dieser Gelegenheit ist ein Treffen mit Minister Gabriel vorgesehen, um unter anderem das Thema der solarthermischen Stromerzeugung weiter zu vertiefen. Auch Hans-Josef Fell, Technologie- und Energieexperte von Bündnis 90/Die Grünen sowie Mitglied einer Initiative des Club of Rome, setzt sich für eine Kooperation der westlichen und der arabischen Welt auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien ein. In einem aktuellen Fraktionsbeschluss fordern Bündnis90/Die Grünen die Bundesregierung auf, eine entsprechende Initiative in der EU anzustoßen.

DLR-Studien: konkurrenzfähige Stromerzeugungskosten von 0,04 bis 0,05 Euro/kWh sind möglich

Vertreter von Regierung und Opposition beziehen sich auf Studien des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Diese zeigen, wie bis in das Jahr 2020 der steigende Strombedarf in Nord-Afrika und im Nahen Osten sowie etwa 5 % des europäischen Stromverbrauchs durch sauberen Strom aus den Wüsten gedeckt werden könnten. Durch die Kombination importierter und heimischer erneuerbarer Energien sollen die durch herkömmliche Stromerzeugung produzierten CO2-Emissionen bis ins Jahr 2050 um 70 % sinken. Ein interessantes Nebenprodukt der solarthermischen Stromerzeugung kann zudem die Entsalzung von Meereswasser mit Hilfe der hierbei entstehenden Abwärme sein. Ein groß angelegter Bau dieser Kraftwerke in Wüstengebieten würde nach Berechnungen des DLR durchaus konkurrenzfähige Erzeugungskosten von 0,04 bis 0,05 Euro/kWh ermöglichen.

Weitere Informationen unter http://www.TRECers.net/de/

16.10.2006   Quelle: Club of Rome   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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