Deutsche Banken ziehen sich aus Finanzierung des bulgarischen Atomkraftwerks Belene zurück

Einen Teilsieg in ihrem Kampf gegen das bulgarische Atomkraftwerk Belene haben die Umweltgruppen Urgewald, Ausgestrahlt und Greenpeace errungen: Die Deutsche Bank und die HypoVereinsbank haben am 19.10.2006 erklärt, sich nicht an der Finanzierung des umstrittenen Atomkraftwerks zu beteiligen, berichtet Greenpeace in einer Pressemitteilung. In einem Fax, das den Umweltgruppen vorliege, heiße es seitens der Deutschen […]

Einen Teilsieg in ihrem Kampf gegen das bulgarische Atomkraftwerk Belene haben die Umweltgruppen Urgewald, Ausgestrahlt und Greenpeace errungen: Die Deutsche Bank und die HypoVereinsbank haben am 19.10.2006 erklärt, sich nicht an der Finanzierung des umstrittenen Atomkraftwerks zu beteiligen, berichtet Greenpeace in einer Pressemitteilung. In einem Fax, das den Umweltgruppen vorliege, heiße es seitens der Deutschen Bank: „An einer Finanzierung des Kraftwerks Belene werden wir uns nicht beteiligen“.  Die HypoVereinsbank schreibe, dass man sich „aus geschäftspolitischen Gründen“ von dem Projekt verabschiede, zitiert Greenpeace das Schreiben.

Atomkraftwerk russischer Herkunft würde in Westeuropa nicht genehmigt

„Damit bricht dem umstrittenen Atomkraftwerk ein wichtiger Pfeiler seiner Finanzierung weg. Hoffen wir, dass das der erste Schritt vom Ende des gefährlichen Projekts ist“, so Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. In Belene, einer kleinen Stadt im Norden Bulgariens an der Grenze zu Rumänien, soll ein Atomkraftwerk gebaut werden, obwohl das Gebiet erdbebengefährdet sei, kritisiert Greenpeace. 1977 habe ein schweres Erdbeben mehrere Dörfer der Umgebung zerstört, 200 Menschen seien damals ums Leben gekommen. Kleinere Erdbeben mehrmals im Monat seien an der Tagesordnung. Umweltschützer sowohl vor Ort als auch in Österreich und Deutschland kämpfen deswegen massiv gegen das Atomkraftwerk. „Geplant ist in Belene ein Atomkraftwerk russischen Reaktortyps, das in Westeuropa nicht genehmigt würde, weil es den Sicherheitsstandards nicht genügt“, sagt Smital. Greenpeace fordert alle europäischen Banken auf, sich aus dem Projekt zu verabschieden.

Bereits am 18.10.2006 trafen sich Umweltschützer in Wien zu Gesprächen mit der Deutschen Bank und UniCredit, der Muttergesellschaft der HypoVereinsbank. Dabei signalisierten die Banken bereits, dass sie registriert hätten, dass ihre Kunden eine Finanzierung des umstrittenen Projekts ablehnen würden. Die Umweltgruppen hatten über Monate Proteste organisiert, seit 2003 arbeiten sie gegen das Projekt.

24.10.2006   Quelle: Greenpeace e.V.   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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