Solarvalue AG: Kaufvertrag für künftige Solarsiliziumfabrik in Ruse unterzeichnet

Das Solarsilizium-Projekt der Solarvalue AG (Berlin) schreitet plangemäß voran, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Der Aufsichtsrat des bisherigen Eigentümers HSE habe den Kaufvertrag unterzeichnet, die parlamentarische Zustimmung sei für Anfang November avisiert. Danach kann die Solarvalue Teile der Fabrik TDR Metalurgija d.d., die bisher vor allem Kalziumkarbid herstellt, zur Produktion von metallurgischem Silizium umrüsten. […]

Das Solarsilizium-Projekt der Solarvalue AG (Berlin) schreitet plangemäß voran, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Der Aufsichtsrat des bisherigen Eigentümers HSE habe den Kaufvertrag unterzeichnet, die parlamentarische Zustimmung sei für Anfang November avisiert. Danach kann die Solarvalue Teile der Fabrik TDR Metalurgija d.d., die bisher vor allem Kalziumkarbid herstellt, zur Produktion von metallurgischem Silizium umrüsten. Mit zusätzlichen Reinigungsschritten will Solarvalue daraus hochwertiges Solar-Silizium als Ausgangsmaterial für Solarzellen erzeugen.  Für 2008 sind laut Solarvalue AG 5.300 Tonnen Jahresproduktion geplant. „Der Fabrikkauf ist der entscheidende erste Schritt auf dem Weg zu einer grundsätzlich neuen Materialversorgung der Solarindustrie“, sagt Claudia Boehringer, Vorstandsvorsitzende der Solarvalue AG. „Nach unseren Plänen werden wir 2008 bereits 10 % des Weltmarktbedarfs an hochwertigem Solarsilizium decken können. Unsere Wissenschaftler haben den Prozess über mehrere Jahre optimiert und sind überzeugt, dass wir schneller und kostengünstiger produzieren können als herkömmliche Hersteller“, so Boehringer weiter.

Spotmarkt-Preis für Solarsilizium bis zu 100 Euro pro Kilogramm

Bislang lebe die Photovoltaikbranche der ganzen Welt von den Abfällen der Halbleiterindustrie, heißt es in der Pressemitteilung der Solarvalue AG. Die Herstellung von Reinst-Silizium ist Großchemie, seine Welt-Jahresproduktion 2006 wird auf 37.000 Tonnen geschätzt, davon gehen 20.000 Tonne in die Elektronikbranche. Fünf große Hersteller, darunter Hemlock, Wacker und REC, liefern 89 % des Materials. Durch den Boom der Solarstrombranche ist das Material knapp geworden. 2007 werde die Solarwelt erstmals mehr Silizium benötigen als die Halbleiterindustrie, so Solarvalue AG. Um die wachsende Nachfrage zu befriedigen, planen klassische Hersteller und Newcomer extra Kapazitäten für Solarsilizium, das nicht ganz so rein sein muss, wie das „electronic-grade“ Silizium. Doch der Aufbau der neuen Kapazitäten kostet Zeit: Erst 2008 wird mit einer Entspannung gerechnet. Entsprechend steigen die Preise: Kostete das Kilogramm Solarsilizium lange Zeit um die 20 Euro, so werden heute bereits 40-50 Euro bezahlt, am Spotmarkt sogar 100 Euro.

Wenn alles planmäßig laufe, komme der neue Solarzellenrohstoff aus metallurgischem Silizium schon ein Jahr vor den klassischen Konkurrenten auf den Markt – und das mit Kostenvorteil, kündigt die Solarvalue AG an. „Natürlich liegt noch eine Menge Arbeit vor uns und natürlich gibt es eine Menge Unwägbarkeiten, doch die Basis unseres Prozesses ist seit 20 Jahren bekannt, wir haben in kleinerem Industriemaßstab gezeigt, dass er sich in eine wirtschaftliche Großproduktion übertragen lässt, sagt Boehringer. Die 22 Hektar große Fabrikanlage TDR übernimmt die WP Profil Solarvalue Holding d.o.o., ein Joint Venture der Solarvalue AG mit einem slowenischen Partner, der dort Zuschlagstoffe für die Stahlproduktion herstellen will. Die rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TDR sollen übernommen werden. In der Solarsiliziumproduktion von Solarvalue sollen mittelfristig 70 Personen Beschäftigung finden.

Solarvalue kann nach eigenen Angaben Produktionseinrichtungen wie Lichtbogenöfen zur Reduktion von Quarz zu Silizium übernehmen. Auch für das nachgeschaltete dreistufige Reinigungsverfahren könne ein Großteil der Anlagen verwendet werden. Insgesamt rechnet Solarvalue mit einem Investitionsaufwand von 20 Millionen Euro über die nächsten 6 Monate gerechnet, der hauptsächlich von zwei strategischen Investoren getragen werde.

02.11.2006   Quelle: Solarvalue AG   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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