Gesellschaft für Netzintegration: Netzüberlastung nicht durch Windstrom verursacht

Eine erste Fehleranalyse an repräsentativen GENI-Windkraftanlagen zeige, dass die Stromnetz-Störung in der Nacht vom 4. zum 5. November 2006 nicht durch die Windeinspeisung verursacht wurde, berichtet die Gesellschaft für Netzintegration e.V. (GENI) in einer Pressemitteilung. Vielmehr hätten und die Windenergie-Anlagen dazu beigetragen, den Blackout zu beseitigen. Untersucht wurden laut GENI vier Windparks mit einer Gesamtleistung […]

Eine erste Fehleranalyse an repräsentativen GENI-Windkraftanlagen zeige, dass die Stromnetz-Störung in der Nacht vom 4. zum 5. November 2006 nicht durch die Windeinspeisung verursacht wurde, berichtet die Gesellschaft für Netzintegration e.V. (GENI) in einer Pressemitteilung. Vielmehr hätten und die Windenergie-Anlagen dazu beigetragen, den Blackout zu beseitigen. Untersucht wurden laut GENI vier Windparks mit einer Gesamtleistung von 105 Megawatt. Darunter das Windfeld Weenermoor zirka 30 Kilometer nördlich von Papenburg, dem vermuteten Zentrum der Störung im Stromnetz. Die Auswertung der alle 10 Minuten erfassten Daten zeige erstens, dass die Windkraftanlagen bis zu dem Frequenzanstieg durch den Störfall im normalen Betrieb liefen und dann nach 22.10 Uhr durch das vom Netzbetreiber vorgeschriebene Anlagenschutzsystem vom Stromnetz getrennt wurden.  Die Daten zeigen laut GENI zum zweiten, dass die Einspeiseleistung zum Zeitpunkt des Störfalles in Weenermoor bei 21,5 Prozent lag. Auch bei den anderen untersuchten Windparks in Niedersachsen habe sie zwischen 17 und 27 Prozent der maximalen Leistung gelegen. Dies decke sich mit den Angaben von E.ON-Netz, dass zum Zeitpunkt des Störfalles 3.310 Megawatt bei einer Gesamtleistung von über 7.600 Megawatt im E.ON-Netzgebiet eingespeist wurden. „Von einer Netzüberlastung durch Windstrom kann also keine Rede sein“, betont die GENI.

Verstärkte Netzintegration erneuerbarer Energien kann Störungen künftig schneller beseitigen oder gar vermeiden

Der Stromausfall, von dem über 10 Millionen Europäer betroffen waren, führte zu Abschaltungen von Kraftwerken in ganz Deutschland. Um die Netzfrequenz so schnell wie möglich zu stabilisieren und die Versorgungssicherheit wieder herzustellen, seien schnellstartfähige Kraftwerkseinheiten nötig, so die GENI. Im 500 Kilometer von der Störstelle entfernten Magdeburg habe ein in dieser Untersuchung geprüfter Windpark bereits 25 Minuten nach der Störung wieder die Ausgangsleistung von 45 Megawatt liefern können. Kein thermisches Kraftwerk sei dazu in der Lage. GENI-Vorsitzender Jörg Müller kommentiert: „Eine verstärkte Netzintegration erneuerbarer Energien durch die Bereitstellung und den Abruf von Online-Einspeisedaten und Systemdienstleistungen kann dazu führen, Störungen künftig schneller zu beseitigen oder gar von vorneherein zu vermeiden. Die Windkraftbetreiber müssen dazu in die Lage versetzt werden, die nötigen Investitionen vornehmen zu können.“

08.11.2006   Quelle: GENI – Gesellschaft für Netzintegration e.V.   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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