UBA: Lagerung von Treibhausgasen in der Tiefe ist nur eine Übergangslösung

Der Ausstoß der Treibhausgase, vor allem von Kohlendioxid (CO2), nimmt weltweit zu. Damit das Klima sich nicht weiter aufheizt, müssen die Treibhausgassemissionen deutlich sinken. Auch Deutschland müsse – wie die übrigen Industrieländer – seine CO2-Emissionen drastisch verringern, so das Umweltbundesamt (UBA) in einer Pressemitteilung. Das UBA hält eine Verminderung um 40 Prozent von 1990 bis […]

Der Ausstoß der Treibhausgase, vor allem von Kohlendioxid (CO2), nimmt weltweit zu. Damit das Klima sich nicht weiter aufheizt, müssen die Treibhausgassemissionen deutlich sinken. Auch Deutschland müsse – wie die übrigen Industrieländer – seine CO2-Emissionen drastisch verringern, so das Umweltbundesamt (UBA) in einer Pressemitteilung. Das UBA hält eine Verminderung um 40 Prozent von 1990 bis 2020 und von 80 Prozent bis 2050 für notwendig. Als eine Maßnahme zu Minderung wird seit einiger Zeit die technische Abscheidung und Speicherung von CO2 in tiefen geologischen Schichten erprobt. Die kommerzielle und industrielle Verfügbarkeit in deutschen Kraftwerken wird ab 2020 erwartet. Zwei kürzlich vom UBA veröffentlichte Studien zeigen die Potenziale, aber auch Grenzen dieser Technik auf. Ein Ergebnis dieser Studien ist, dass es sich allenfalls um eine Übergangslösung handeln kann.
 
Ausbau der erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz sind wichtiger

Vordringlichste Aufgabe beim Klimaschutz bleibt laut UBA der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz. Voraussetzung für den Einsatz der CO2-Abscheidung und -Speicherung seien strenge Umweltschutzstandards, ausreichend große Speicherkapazitäten und die Gewährleistung der langfristigen Sicherheit. Nach Ansicht des UBA sollte die Verlustrate an CO2 aus den Speichern maximal 0,01 Prozent pro Jahr betragen. Nur so könne ein positiver Klimaschutzeffekt erreicht werden. Auch sei bislang die Frage nach den tatsächlich nutzbaren unterirdischen Speicherpotenzialen nicht ausreichend geklärt. Das UBA zeigt in einem Positionspapier, dass die in Deutschland verfügbaren Speicherkapazitäten rein rechnerisch auf 40 Jahre begrenzt sein könnten.

UBA: Internationalen Energie-Agentur schätzt Potenziale der Erneuerbaren zu pessimistisch, Potenziale der CO2-Abscheidung hingegen zu optimistisch ein

Eine jüngst veröffentlichte Studie der Internationalen Energie-Agentur (IEA) beschäftigt sich ebenfalls mit Techniken zur Vermeidung der CO2-Emissionen. Darin beschreiben die Autoren den Energieverbrauch, wie ihn die IEA bis 2050 gemäß verschiedener Szenarien erwartet. Keines der IEA-Szenarien erreicht das vom UBA formulierte Umwelthandlungsziel einer Verminderung der globalen Treibhausgas-Emissionen um 50 Prozent bis zum Jahr 2050 (Basis 1990). Das UBA hat die IEA-Studie bewertet und kommt zu dem Schluss, dass die Potenziale erneuerbarer Energien zu pessimistisch, die Potenziale der CO2-Abscheidung hingegen zu optimistisch eingeschätzt werden.

Den Abschlussbericht Verfahren zur CO2-Abscheidung und –Speicherung“ (2,01MB)“stellt das UBA in Internet zur Verfügung.

Ein Zusammenfassung des Abschlussberichts kann heruntergeladen werden unter http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-k/3075.pdf

Das UBA-Positionspapier „Technische Abscheidung und Speicherung von CO2 – nur eine Übergangslösung“ gibt es als Kurzfassung (13 S.) und in einer 130 Seiten starken Langfassung.

09.11.2006   Quelle: UBA   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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