Solarenergie-Nutzung auf betrieblichen Dächern wächst weiter

Bereits rund ein Zehntel des in Deutschland erzeugten Solarstroms wird auf gewerblich beziehungsweise industriell genutzten Flächen produziert, berichtet der Europressedienst Bonn. Bei einem Marktvolumen von 620 Megawatt (MW) im Jahr 2006 entspreche das rund 70 MW Solarstromleistung, Tendenz steigend. Insgesamt stehe in Deutschland laut einer Studie des Bundesumweltministeriums (BMU) für Dachanlagen eine Fläche von etwa […]

Bereits rund ein Zehntel des in Deutschland erzeugten Solarstroms wird auf gewerblich beziehungsweise industriell genutzten Flächen produziert, berichtet der Europressedienst Bonn. Bei einem Marktvolumen von 620 Megawatt (MW) im Jahr 2006 entspreche das rund 70 MW Solarstromleistung, Tendenz steigend. Insgesamt stehe in Deutschland laut einer Studie des Bundesumweltministeriums (BMU) für Dachanlagen eine Fläche von etwa 200 Millionen Quadratmetern zur Verfügung. Handwerksbetriebe, die Solarstromanlagen installieren, bescheinigten diesem Sektor großes Wachstumspotenzial. Besonders im gewerblichen Bereich sei die Zahl bislang ungenutzter Dachflächen groß und Photovoltaikanlagen mit einer Leistung zwischen zehn und 1.000 Kilowatt peak (kWp) entpuppten sich als begehrtes Renditeobjekt, denn gleichzeitig mit der sinkenden Förderung im Rahmen des „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) ab 2007, würden auch die Anlagenpreise fallen.
 
38 bis 54 Cent pro Kilowattstunde Solarstrom

Wer sich für eine Solarstromanlage entscheidet, profitiert vom EEG. Das Gesetz garantiert den Betreibern eine langfristige Vergütung für den hausgemachten Sonnenstrom. Der Ökostrom wird in das örtliche Stromnetz eingespeist und vom Energieversorger bezahlt. 2007 sinken die Fördersätze planmäßig um fünf Prozent. Je nach Anlagengröße erhält der Betreiber ab 2007 über einen Zeitraum von 20 Jahren zwischen 46 und rund 54 Cent pro Kilowattstunde (und etwa 38 Cent pro kWh für Freiflächenanlagen).

Photovoltaik-Hersteller kündigen Preissenkungen an

Bedingt durch die große Nachfrage nach Solarstromanlagen haben sich die Preise des zur Herstellung der Solarzellen benötigten Siliziums innerhalb von zwei Jahren teilweise mehr als vervierfacht. Dementsprechend seien auch die Anlagenpreise in die Höhe geschossen so der Europressedienst. Die Siliziumhersteller bauen zurzeit ihre Produktionskapazitäten aus, der Engpass soll 2008 behoben sein. Die Solarstrombranche steuere allerdings schon jetzt gegen und kündige Preissenkungen an. „Wir bieten ab 1. Januar 2007 eine Komplettanlage für 4.600 Euro pro kWp zzgl. Mehrwertsteuer und Installationskosten. Das entspricht einer Preissenkung von rund zehn Prozent“, sagt Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der Bonner SolarWorld AG.

Größtes Potenzial für Solarstromanlagen mit einer Leistung von bis zu einem Megawatt

Neben Privatkunden können besonders gewerbliche Investoren von den Preissenkungen profitieren, betont der Europressedienst. Bisher hätten überwiegend Landwirte mit Solarmodulen hohe Renditen erzielt. Rund 40 Prozent der Handwerksbetriebe liefern Photovoltaikprodukte an diesen Kundenkreis, so das Ergebnis der aktuellen Studie „Der deutsche Photovoltaikmarkt 2006/07 – Vom Nachfrageüberhang zum Wettbewerb“ des Bonner Marktforschungsinstituts EuPD Research. Andere Unternehmen aus Industrie und Gewerbe zögen nach: Elf Prozent des Solarstroms werden bereits von Gewerbe und Industrie produziert, so die Studie. Rund 30 Prozent der Handwerksbetriebe sehen in Solarstromanlagen mit einer Leistung von bis zu einem Megawatt das größte Wachstumspotenzial.

Qualität steht im Vordergrund

Egal ob es sich um eine Kleinanlage auf dem Einfamilienhaus oder eine mittelgroße Anlage auf dem Supermarkt handelt: Die Bauherren legen laut EuPD Research besonderen Wert auf die Qualität ihrer Solarstromanlage. Die Solarbranche habe auf diese Entwicklung reagiert. Handwerksbetriebe achteten beim Wareneinkauf an erster Stelle auf die Qualität und bieten, teilweise in Kooperation mit Herstellern, regelmäßige Wartungen an. Laut Peter Thiele, General Manager des Weltmarktführers Sharp Solar Business Group Germany/Austria, wird dieser Trend sogar noch zunehmen: „Nur wer gute Qualität zu vernünftigen Preisen anbietet hat im zunehmenden Wettbewerb eine Chance“, betont Thiele. Gegen Ausfallrisiken kann sich der Kunde außerdem durch den Abschluss einer speziellen Versicherung schützen.

Günstige Kredite für Unternehmen

Neben sinkenden Preisen und steigender Qualität können Käufer außerdem von attraktiven Angeboten zur Anlagenfinanzierung profitieren. Im Rahmen ihres Programms „Solarstrom Erzeugen“ bietet die KfW-Förderbank beispielsweise zinsgünstige Kredite bis zu einer Höhe von 50.000 Euro für Privatpersonen oder Unternehmen. Im „ERP- Umwelt- und Energiesparprogramm“ finanziert die Bank bis zu 75 Prozent der Investitionskosten von Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe, dem Handwerk, dem Handel und sonstigem Dienstleistungsgewerbe. Auch beim EEG können Solarstrom-Produzenten aus dem gewerblichen Bereich von zusätzlichen Zahlungen profitieren. Wird die Anlage in eine Fassade integriert, gibt es zur regulären Einspeisevergütung einen zusätzlichen finanziellen Bonus.

20.11.2006   Quelle: Europressedienst Bonn   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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