DEPV: Pellets können zur Lösung des Feinstaubproblems beitragen

Feinstaub ist ein „Dauerbrenner“ seit die EU-Feinstaubrichtlinie viele Städte und Gemeinden zum Handeln zwingt. Diese Richtlinie trat Anfang 2005 in Kraft. Zur Begrenzung innerstädtischer Feinstaubbelastungen wird inzwischen eine Reihe von Maßnahmen ergriffen: Durchfahrtsverbote für LKW gibt es schon, Feinstaubplaketten für Diesel-PKW sollen kommen. Auch Pellets-Heizungen stehen wegen angeblich hoher Feinstaubemissionen in der Kritik – zu […]

Feinstaub ist ein „Dauerbrenner“ seit die EU-Feinstaubrichtlinie viele Städte und Gemeinden zum Handeln zwingt. Diese Richtlinie trat Anfang 2005 in Kraft. Zur Begrenzung innerstädtischer Feinstaubbelastungen wird inzwischen eine Reihe von Maßnahmen ergriffen: Durchfahrtsverbote für LKW gibt es schon, Feinstaubplaketten für Diesel-PKW sollen kommen. Auch Pellets-Heizungen stehen wegen angeblich hoher Feinstaubemissionen in der Kritik – zu Unrecht, so der Deutsche Energie-Pellet-Verband e.V. (DEPV) in einer Pressemitteilung.   Trotz der guten Nachrichten halte sich das Vorurteil, dass auch Pelletsfeuerungen maßgeblich zur Feinstaubbelastung beitrügen. Etliche Untersuchungen bewiesen jedoch das Gegenteil: „Herkömmliche Holzfeuerungen und moderne Pelletsanlagen dürfen nicht über einen Kamm geschoren werden. Sie sind, was den Partikelausstoß angeht, völlig unterschiedlich zu bewerten, sagt Cornelis Hemmer, Geschäftsführer des DEPV.

Neue Untersuchungen belegen geringe Emissionen

Alle häuslichen Holzheizungen zusammen, ganz gleich ob Kamin, Scheitholz- oder Pelletfeuerungen, tragen laut DEPV mit 15 bis 20 Prozent zu den gesamten Staubemissionen bei. Untersuchungen hätten gezeigt, dass ältere Holzfeuerstätten den meisten Staub emittieren. Nach Berechnungen des Leipziger Instituts für Energetik und Umwelt (IEU) könnte dieser Anteil halbiert werden, wenn alle alten Holzkessel gegen moderne Geräte ausgetauscht würden. Auf Prüfständen in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland werden derzeit Menge und Zusammensetzung der Abgase von Pelletsfeuerungen untersucht. Die Messungen zeigten, dass der Feinstaubausstoß dieser modernen Anlagen etwa so gering ist, wie bei bestehenden Ölbrennern, heißt es in der DEPV-Pressemitteilung. Sie bewegten sich zwischen 5 Milligramm Schadstoff je Normkubikmeter Abgas (mg/Nm³) und 20 mg/Nm³. Volker Lenz vom IEU hat den Vorteil errechnet: Wenn eine Million Öl- und Gaskessel gegen Pelletsanlagen ausgetauscht würden, wäre der Feinstaubzuwachs geringer als ein Prozent.

Neue Erkenntnisse gibt es auch über die Schädlichkeit des Feinstaubs. Prof. Thomas Nußbaumer und seine Mitarbeiter vom Schweizer Ingenieurbüro Verenum haben Ruß aus Dieselmotoren und Partikel aus Holzfeuerungen auf ihre Wirkung getestet. Sie fanden heraus, dass Feinstaub einer modernen Holzfeuerung 5 bis 10 Mal weniger schädlich ist als Dieselruß. Der Staub bestehe in diesem Fall hauptsächlich aus anorganischen Salzen, die fast keine biologische Reaktivität aufwiesen. Sie würden in den Atemwegen größtenteils wieder gelöst. Vorraussetzung sei allerdings die nahezu vollständige Verbrennung im Holzkessel. Diesem Ziel kämen moderne Pelletfeuerungen sehr nahe.

Holz möglichst in modernen Feuerungen verbrennen

„Es ist somit wichtig, dass Holz künftig möglichst nur in modernen Feuerungen, wie zum Beispiel einer Pelletsanlage, verbrannt wird. Nur so kann bei der aktuellen Diskussion der eigentliche Vorteil der Holzfeuerung wieder in den Vordergrund treten – der Klimaschutz“, betont der DEPV. Denn durch die CO2-neutrale Verbrennung trage Holz im Gegensatz zu Öl und Gas direkt zur Reduzierung der Treibhausgase und damit zu einer Reduktion der Klimaerwärmung bei. „Wir hoffen, dass wir das Feinstaubgespenst für die klimafreundlichen Pelletheizungen bald aus der Welt schaffen können. Wichtig ist uns eine sachlich geführte Diskussion mit belastbaren Daten“, betont Cornelis Hemmer.

Pelletheizungen sind ein junger Markt mit hohen Wachstumsraten. Bis Ende des Jahres 2006 werden rund 70.000 Pelletheizungen hierzulande für wohlige Wärme in den Haushalten sorgen. Die staatliche Förderung für den Einbau einer Pellet- oder einer Solaranlage im Rahmen des Marktanreizprogramms (MAP) wird wegen der großen Nachfrage für das kommende Jahr um mehr als 20 Prozent aufgestockt.

21.12.2006   Quelle: Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V. (DEPV)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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