Solarwärme europaweit auf dem Vormarsch – europäische Konferenz im Juni 2007 in Freiburg
Die Nutzung der Solarwärme hat im laufenden Jahr stark zugenommen, der Absatz von Solarwärmeanlagen ist in Europa im Jahr 2006 um mehr als 35 % auf etwa 1.900 Megawatt (MW) Solarwärmeleistung gestiegen. Die dynamischsten Märkte sind Frankreich, Großbritannien und Deutschland, die Wachstumsraten zwischen 40 % und 70 % aufweisen. Das berichtet die European Solar Thermal Industry Federation (ESTIF) in einer Pressemitteilung. Motiviert durch die Erfolge entwickeln Industrie und Forschung derzeit gemeinsam eine Vision für die Solarwärmenutzung im Jahr 2030 und haben zu ihrer Umsetzung die Europäische Solarwärme-Technologieplattform ESTTP gegründet. Die aktuellen Entwicklungen auf den internationalen Solarwärmemärkten, in Industrie, Technologie und Politik werden diskutiert auf der europäischen Solarthermiekonferenz estec2007 am 19./20. Juni 2007 in Freiburg/Deutschland. Sie wird damit zum wichtigsten internationalen Treffpunkt der Branche im Jahr 2007.
Frankreich gewährt Steuernachlass für Solarwärmeanlagen, Italien will nachziehen
Die Dynamik im europäischen Solarwärmemarkt hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Frankreich weist jährliche Wachstumsraten zwischen 50 % und 100 % auf. Bis 2010 soll sich die jährlich neu installierte Wärmeleistung von heute 150 Megawatt (MW) auf 700 MW erhöhen. Hierzu gibt es einen Steuernachlass von 50 % für die Investition in eine Solarwärmeanlage. Italien plant eine vergleichbare Entwicklung und plant, 2007 eine Steuerreduzierung in Höhe von 55 % einzuführen. Spanien hat ähnlich ehrgeizige Ziele und will diese durch eine Verpflichtung der Hausbesitzer zum Einbau einer Solarwärmeanlage bei Neubau und bei Renovierung erreichen. Ein weiteres Marktwachstum wird auch in Großbritannien und den führenden Märkten Österreich und Deutschland erwartet.
Technologieplattform ESTTP entwickelt Forschungs- und Entwicklungsstrategie
„Die aktuelle Entwicklung der Solarwärmemärkte ist sehr ermutigend, wir gehen jedoch davon aus, dass sie sich in den kommenden Jahren noch deutlich beschleunigen wird“, so Ole Pilgaard, Präsident der ESTIF. Die neue Marktdynamik wird angetrieben von der Erkenntnis, dass die Solarwärmetechnik eine wesentlich wichtigere Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und die Importabhängigkeit von fossilen Energien leisten kann als bisher angenommen. So gehen die Experten davon aus, dass langfristig bis zu 50 % des Niedertemperaturwärmebedarfs in Europa durch Solarwärme gedeckt werden kann. Um die hierzu erforderliche technologische Entwicklung zu diskutieren, haben die Experten aus Industrie und Forschung die Europäische Solarwärme-Technologieplattform ESTTP gegründet, die am 6. Dezember 2006 ihre Arbeit aufgenommen hat. Bis 2008 soll eine Forschungs- und Entwicklungsstrategie ausgearbeitet werden.
estec2007: Experten diskutieren über Märkte, Technologie und Politik
Als weltweit wichtigstes Forum zur Diskussion dieser Entwicklungen hat sich die Europäische Solarthermie-Konferenz estec etabliert, die am 19. und 20. Juni 2007 zum dritten Mal in Freiburg (Deutschland) stattfindet, im Vorfeld der internationalen Solarfachmesse Intersolar. Über 400 Experten aus Industrie, Forschung, Politik und Beratung werden erwartet, um sich über aktuelle Markt-, Technologie- und Politikentwicklungen auszutauschen. Bis zum 8. Januar 2007 ist noch die Einreichung von Beiträgen zur Konferenz möglich. Interessenten und Pressevertreter können sich seit Anfang Dezember über die Website vorregistrieren. Die estec2007 wird veranstaltet vom Europäischen Solarthermie-Industrieverband ESTIF und organisiert vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in Zusammenarbeit mit der Intersolar 2007. Das Programm „Intelligent Energy Europe“ (IEE) der Europäischen Kommission unterstützt die estec2007. Die industrieorientierte Konferenz wird von den wichtigsten europäischen Solarwärmefirmen unterstützt, darunter der deutsche Absorber- und Kollektorhersteller KBB Kollektorbau. Auch die Kupferbranche sieht große Chancen in der Entwicklung der Solarwärme, weshalb das Europäische Kupferinstitut zu den wichtigen Sponsoren der Konferenz gehört.
Weitere Informationen zur Konferenz sind erhältlich unter http://www.estec2007.org. Dort ist auch die Registrierung für den Newsletter möglich, der im Vorfeld der Konferenz monatlich über die Entwicklung der internationalen Solarwärmemärkte und die wichtigsten Konferenzthemen informiert.
21.12.2006 Quelle: ESTIF; BSW Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH