Greenpeace mahnt „Klima der Gerechtigkeit“ an

Für Greenpeace steht der Klimaschutz im Jahr 2007 im Mittelpunkt der internationalen Umweltarbeit. Das Jahr 2006 sei wieder ein Jahr der Klimaextreme gewesen. In Deutschland sorgten ein erneutes Jahrhunderthochwasser an der Elbe und ein Hitzehoch im Juli für enorme Schäden. Noch nie sei es im Herbst so warm gewesen wie 2006, betont Greenpeace. Besorgniserregend sei […]

Für Greenpeace steht der Klimaschutz im Jahr 2007 im Mittelpunkt der internationalen Umweltarbeit. Das Jahr 2006 sei wieder ein Jahr der Klimaextreme gewesen. In Deutschland sorgten ein erneutes Jahrhunderthochwasser an der Elbe und ein Hitzehoch im Juli für enorme Schäden. Noch nie sei es im Herbst so warm gewesen wie 2006, betont Greenpeace. Besorgniserregend sei die Kette von Taifunen in Asien, die über tausend Menschen in den Tod rissen. Die erwarteten Hurrikane im Golf von Mexiko seien dagegen ausgeblieben. „In Entwicklungsländern weiten sich extreme Unwetter viel schneller zur Katastrophe aus. Arme Menschen sind viel stärker durch die Klimaerwärmung bedroht als Reiche. Wir dürfen uns nicht erlauben, mit zweierlei Maß zu messen. Wir müssen ein Klima der Gerechtigkeit schaffen“, fordert Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland.“

„Europäer schotten sich vor Klimaflüchtlingen ab“
Auf den Philippinen habe eine Serie von heftigen Taifunen zwischen Mai und Dezember über 1.400 Menschen getötet und Schäden von über vier Milliarden Dollar verursacht. Das sei weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit geschehen, obwohl es mehr Tote gewesen seien als in Folge des Hurrikans Katrina im Jahr 2005. Die zunehmende Dürre in Afrika zwinge immer mehr Menschen, ihre Heimat im Stich zu lassen. Im Jahr 2006 flüchteten laut Greenpeace allein 30.000 Afrikaner auf die kanarischen Inseln, weil sie in ihren Heimatländern keine Zukunft sahen. Klimabedingte Dürren oder sich ausbreitende Wüsten raubten ihnen die Existenz. „Doch die Europäer schotten sich ab und weisen die Klimaflüchtlinge zurück“, kommentiert Greenpeace.
Die Industriestaaten, die nach wie vor die Hauptverursacher des Klimawandels sind, würden sich aus ihrer Verantwortung stehlen, betont Greenpeace. „Deutschland sollte seine EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um Europa auf einen nachhaltigen Klimakurs zu steuern. Der G8-Gipfel in Heiligendamm im Sommer 2007 muss zum Klimakrisengipfel werden,“ fordert Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. „Es ist eine Wende der G8-Staaten notwendig, weg von halbherzigen Klimaschutzversprechen hin zu drastischen Treibhausgasverringerungen“, so Smid. Die G8-Staaten, die führenden westlichen Wirtschaftsnationen sowie Russland und Japan, hätten ihre energiebedingten Treibhausgase seit 1990 bis 2005 um sechs Prozent gesteigert. Im Klimaschutzvertrag von Kyoto hatten 1997 sie jedoch eine Reduzierung versprochen.

Schluss machen mit Zahlenspielereien – Klimaschutz ist nicht verhandelbar
„Im Konzept für eine europäische Energiepolitik, das die EU-Kommission Anfang Januar vorstellen will, planen die Europäer, ihre Klimaschutzziele aufzuweichen und sich mehr Zeit beim Klimaschutz zu lassen.“ kritisiert Smid. Greenpeace fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die EU-Vorgaben zum Emissionshandel ohne Abstriche umzusetzen und sich zu einer Reduzierung der schädlichen Treibhausgase von 40 Prozent bis 2020 zu verpflichten. „Die Europäer müssen Schluss machen mit ihren Zahlenspielereien auf Kosten der Klimaopfer in den Entwicklungsländern. Klimaschutz ist nicht verhandelbar“, erklärt Smid.

02.01.2007 | Quelle: Greenpeace e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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