Informationskampagne: Erneuerbare Energien für mehr Unabhängigkeit von russischem Öl

Deutsche Autofahrer und Hauseigentümer mit einer Ölheizung seien verunsichert, berichtet die Informationskampagne für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung. Seit dem 08.01.2007 ist die vor allem für Polen und Deutschland wichtige Pipeline „Druschba“ abgeschaltet. Dadurch kommen Öl-Lieferungen in Höhe von rund 20 Prozent des heutigen deutschen Bedarfs zurzeit nicht mehr in den hiesigen Raffinerien an. Grund […]

Deutsche Autofahrer und Hauseigentümer mit einer Ölheizung seien verunsichert, berichtet die Informationskampagne für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung. Seit dem 08.01.2007 ist die vor allem für Polen und Deutschland wichtige Pipeline „Druschba“ abgeschaltet. Dadurch kommen Öl-Lieferungen in Höhe von rund 20 Prozent des heutigen deutschen Bedarfs zurzeit nicht mehr in den hiesigen Raffinerien an. Grund ist eine Auseinandersetzung zwischen Russland und Weißrussland um russische Ölexporte, nachdem gerade erst der Streit über die Gaspreise beigelegt wurde. „Öl und Gas werden von Lieferländern als politisches Druckmittel eingesetzt“, so die Informationskampagne.
Erneut zeige sich, wie abhängig Deutschland von Energieimporten ist, auch aus politisch instabilen Ländern. Der einzige Ausweg seien erneuerbare Energien, betont die Kampagne. Heute liefern erneuerbare Energien bereits Wärme und Kraftstoffe, die mehr als elf Millionen Tonnen Öl entsprechen. Das ist etwa die Hälfte der durch die Pipeline „Druschba“ gelieferten Menge.

Erneuerbaren Energien sparten 2006 Importe von Öl, Gas, Kohle und Uran in Höhe von 4,2 Milliarden Euro
Das Wachstum der erneuerbaren Energien zur Wärmeversorgung betrug nach Angaben des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) 2006 gegenüber dem Vorjahr 10,4 Prozent. Die erneuerbaren Biokraftstoffe legten sogar um 46,3 Prozent zu. „Diesen Weg gilt es verstärkt fortzuführen, denn das macht Deutschland nicht nur unabhängiger von teuren und umweltschädlichen Energieimporten, sondern stärkt auch die heimische Wirtschaft“, so Milan Nitzschke, Geschäftsführer des BEE. Allerdings bleibe die Erzeugung von Wärme aus erneuerbaren Energien bislang noch deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück, da noch ein Wärmegesetz fehle, das für mehr Investitionssicherheit sorgen würde. Insgesamt konnten die erneuerbaren Energien laut Informationskampagne im vergangenen Jahr Importe von Öl, Gas, Kohle und Uran mit einem Wert von 4,2 Milliarden Euro vermeiden. Das Geld, das in erneuerbare Energien fließt, sorge hingegen für die Wertschöpfung im Inland: Neben dem Anlagenbau profitierten beispielsweise Handwerker, Land- und Forstwirte von der vermehrten Nutzung erneuerbarer Energien. Insgesamt 170.000 Menschen haben in diesem Bereich einen Arbeitsplatz gefunden.

09.01.2007 | Quelle: Informationskampagne für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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