SPD will mehr Wettbewerb im Gasmarkt
Das Bundeskartellamt hat nach einem bundesweiten Vergleich der Gaspreise eine Liste veröffentlicht, in der alle Verbraucherinnen und Verbraucher die Preise ihrer Gasanbieter im Internet einsehen und vergleichen können. Hierbei zeigten sich gravierende Unterschiede von bis zu 59 Prozent, kommentiert der zuständige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Manfred Zöllmer.
„Dem Bundeskartellamt ist für diese Transparenz-Offensive ausdrücklich zu danken. Sie belegt eindeutig, wie unterschiedlich die Preisgestaltung in diesem Bereich ist. Die Verbraucherinnen und Verbraucher sind oftmals einem Lieferanten 'ausgeliefert' und müssen hohe Tarife bezahlen“, stellt Zöllmer fest. Nur in den Großstädten Berlin und Hamburg hätten die Verbraucherinnen und Verbraucher die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern.
Stadtwerke besonders wichtig für den Gasmarkt
Der Telekommunikationsmarkt habe gezeigt, dass eine Vielzahl von Anbietern zu Preiswettbewerb führe und damit mittelfristig zu sinkenden Preisen zugunsten der Verbraucherinnen und Verbraucher, betont Zöllmer. „Die begonnene Öffnung im Gasmarkt muss und wird daher weiter fortgesetzt werden. Wir brauchen möglichst viele Anbieter. Hierbei kommt den örtlichen Stadtwerken eine besondere Rolle zu. Die Gaspreisliste zeigt deutlich wie wichtig kommunale Stadtwerke für den Gasmarkt sind“, so der SPD-Politiker.
Sinkender Ölpreis führt auch zu sinkenden Gaspreisen
Im Dezember hat die Bundesnetzagentur die Entgelte von 16 Gasversorgern genehmigt. Dabei wurden die Netzentgelte, die etwa ein Fünftel des Gesamtpreises ausmachen deutlich gesenkt. Die gekürzten Netzentgelte sind von den Unternehmen sofort umzusetzen und gelten bis Ende März 2008. Auch der sinkende Ölpreis führt laut Zöllmer aufgrund der Ölpreisbindung zu sinkenden Gaspreisen. Ein weiterer Mosaikstein für mehr Wettbewerb sei auch die Entscheidung der zuständigen Beschlusskammer der Bundesnetzagentur, wonach nur das so genannte Zweivertragsmodell beim Gasnetzzugang den gesetzlichen Anforderungen des Energiewirtschaftsgesetzes entspricht, so Zöllmer. Dieses Grundmodell ermöglicht den Gastransport auf der Basis von nur zwei Verträgen von der Einspeisung des Gases bis zur Entnahme beim Endverbraucher. „Die Basis für mehr Wettbewerb im Gasmarkt wurde damit deutlich verbessert“, sagt Zöllmer. „In den Gasmarkt kommt langsam aber stetig Transparenz und Bewegung. Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen hiervon profitieren“, so der SPD-Politiker.
Die Gaspreis-Liste des Bundeskartellamts im Internet unter www.bundeskartellamt.de
09.01.2007 | Quelle: SPD-Bundestagsfraktion | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH