Italien: Solar-Pflicht und Steuernachlass sollen Solarwärme-Boom bringen
Das Jahr 2007 könnte den Durchbruch für die Solarwärme in Italien bringen, berichtet der europäische Solarwärme-Industrieverband (ESTIF) in seinem Newsletter zur Solarwärme-Konferenz „estec 2007“. Die italienische Regierung arbeite an einem nationalen Baugesetz, welches die Nutzung von Solarthermie-Anlagen zur Brauchwassererwärmung in Neubauten und bei der Sanierung verbindlich regeln soll. Zusätzlich sei geplant, eine Steuerermäßigung in Höhe von 55 % für jede verkaufte Solarwärmeanlage zu gewähren.
„Das könnte eine außerordentlich erfolgreiche Maßnahme sein“, kommentiert Riccardo Battisti, Generalsekretär des italienischen Solarwärme-Industrieverbandes Assolterm.
2005 wuchs der Solarwärme-Markt in Italien nach Angaben des Verbandes um 25 % auf 50,4 Megawatt thermische Leistung MWth. Das entspricht einer installierten Solarkollektorfläche von 72.000 Quadratmetern. Dieses Ergebnis ist noch immer bescheiden im Vergleich zu anderen EU-Staaten wie beispielsweise Österreich, Griechenland oder Frankreich. Das Fehlen eines nationalen Förderprogramms und der zu geringe Informationsstand von Planern und Installateuren zählen laut Battisti zu den Gründen für das dürftige Marktwachstum. Ein spezielles Ausbildungsprogramm für Installateure, entwickelt von Assolterm, verbunden mit der Steuerermäßigung und einer landesweiten Solar-Pflicht sind nach Auffassung des Verbandes der richtige Weg, um die Solarthermie in Italien in Schwung zu bringen.
Weitere Informationen in italienischer Sprache unter www.assolterm.it
08.02.2007 | Quelle: ESTIF; Assolterm | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH