Energieforscher Jochem fordert Volksabstimmung über Kernkraft

In Deutschland sollten die Bürger über die Zukunft der Atomenergie abstimmen, fordert der Energieforscher Prof. Dr.-Ing. Eberhard Jochem im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. „Das ist eine Frage an die Bürger. Wollen sie möglichst wenig Veränderung in kurzer Zeit? Wollen sie mit einem unbekannten Risiko, der Proliferation, leben? Oder sagt der Bürger: Wir müssen […]

In Deutschland sollten die Bürger über die Zukunft der Atomenergie abstimmen, fordert der Energieforscher Prof. Dr.-Ing. Eberhard Jochem im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. „Das ist eine Frage an die Bürger. Wollen sie möglichst wenig Veränderung in kurzer Zeit? Wollen sie mit einem unbekannten Risiko, der Proliferation, leben? Oder sagt der Bürger: Wir müssen sowieso in sichere und nachhaltigere Energiesysteme investieren, und die Effizienzgewinne sind so attraktiv, dass wir dumm wären, jetzt eine entsprechende Politik nicht einzuleiten? Am Ende ist das eine Werteentscheidung des Volkes“, so Jochem.
Eberhard Jochem ist Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und forscht am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe.

Volksabstimmungen kennt Prof. Jochem aus der Schweiz. „Die Schweizer haben auch ein Referendum zur Atomkraft gemacht. Ich würde es begrüßen, stimmten die Deutschen ebenfalls darüber ab.“ Eins stehe fest, betont der Energieforscher: Die Kernkraft könne das Klimaproblem nicht lösen. „Atomkraftwerke können das Weltklima nicht entscheidend beeinflussen. Sie können einen Beitrag leisten – dort, wo es ökonomisch sinnvoll ist und politisch akzeptabel“, sagt Jochem.
Das komplette ZEIT-Interview ist veröffentlicht in der ZEIT Nr. 10 vom 1. März 2007.

01.03.2007 | Quelle: | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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