Initiative „2 Grad – Deutsche Unternehmer für Klimaschutz“ gegründet
Acht führende Vertreter der deutschen Wirtschaft haben sich am Wochenende zur Initiative „2 Grad Deutsche Unternehmer für Klimaschutz“ zusammengeschlossen. Die Unternehmer setzen sich für eine entschlossene Politik zum Schutz des Weltklimas ein. In einem Brief an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bieten die Unternehmer der Bundesregierung ihre Unterstützung bei der Abwehr eines gefährlichen Klimawandels an. Sie heben hervor, dass andernfalls nicht nur ökologische und soziale Folgen, sondern auch hohe ökonomische Risiken und Kosten drohen.
Gründer der Initiative sind anderem Dr. Michael Otto, Vorstandsvorsitzender Otto GmbH & Co KG; Prof. Dr. Hubert Burda, Vorstandsvorsitzender Hubert Burda Media Holding GmbH & Co KG; Prof. Dr. Utz Claassen, Vorstandsvorsitzender der EnBW AG; Dr. Joachim Faber, Vorstand Asset Management Worldwide Allianz S.E; Dr. Uwe Franke, Vorstandsvorsitzender Deutsche BP AG; Dr. Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG; René Obermann, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG und Dr. Klaus Rauscher, Vorstandsvorsitzender Vattenfall Europe AG
Klimaschutz eröffnet globale Märkte mit großem Potenzial
In der Herausforderung, das Weltklima zu schützen, liegen nach der Ansicht der beteiligten Unternehmer große wirtschaftliche Chancen. Klimaschonende Lösungen eröffneten „globale Märkte mit großem Potenzial“, heißt es in dem Schreiben. Gefragt seien Erfindergeist und ingenieurtechnisches Können. Der Klimawandel kann der Initiative zufolge nur durch weltweites Handeln begrenzt werden, isolierte Maßnahmen seien nicht erfolgversprechend. Der wichtigste Beitrag der deutschen Klimapolitik bestehe darin, „hierzulande jene Technologien, Verfahren und Dienstleistungen zu entwickeln, die weltweit zu einer wirksamen Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen eingesetzt werden können“, heißt es im Grundsatzpapier der Initiative.
„Kraftvolle Technologiepolitik“ gefordert
Als wichtigstes politisches Instrument bewerten die Unternehmer einen globalen Handel mit Emissionsrechten für Treibhausgase. Nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls 2012 werde ein neues System benötigt, mit wirksamen und angemessenen Reduktionszielen für die Industriestaaten unter Einschluss der USA und Australiens sowie der Schwellenländer China, Indien und Brasilien. Darüber hinaus fordern die Unternehmer „eine kraftvolle Technologiepolitik“ in enger Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft. Klimaschützendes Wirtschaften brauche politische Rahmenbedingungen, die langfristig zuverlässig und planbar seien.
Möglichst schnell eine emissionsarme Wirtschaft erreichen
Die eigene Rolle sieht die Initiative vor allem darin, die Bundesregierung aktiv bei der Entwicklung und Implementierung einer effektiven und marktwirtschaftlich orientierten Klimapolitik zu geringstmöglichen Kosten zu unterstützen. Sie betrachtet sich als branchenübergreifend, verbandsunabhängig und als Plattform für Unternehmen, die mutige Schritte unterstützen. Die Fähigkeiten und das Wissen der Unternehmen soll für den Klimaschutz eingesetzt werden. Wichtiger als Selbstverpflichtungen seien allerdings die richtigen politischen Rahmenbedingungen, die dann für alle Marktteilnehmer gelten. Ziel sei, eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen, um die notwendigen Schritte für eine emissionsarme Wirtschaft ohne Verzögerungen auf beiden Seiten einzuleiten. „Wir sehen in einer engen Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft die Chance, klimarelevante Emissionen zügig und wirkungsvoll zu reduzieren und gleichzeitig große wirtschaftliche Möglichkeiten für den Standort Deutschland durch Spitzentechnologien und innovative Geschäftsmodelle zu schaffen“, heißt es in dem Brief an die Bundeskanzlerin abschließend.
01.04.2007 | Quelle: Otto Group, Initiative 2 Grad – Deutsche Unternehmer für Klimaschutz | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH