Photovoltaik-Konferenz „PV Med“ schlägt Brücken für die internationale Solarstrom-Produktion
482 Teilnehmer aus 30 Ländern besuchten am 19. und 20. April die „2nd PV Med Conference: Shining Light on the Mediterranean“ in Athen. Veranstalter waren unter der Federführung des griechischen Entwicklungsministeriums, die European Photovoltaic Industry Association (EPIA), die Alliance for Rural Electrification (ARE) und WIP. Dass die diesjährige Konferenz in Griechenland stattfand sei kein Zufall, berichtet der Europressedienst, denn das Land werde aufgrund seines neuen Einspeisegesetzes für Solarstrom im Juni vorigen Jahres als viel versprechender neuer Solarmarkt gehandelt. „Griechenland hat somit einen wichtigen Schritt Richtung Solarenergie gemacht“, erläuterte Winfried Hoffmann, Präsident der EPIA gegenüber dem Europressedienst. Die PV Med wollte als Konferenz eine Brücke schlagen zwischen den PV-Märkten rund um das Mittelmeer. Auf der einen Seite stehen europäische Nationen wie Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland, die Photovoltaik bereits zur Energiegewinnung nutzen und über entsprechendes Know-how verfügen. Auf der anderen Seite gibt es aufgrund sehr hoher Sonneneinstrahlung viel versprechende Anrainerstaaten – Marokko, Algerien, Jordanien, Tunesien, Ägypten und die Türkei – deren Energiemärkte sich derzeit neu strukturieren.
Dabei wird die Photovoltaik nicht nur als zukunftsträchtige Energiequelle in den Blick genommen, sondern auch als Grundlage für eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung gesehen. Neben der Möglichkeit des Erfahrungsaustausches, hatte sich die Veranstaltung zum Ziel gesetzt, Handlungsempfehlungen für diese neuen PV-Märkte zu erarbeiten.
Photovoltaik rund um das Mittelmeer: Austausch von Technologie und Erfahrungen wichtig
„Die mediterranen Regionen sind genau der richtige Ort für Photovoltaik, da sie weltweit über die beste Sonneneinstrahlung verfügen“, betonte Sebastiano Serra, Repräsentant des italienischen Ministeriums für Umwelt, Land und Wasser. Die größte Herausforderung sei nun der Einsatz der richtigen Instrumente. So biete etwa eine nachhaltige Förderpolitik Unternehmen die notwendige Planungssicherheit. Der beste Weg seien regionale Länderkooperationen, so Serra weiter, Saïd Mouline, Präsident der Marokkanischen Vereinigung für Solar und Windenergie betonte, dass das höchste Potenzial der südlichen Mittelmeerländer in den so genannten „large-scale Systemen“ liege. Das marokkanische Ministerium für Raumplanung, Wasser und Umwelt geht von 3.000 jährlichen Sonnenstunden in Marokko aus. Bei der Etablierung der Solarenergie-Nutzung geht es nach Mouline darum, die Politik zu überzeugen. Dabei müssten auch die ökonomischen Entwicklungspotenziale, zum Beispiel die positiven Wirkungen auf den Arbeitsmarkt, aufgezeigt werden. „Wir haben die Lösungen, nun müssen wir nur den Ansatz für die Umsetzung finden“, fügte er hinzu. Die Zustimmung zu einer notwendigen Förderung von 30 bis 40 Cent/kWh auf nationaler Ebene sei zwar schwierig, aber für Solarenergie notwendig. Des Weiteren seien der Austausch von Technologien und Erfahrungen unter den Ländern wichtig.
Livinio Styuch vom spanischen Photovoltaik-Marktriesen Isofotón fügte hinzu, dass neben der politischen Unterstützung auch die Initiative seitens der Privatwirtschaft gefragt sei. Erste Anfänge seien hier zum Beispiel in Marokko sichtbar. Insgesamt soll in Marokko nach Ministeriumsangaben bis 2009 eine installierte Kapazität von 6.342 MWp erreicht werden – hauptsächlich durch Wind- und Solarenergie. Die nächste PV Med findet voraussichtlich 2009 statt. Als Austragungsort wird unter anderem über Frankreich und Marokko diskutiert.
23.04.2007 | Quelle: Europressedienst Bonn | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH