Über 3.400 Megawatt Photovoltaik-Leistung in der EU installiert

Der europäische Photovoltaikmarkt hat auch 2006 ein enormes Wachstum verzeichnen können, berichtet das von der EU-Kommission geförderte Projekt „EurObserv’ER“ in einer Pressemitteilung. Unter Berücksichtigung der ersten vorliegenden Schätzungen könne von einer zusätzlich installierten Kapazität von 1.245,7 Megawatt Photovoltaik-Spitzenleistung (MWp) ausgegangen werden. Somit sei die PV-Gesamtkapazität der europäischen Union auf insgesamt mehr als 3.400 MWp gestiegen. […]

Der europäische Photovoltaikmarkt hat auch 2006 ein enormes Wachstum verzeichnen können, berichtet das von der EU-Kommission geförderte Projekt „EurObserv’ER“ in einer Pressemitteilung. Unter Berücksichtigung der ersten vorliegenden Schätzungen könne von einer zusätzlich installierten Kapazität von 1.245,7 Megawatt Photovoltaik-Spitzenleistung (MWp) ausgegangen werden. Somit sei die PV-Gesamtkapazität der europäischen Union auf insgesamt mehr als 3.400 MWp gestiegen.
Die Ziele des EU-Weißbuches seien demnach vier Jahre früher als erwartet erfüllt worden. EurObserv’ER legt in seinem Barometer, erschienen in Nummer 178 der französischen Zeitschrift „Systèmes Solaire, Le Journal des Énergies Renouvelables“ die gegenwärtige Entwicklung dieses Industriezweiges dar. Mit dem in der EU installieren Solarstrom-Park und seiner Leistung von 3,4 GWp kann laut EurObserv’ER der Strombedarf von 110.000 Haushalten gedeckt werden, allerdings ohne die ökonomisch wie ökologisch bedenkliche elektrische Heizung.
Deutschland deutlich vor Japan und den USA
Der wachsende Photovoltaiksektor in Europa bleibe aufgrund der Dominanz des deutschen Marktes sehr uneinheitlich, betont EurObserv’ER. Für den deutschen Markt werde für 2006 mit 1.153 MWp gerechnet, von denen 3 MWp nicht an das Netz angeschlossen sind. Somit bleibe Deutschland Marktführer, mit einer weit höheren Photovoltaik-Produktion als Japan (ungefähr 300 MWp im Jahr 2006) und USA (über 120 MWp im Jahr 2006)

Spanien, Italien und Frankreich legen zu
Zweitgrößter Photovoltaik-Markt ist Spanien, das eine zusätzliche Kapazität von 60,5 MWp verzeichnet (davon 1 MWp, netzunabhängig), gefolgt von Italien (11,6 MWp, davon 0,6 MWp nicht am Netz). Frankreich ist der viertgrößte Markt der Union (mit 6,4 MWp, 0,3 MWp nicht am Netz), eine Position, die es vorwiegend der Entwicklung der Branche in seinen Übersee-Departements verdankt.

Europäische Industrie weiterhin gut aufgestellt, Deutschland an der Spitze
Trotz der sehr aggressiven Produktionskapazitätserhöhungsstrategien Japans und Chinas, befindet sich Europa weiterhin in einer guten Position auf dem Weltmarkt, wobei die deutschen Unternehmen ganz vorne sind. Laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) hatte der deutsche Photovoltaikmarkt 2006 ein Umsatzvolumen von 3,7 Milliarden Euro (gegenüber 3 Milliarden im Vorjahr) und beschäftigte 35.000 Personen (gegenüber 30.000 im Vorjahr 2005). Die Branche arbeitet in Deutschland mit insgesamt 5.000 Betrieben, von denen rund 50 Unternehmen an allen Produktionsphasen der Photovoltaiksystemen teilhaben (Siliziumproduktion, Solar-Wafer, Solarzellen und Solarmodule).

Insgesamt 10.000 MWp im Jahr 2010?
Das rasche Wachstum der Photovoltaikbranche dürfte sich laut EurObserv’ER auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Der Siliziummangel sei nach und nach durch neue Produktionskapazitäten behoben worden und so werde den Unternehmen endlich ermöglicht, ihre Produktionskapazität voll auszuschöpfen und die Nachfrage zu befriedigen. Die neuen Planzahlen von EurObserv’ER stützen sich auf einen weiterhin starken deutschen Markt, der sich in den nächsten Jahren der Gigawatt-Größenordnung annähere, sowie auf ein voraussichtliches schnelleres Wachsen der italienischen, spanischen und französischen Märkte in den kommenden Jahren. Unter Berücksichtigung dieser Entwicklungen, würde der europäische Photovoltaik-Park im Jahr 2010 etwa 8.700 MWp haben.
Rasch die notwendigen Voraussetzungen für die Photovoltaikbranche zu schaffen, sei eine gesellschaftliche Herausforderung, welche die Politiker erkannt hätten und auf die sie zu reagieren begännen. Nur würden „gerechte“ Preissysteme für die Solarenergie entwickelt, aber die Bemühungen müssten noch weiter gehen damit die Unternehmen langfristiger planen könnten und die bürokratischen Hürden abgebaut werden, heißt es im Photovoltaik-Barometer von EurObserv’ER.
EurObserv’ER ist ein Zusammenschluss sechs europäischer Organisationen zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien in der Europäischen Union. Diese sechs Organisationen sind:
· Observ’ER, Observatorium für erneuerbare Energien (Paris, Frankreich)
· Eurec Agency, Europäischer Verein der Forschungsinstitute auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien (Brüssel, Belgien)
· Eufores, Europäisches Forum für erneuerbare Energiequellen (Brüssel, Belgien)
· Erec, Europäischer Rat für erneuerbare Energien (Brüssel, Belgien)
· Institut Jozef Stefan, Forschungszentrum für erneuerbare Energien und Energiepolitiken (Ljubljana, Slowenien)
· Systèmes Solaires, französische Fachzeitschrift für erneuerbare Energien (Paris, Frankreich)
Die Barometer von EurObserv’ER können als PDF-Dokumente heruntergeladen werden unter der Adresse http://www.eufores.org/, zum Beispiel das Solarwärme-Barometer und das Photovoltaik-Barometer

23.04.2007 | Quelle: EUFORES | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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