US-Photovoltaik-Unternehmen Signet Solar will Produktion größtflächiger Solarmodule bei Dresden ansiedeln

Der kalifornische Solarmodulhersteller Signet Solar Inc. will ein zentrales Forschungs- und Entwicklungszentrum sowie seine erste Fertigungslinie für Solarmodule in Döbeln nahe Dresden errichten. Das gab das Unternehmen am 14.05.2007 bekannt. Mit neuester Dünnschicht-Solartechnologie stelle sich das Unternehmen dem rasant wachsenden Markt für erneuerbare Energien. Ziel sei, mit den Produkten möglichst schnell Kostengleichheit zu konventionell erzeugtem […]

Der kalifornische Solarmodulhersteller Signet Solar Inc. will ein zentrales Forschungs- und Entwicklungszentrum sowie seine erste Fertigungslinie für Solarmodule in Döbeln nahe Dresden errichten. Das gab das Unternehmen am 14.05.2007 bekannt. Mit neuester Dünnschicht-Solartechnologie stelle sich das Unternehmen dem rasant wachsenden Markt für erneuerbare Energien. Ziel sei, mit den Produkten möglichst schnell Kostengleichheit zu konventionell erzeugtem Strom (Grid Parity) zu erreichen, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens. Mitten im High-Tech-Raum Sachsen will das kalifornische Unternehmen, welches über umfassende Erfahrungen aus dem Halbleiterbereich verfüge, preis- und leistungsoptimierte Photovoltaik-Module entwickeln und fertigen. Zum Einsatz kommen sollen diese Module, die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln, auf Grund ihres großen Formats in Solarfarmen/ -kraftwerken und großen kommerziellen Installationen.

Dünnschicht-Module mit bis zu 5,72 Quadratmetern
Die breit angelegte Produktion auf Basis von Dünnschicht-Silizium-Technologie soll Mitte 2008 in Döbeln starten und in der ersten Ausbaustufe etwa 130 Mitarbeiter beschäftigen. In den Fertigungslinien werden die laut Signet Solar Solarmodule mit den Abmessungen 2,20 m x 2,60 m auf Glasträgern hergestellt, welche als Gesamt- oder Teilmodule installierbar seien. Aus logistischer Sicht sei damit das Maximalformat erreicht, da die Glasträger transportabel bleiben müssen. Signet Solar plant die Fertigungslinien zusammen mit ihren eigenen patentierten Prozessen in Deutschland und später in weiteren Produktionsstandorten in Asien und den USA zu verdoppeln. Die Produktionsstätte in Sachsen werde das zentrale Mutterwerk der
Firma.

Technologie in der Fertigung von LCD-Plasma-Flachbildschirmen erprobt
Mit niedrigsten Kosten bei der Modulherstellung, so eine der zentralen Strategien des Unternehmens, sollen weltweit Märkte wesentlich erweitert und neue Märkte unter anderem in den Entwicklungsländern erschlossen werden, heißt es in der Pressemitteilung. Die von Signet Solar eingesetzte Dünnschicht-Siliziumtechnologie, welche auf Anlagen produziert wird, die in der LCD-Plasma-Produktion (Flachbildschirme) erprobt wurden, spiele dabei eine wesentliche Rolle. Sie habe gegenüber den herkömmlichen Verfahren der Solarzellenproduktion erhebliche Vorteile und berge ein noch nicht ausgeschöpftes Potenzial zur Kostensenkung sowie der Technologieinnovation. Sie sei umweltfreundlich, weil schadstofffrei, kenne keine Rohmaterialengpässe und sei durch ihre enorme Substratgröße ideal für großflächige Installationen geeignet.

Bund und Freistaat Sachsen unterstützen die Ansiedlung
„Unserem Markteintritt ist ein Jahr intensiver Forschung und Planung voraus gegangen“, so Gunter Ziegenbalg, Geschäftsführer der Signet Solar GmbH. „Es ging vor allem darum die geeigneten Technologien und Produktionsprozesse mit den größten Potenzialen hinsichtlich Kostenreduzierung zu finden. Nicht zu vergessen ist die Suche nach dem optimalen ersten Fertigungs- und Entwicklungsstandort“, erläutert der gebürtige Dresdner, der vor zwölf Jahren Deutschland verließ, um in den Vereinigten Staaten die Niederlassung des Zentrum Mikroelektronik Dresden (ZMD AG) aufzubauen. Für den Unternehmensaufbau kehrte er nun zurück und ist dafür verantwortlich, dass Signet Solar im Juli 2008 mit der Produktion in Döbeln in Serie gehen kann. Für den Standort in Ostdeutschland habe sich das Unternehmen entschieden, weil es hier die besten Vorraussetzungen für dieses Großprojekt gefunden habe. „Neben der umfassenden Unterstützung der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH und des Freistaates Sachsen stand uns die Standortmarketinggesellschaft des Bundes ‚Invest in Germany‘ zur Seite. So haben wir jetzt in dieser entscheidenden Anfangsphase beste Startbedingungen, die wir anderswo nur schwerlich gefunden hätten.“, lobt Gunter Ziegenbalg das Engagement der Beteiligten und ist sich sicher „dass wir von dem bereits existierenden Umfeld hier in Sachsen, welches in den Bereichen Mikroelektronik und Informationstechnologie weltweit seinesgleichen sucht, enorm profitieren werden.“

Applied Materials liefert Basistechnologien für Module auf Glassubstraten
Die Basistechnologien für ihre Produktion bezieht Signet Solar von dem US-Unternehmen Applied Materials, Inc., einem weltweit führenden Hersteller von Halbleiterausrüstungen, der die komplette integrierte Produktionslösung für Glas-Trägermaterialien mit einer Größe von über fünf Quadratmetern liefert. Die Tatsache, dass der Halbleiterausrüster ebenfalls eine Niederlassung in Dresden hat, trug zur Standortentscheidung bei Signet Solar bei. „Die Produktionsprozesse von Solarmodulen und Halbleitern sind eng verwandt. Signet Solar ist in einer einzigartigen Position, umfassendes Wissen aus der Halbleiterproduktion und Expertise aus der Halbleitertechnologie auf die Optimierung modernster Dünnschicht-Solarmodulproduktion zu übertragen“, erklärt Dr. Mark R. Pinto, Senior Vice President und General Manager der New Business and New Products Group bei Applied Materials. Das Unternehmen ist für sein breites Portfolio unter anderem an Ausrüstungsprodukten für die Herstellung von Halbleiterchips, Solar-Fotovoltaikzellen und energieeffizientem Glas bekannt.

16.05.2007 | Quelle: Signet Solar, Inc. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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