Bundesverband Erneuerbare Energie: VDEW-Studie enttäuscht

Die Branche der erneuerbaren Energien zeigt sich enttäuscht von der am 23.05.2007 veröffentlichten Studie des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) zu einem „Energiewirtschaftlichen Gesamtkonzept 2030“. „Die Stromwirtschaft will offensichtlich die Uhr zurückdrehen und so tun, als gäbe es keine Beschlüsse für mehr erneuerbare Energien und Energieeffizienz“, so Milan Nitzschke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). Besonders […]

Die Branche der erneuerbaren Energien zeigt sich enttäuscht von der am 23.05.2007 veröffentlichten Studie des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) zu einem „Energiewirtschaftlichen Gesamtkonzept 2030“. „Die Stromwirtschaft will offensichtlich die Uhr zurückdrehen und so tun, als gäbe es keine Beschlüsse für mehr erneuerbare Energien und Energieeffizienz“, so Milan Nitzschke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). Besonders die von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit großer Kraftanstrengung herbeigeführten Beschlüsse der EU, den Anteil erneuerbarer Energien europaweit auf 20 Prozent bis 2020 zu erhöhen, würden bei den Berechnungen schlicht ignoriert, kritisiert der BEE. Gleiches gelte für die Ziele der Bundesregierung zur Steigerung der Energieeffizienz.

BEE: Annahmen des VDEW zum Ausbau erneuerbarer Energien deutlich zu gering
Die ursprünglich als großer Wurf angekündigte Studie weise gravierende Mängel auf, bemängelt der BEE. Dabei offenbarten die Gutachter vor allem große Unkenntnis der erneuerbaren Energien. „Würden wir in den nächsten Jahren nur die Strommengen produzieren, die in den Hauptszenarien der Studie angesetzt worden sind, könnten wir unsere Anlagen gleich dicht machen. Alle Annahmen zum Ausbau erneuerbarer Energien sind deutlich zu gering“, so Nitzschke. Bestes Beispiel sei die Aussage, im Jahr 2010 könnten Erneuerbare Energien 13 Prozent des Strombedarfes decken. „Diesen Anteil erreichen wir schon in diesem Jahr“, stellt Nitzschke fest.

BEE-Geschäftsführer Nitzschke: „Erneuerbare können bis 2020 einen Anteil am Strommix von weit über 30 Prozent decken“
Hauptziel der Studie sei offensichtlich, die Kosten von Kohle- und Atomstrom „künstlich runterzurechnen“ um damit zu möglichst hohen Kosten für einen ambitionierten Klimaschutz raufzurechnen. So würden in den Szenarien Preise für Öl, Gas und Kohle angenommen, die bis 2020 allesamt real unter denen des abgelaufenen Jahres liegen. Dies gelte selbst für die so genannten Hochpreisszenarien. Die Kosten für so genannte CO2-freie Kohlekraftwerke würden erst ganz weggelassen. Entsprechend niedrig fielen dann die berechneten Preise für konventionellen Strom aus. Nitzschke: „Während die deutschen Energiekonzerne uns jeden Tag aufs neue erklären, dass für neue Kraftwerke und steigende Brennstoffkosten die deutschen Strompreise steigen müssten, tut ihr Dachverband so, als würden die Preise sogar sinken.“ Damit begründe der VDEW dann die Forderung, den Ausbau erneuerbarer Energien zu bremsen und den CO2-Emissionshandel zu entschärfen. Tatsächlich sehe es aber genau anders aus. Nitzschke: „Erneuerbare Energien können bis 2020 einen Anteil am Strommix von weit über 30 Prozent decken. Damit sparen wir CO2-Emissionen und Energieimporte und stabilisieren die Strompreise für die Verbraucher.“

25.05.2007 | Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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