Marokko beschließt Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien nach dem Vorbild des EEG

Mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (MA-EEG) übernimmt Marokko neben fast allen EU-Mitgliedstaaten das Modell des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Damit sei ein wichtiger Meilenstein zur Erfüllung der ehrgeizigen Ziele für erneuerbare Energien in Marokko erreicht, berichten die Universität Kassel und das Mena-Institut e.V. in einer Pressemitteilung. Das neue Gesetz […]

Mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (MA-EEG) übernimmt Marokko neben fast allen EU-Mitgliedstaaten das Modell des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Damit sei ein wichtiger Meilenstein zur Erfüllung der ehrgeizigen Ziele für erneuerbare Energien in Marokko erreicht, berichten die Universität Kassel und das Mena-Institut e.V. in einer Pressemitteilung. Das neue Gesetz werde voraussichtlich im Juli in Kraft treten. Ziel des MA-EEG ist, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion bis 2012 von zwei auf 20 % zu steigern und so die Importabhängigkeit bei der Energieversorgung zu mindern, die ländlichen Gebiete vollständig zu elektrifizieren, Arbeitsplätze zu schaffen und die CO2-Emissionen des Landes zu senken. Dabei wolle Marokko vor allem die riesigen Potentiale der Wind- und Sonnenenergie nutzen, wobei das Know-how deutscher Hersteller eine große Rolle spielen werde.
Langfristig will das Land laut Mena-Institut auch Strom nach Europa exportieren.

Deutsch-marokkanische Konferenz leistete Vorarbeiten für das MA-EEG
Die vom Mena-Institut e.V., der Botschaft des Königreichs Marokko in Berlin, der Universität Kassel und dem Entwicklungszentrum für erneuerbare Energien (CDER, Marrakesch) veranstaltete deutsch-marokkanische Konferenz über Erneuerbare Energien im März 2006 in Rabat hat den Durchbruch zur Erarbeitung dieses EEG geschafft. An dieser Veranstaltung nahmen renommierte Wissenschaftler aus Kassel teil (Prof. Kleinkauf, Prof. Zacharias, Prof. Roßnagel, Prof. Heier) sowie Vertreter führender Unternehmen wie der SMA Technologie AG, der Q-Cells AG, der Conergy AG und der Aleo Solar AG, außerdem auch wichtige Verbände und Institute aus Deutschland. Der marokkanische Energieminister Mohamed Boutaleb hob damals in seiner Eröffnungsrede hervor, wie wichtig verlässliche Rahmenbedingungen seien, um Marokko für die internationale Wind- und Solarenergiebranche interessant zu machen. Er versprach, einen Ausbau der erneuerbaren Energien in Marokko zu fördern und ein entsprechendes Gesetz ins Leben zu rufen.

Neuer Markt für Windenergie und Photovoltaik
Das ambitionierte Ausbauprogramm bietet deutschen Unternehmen und Forschungsinstitutionen neue Investitions- und Kooperationsmöglichkeiten. Das MENA-Institut rechnet damit, dass weiterhin große Teile der Technik für Windkraft- und Solar-Anlagen sowie anderes technisches Equipment aus Deutschland kommen werden. Schon jetzt seien deutliche Anzeichen zu erkennen, dass sich ausländische Unternehmen zunehmend für den marokkanischen Markt interessierten, vor allem für die Windenergie und Photovoltaik. Das Gesetz werde dieser Entwicklung weiteren Vorschub leisten.

Windparks im Norden Marokkos und an der Atlantikküste
Im Rahmen der neuen Energiepolitik seien zahlreiche groß angelegte und international unterstützte Projekte ins Leben gerufen worden, berichtet das MENA-Institut. So sei der erste Windpark mit einer Leistung von 54 Megawatt nahe der Stadt Tetouan im Norden Marokkos bereits 2000 fertig gestellt worden, der Windpark „Essaouira“ an der Atlantikküste ist seit dem 13. April 2007 in Betrieb und soll jährlich 210 Gigawattstunden Strom erzeugen. Ein 140-MW-Park in der Region Tanger wird geplant. Durch die Windparks werden nicht nur Haushalte mit Strom versorgt, sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zum globalen Klimaschutz. Denn durch sie werden neben anderen Schadstoffemissionen vor allem Kohlendioxid-Emissionen vermieden.

Forschungs- und Trainingszentren für Wind- und Solarenergie geplant
Zur Erreichung der Ziele für erneuerbare Energien in Marokko ist qualifiziertes Personal gefragt, besonders Betreiber, Ingenieure, Techniker, Planer und Monteure. Das Mena-Institut plant daher in den kommenden Jahren in Kooperation mit der Universität Kassel die Errichtung von Forschungs- und Trainingszentren für Wind- und Solarenergie in Rabat und Meknes.

01.06.2007 | Quelle: Mena-Institut e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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