Worldwatch: Sonnige Aussichten für die Photovoltaik

Die Photovoltaik-Industrie ist bereit für eine rasche Senkung der Produktionskosten und wird Solarstrom in den kommenden Jahren zu einer der wichtigen Optionen der Energieversorgung machen, so eine neue Studie des Worldwatch-Instituts (Washington, D.C.) und des Prometheus-Instituts in Cambridge (Massachusetts). Die weltweite Solarzellenproduktion ist laut Studie seit 2000 um das Sechsfache gewachsen und legte allein im […]

Die Photovoltaik-Industrie ist bereit für eine rasche Senkung der Produktionskosten und wird Solarstrom in den kommenden Jahren zu einer der wichtigen Optionen der Energieversorgung machen, so eine neue Studie des Worldwatch-Instituts (Washington, D.C.) und des Prometheus-Instituts in Cambridge (Massachusetts). Die weltweite Solarzellenproduktion ist laut Studie seit 2000 um das Sechsfache gewachsen und legte allein im Jahr 2006 um 41 % zu. Obwohl die netzgekoppelte Solarstrom-Leistung noch immer weniger als ein Prozent zur globalen Stromversorgung beiträgt, wuchs die Photovoltaik-Kapazität 2005 um fast 50 % auf 5.000 Megawatt – angetrieben von den boomenden Märkten in Deutschland und Japan. Auch Spanien und die USA sind laut Worldwatch-Institut auf dem Weg in die solare Oberliga.
„Solarenergie ist die weltweit ergiebigste Energiequelle, und die Herausforderung lag darin, sie kostengünstig und effizient zu nutzen“, sagt Janet Sawin, ein Forscherin am Worldwatch-Institut, die die neue Studie verantwortet. „Jetzt sehen wir die wichtigsten Trends, welche das Wachstum der Photovoltaik beschleunigen werden: die Entwicklung verbesserter Technologien und das Auftreten Chinas als kostengünstiger Produzent“, ergänzt Sawin.
China wird zum drittgrößten Solarzellen-Produzenten der Welt
Die größte Überraschung sei 2006 das enorme Wachstum der Photovoltaik-Produktion in China gewesen, so der Worldwatch-Bericht. Im vergangenen Jahr habe China die USA überholt, die die moderne Solarzellentechnik in den 50er Jahren des 20. Jahrunderts in den Bell-Laboren entwickelt haben. China wurde zum drittgrößten Solarzellen-Produzenten der Welt – nach Deutschland und Japan. Suntech Power kletterte vom achten Platz unter den Herstellern auf Rang vier und der Vorstandvorsitzende des chinesischen Unternehmens sei einer der reichsten Männer seines Landes geworden. Nach Einschätzung von Experten könne China mit seinem wachsenden Energiebedarf, dem riesigen Reservoir an Arbeitskräften und seiner leistungsfähigen industriellen Basis die Photovoltaik-Preise in den kommenden Jahren beträchtlich senken und dazu beitragen, dass Solarstrom auch ohne Förderung wettbewerbsfähig wird.

Dünnschicht-Photovoltaik etabliert sich; neue Unternehmen am Markt
„Wenn man behaupten würde, dass das die chinesischen PV-Produzenten planen, die Produktion im kommenden Jahr rasch auszubauen, wäre das deutlich untertrieben“, sagt der Präsident des Prometheus-Instituts, Travis Bradford. „Sie haben durch ihre Börsengänge Milliarden zur Verfügung, mit denen sie neue Produktionskapazitäten aufbauen, um die Kosten zu senken. Allein vier neu an der Börse notierte Unternehmen werden in diesem Monat den Markt betreten“, so Bradford. Mittlerweile habe der Siliziummangel den Fortschritt der Dünnschicht-Photovoltaik beschleunigt und die Hersteller von Dünnschichtsolarmodulen seien zu den Lieblingen der Risikokapitalgeber geworden. Zwar hätten Dünnschichtsolarzellen in der Vergangenheit hinsichtlich der Effizienz nicht mit den Zellen aus Silizium mithalten können, doch inzwischen sei über ein Dutzend Unternehmen in den Wettbewerb eingetreten, darunter Miasole, Nanosolar und Ovonics. Diese Unternehmen bauten die Produktion kostengünstiger flexibler Solarmodule aus, die am laufenden Band hergestellt werden können.
„Die traditionelle Energiewirtschaft wird sich wundern, wie schnell sich die Photovoltaik etablieren wird – und zwar billig genug, um CO2-freien Strom auf Dächern zu produzieren und gleichzeitig den Energiebedarf von Milliarden armer Menschen zu decken, die bislang keinen Strom haben“, betont Janet Sawin.

04.06.2007 | Quelle: Worldwatch Institut | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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