Attac: Klima-Kompromiss der G8 zynisch gegenüber Opfern des Klimawandels

Mit scharfer Kritik und Unverständnis hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac auf den Kompromiss des G8-Gipfels zum Klimaschutz reagiert. Am Donnerstag hatten die Staats- und Regierungschefs der führenden Wirtschaftsmächte und Russlands verkündet, man „ziehe in Erwägung“, die CO2-Emissionen bis 2050 um 50 Prozent zu reduzieren. „Diese Zielvorgaben sind ein Witz. Jetzt ist schnelles und entschiedenes Handeln […]

Mit scharfer Kritik und Unverständnis hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac auf den Kompromiss des G8-Gipfels zum Klimaschutz reagiert. Am Donnerstag hatten die Staats- und Regierungschefs der führenden Wirtschaftsmächte und Russlands verkündet, man „ziehe in Erwägung“, die CO2-Emissionen bis 2050 um 50 Prozent zu reduzieren. „Diese Zielvorgaben sind ein Witz. Jetzt ist schnelles und entschiedenes Handeln notwendig, kein Herausschieben auf 2050. Einen solchen Beschluss als Riesenerfolg zu verkaufen ist zynisch gegenüber den Opfern des Klimawandels“ , sagte Chris Methmann, Mitglied im Koordinierungskreis von Attac. Durch die lange Zeitspanne fehle der Druck, die jetzt fällige Reduktion der Treibhausgase zu vereinbaren.
„In dieser Zeit werden weitere Millionen Menschen von den Folgen des Klimawandels wie Wassermangel, extremen Wetterereignissen und steigenden Meeresspiegeln in ihrer Existenz bedroht oder ihrer beraubt“, sagte Chris Methmann.

„Deutsche Rolle als Klimavorreiter ist scheinheilig“
Entgegen ihrer ursprünglichen Ankündigung, lieber keinem als einem schlechten Kompromiss zuzustimmen, habe sich Bundeskanzlerin Angela Merkel auf eine erneute Vertagung des Klimaproblems eingelassen. Kritisieren die Globalisierungsgegner. „Um einem ansonsten überflüssigen und ergebnislosen Gipfel den Anstrich der Legitimität zu verschaffen, hat Merkel die dringend notwendigen Fortschritte im Klimaschutz geopfert“, meinte Chris Methmann weiter. Es sei über unverbindliche Ankündigungen hinaus in keiner Weise deutlich geworden, wie eine echte CO2-Reduktion erfolgen soll. Es fehle weiterhin an konkreten Maßnahmen zur Umsetzung der angekündigten Ziele. Nach dem Scheitern des G8-Gipfels in der Klimafrage müsse Angela Merkel jetzt dringend handeln und deutlich machen, wie sie ihr für Deutschland proklamiertes Ziel einer 40-prozentigen CO2-Reduktion bis 2020 erreichen wolle, um einen letzten Rest an Glaubwürdigkeit zu erhalten. Chris Methmann: „Die deutsche Rolle als Klimavorreiter ist scheinheilig. Wer 28 neue Kohlekraftwerke im Land plant, ist ein Klimaschutzheuchler und nicht -vorreiter.“

11.06.2007 | Quelle: Attac Deutschland | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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