BDH kritisiert Modernisierungsstau im Wärmemarkt

Während Deutschland in der EU-Ratspräsidentschaft und nach dem G 8-Gipfel bemüht ist, den Klimaschutz voranzubringen, wachse der heimische Modernisierungsstau im größten Energieverbrauchssektor: dem Wärmemarkt. Das berichtet der Bundesverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) in einer Pressemitteilung. Dabei könnte eine Verdoppelung des Modernisierungstempos im Heizungsbestand und beim Wärmeschutz den Ausstoß von Kohlendioxid in Gebäuden […]

Während Deutschland in der EU-Ratspräsidentschaft und nach dem G 8-Gipfel bemüht ist, den Klimaschutz voranzubringen, wachse der heimische Modernisierungsstau im größten Energieverbrauchssektor: dem Wärmemarkt. Das berichtet der Bundesverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) in einer Pressemitteilung. Dabei könnte eine Verdoppelung des Modernisierungstempos im Heizungsbestand und beim Wärmeschutz den Ausstoß von Kohlendioxid in Gebäuden bis 2020 um rund 30 Prozent senken. Der nötige Investitionsschub in Höhe von 24 Milliarden Euro würde über 200.000 zusätzliche Arbeitsplätze in Industrie und Handwerk schaffen, rund 15.000 pro Jahr, so das Ergebnis einer Studie, die der BDH am 11.06.2007 in Berlin vorgestellt hat.
Studie: Auch die energetischen Potenziale bei der Nutzung erneuerbarer Energien werden nicht ausreichend ausgeschöpft
Rund 24 Millionen der insgesamt 37 Millionen Wohneinheiten in Deutschland verbrauchen laut BDH zu viel Energie. Diese Wohnungen werden von 17 Millionen Heizungen versorgt. Über 20 Prozent der Heizkessel seien Oldtimer, deren Alter mehr als 24 Jahre beträgt. Weitere 70 Prozent des Kesselbestandes nutzten die eingesetzte Energie nur unzureichend aus, da ihre Wirkungsgrade weiter unter dem heutiger Heizsysteme liegen. Damit seien gerade einmal 10 Prozent aller Heizkessel auf dem Stand der Technik: z.B. Gas- und Öl-Brennwertkessel, Wärmepumpen und Biomassekessel sowie solarthermische Anlagen. Darüber hinaus würden aber auch die energetischen Potenziale bei der Nutzung erneuerbarer Energien nur marginal ausgeschöpft, stellt der BDH fest. Obwohl sich der Austausch eines veralteten Heizkessels innerhalb von sechs bis sieben Jahren rechne und zusätzlich die Umwelt schone, würden Heizungen auch bei Modernisierungen oft nicht erneuert. Um bis 2020 eine über 30-prozentige Reduktion der CO2-Emissionen und des Energieverbrauches in Gebäuden zu erreichen, müsste laut BDH der Anteil von Brennwertkesseln und der Einsatz erneuerbarer Energien im Wärmemarkt verdoppelt werden.

Bessere steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für Heizungsanlagen gefordert
Klaus Jesse, Präsident des BDH, fordert verstärkte Anstrengungen der Politik, um die Investitionszurückhaltung abzubauen: „Privathaushalte verbrauchen über vier Fünftel der Energie für Heizung und Warmwasserbereitung. Es lässt sich kein Klimaziel erreichen, wenn der Bestand an Heizungsanlagen nicht erneuert wird. Bessere steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten sind die beste Anregung für Investitionen in Energiesparmaßnahmen.“ Der BDH begrüße die Entscheidung des Bundesrates vom 8. Juni 2007, der Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV) zuzustimmen. Mit der damit verbundenen Einführung des Energieausweises werde ein wichtiges Signal für die beschleunigte energetische Modernisierung
gesetzt.
Eine Zusammenfassung der Studie kann heruntergeladen werden unter: http://www.solarserver.de/Kleemann.pdf

12.06.2007 | Quelle: BDH Haus,- Energie- und Umwelttechnik | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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