Weltgrößter Solar-Standort wird ausgebaut: Grundstein für Parabolrinnen-Kraftwerk Andasol 2 gelegt

Am 11. Juli 2007 erfolgte die Grundsteinlegung des Parabolrinnen-Kraftwerks Andasol 2 in der Hochebene von Guadix im südspanischen Andalusien. Der andalusische Minister für Innovation, Wissenschaft und Unternehmen, Francisco Vallejo Serrano, begleitete die Grundsteinlegung einer Technologie, die in der Lage ist, fossil und nuklear betriebene Kraftwerke zu ersetzen und damit einen Beitrag zur zukünftigen, klimafreundlichen Energieerzeugung […]

Am 11. Juli 2007 erfolgte die Grundsteinlegung des Parabolrinnen-Kraftwerks Andasol 2 in der Hochebene von Guadix im südspanischen Andalusien. Der andalusische Minister für Innovation, Wissenschaft und Unternehmen, Francisco Vallejo Serrano, begleitete die Grundsteinlegung einer Technologie, die in der Lage ist, fossil und nuklear betriebene Kraftwerke zu ersetzen und damit einen Beitrag zur zukünftigen, klimafreundlichen Energieerzeugung zu leisten. Das 300 Millionen-Euro-Projekt wurde entwickelt von der Erlanger Solar Millennium AG und entsteht in direkter Nachbarschaft des seit einem Jahr in Bau befindlichen solarthermischen Kraftwerks Andasol 1. Bei den Andasol-Kraftwerken handelt es sich um die ersten Anlagen dieser Art in Europa. Die Bauzeit beträgt laut Solar Millennium 24 Monate. Die Erdbauarbeiten für Andasol 2 hätten bereits im Februar begonnen, so dass die Anlage Anfang 2009 in Betrieb gehe, heißt es in der Pressemitteilung der Solar Millennium AG.
Ein Kraftwerk soll bis zu 200.000 Menschen mit umweltfreundlichem Strom versorgen. Mit einer Kollektorfläche von 512.000 Quadratmetern pro Anlage entstünden in Andalusien die größten Solarkraftwerke der Welt.

Deutsche Unternehmen liefern wichtige Komponenten
An der Technologie sind deutsche Unternehmen maßgeblich beteiligt: Die Flagsol GmbH, Technologietochter von Solar Millennium, liefert Engineering-Leistungen für das Solarfeld, übernimmt also die Planung, Auslegung und Bauüberwachung sowie die Steuerung. Schott und Flabeg liefern wichtige Komponenten des Solarfeldes, Siemens die Turbine. Für den Bau zeichnet vor allem die spanische ACS/Cobra-Gruppe verantwortlich, die auch 75 Prozent der Anteile an der Projektgesellschaft übernommen hat. Die Solarkraftwerke können Strom planbar auch nach Sonnenuntergang bereitstellen. Große Wärmespeicher stellen dafür eine Energiemenge bereit, die ausreicht, das Kraftwerk 7,5 Stunden unter Volllast weiter zu betreiben. Die Andasol-Kraftwerke helfen zudem, die Nachfragespitzen im spanischen Stromnetz in den Sommermonaten abzudecken, die vor allem durch den hohen Energiebedarf der Klimaanlagen verursacht werden, betont Solar Millennium.

Vorbildfunktion für den Markt der solarthermischen Kraftwerke
„Der Bau dieser ersten europäischen Parabolrinnen-Kraftwerke in Andalusien erfüllt für den Markt der solarthermischen Kraftwerke eine wichtige Vorbildfunktion. Dank der erfolgreichen Pionierarbeit verfügt Solar Millennium heute über eine Spitzenposition im Markt, die wir weiter ausbauen wollen“, so Christian Beltle, Vorstandsvorsitzender von Solar Millennium. Am selben Standort habe Solar Millennium noch ein drittes Kraftwerk entwickelt, das zusammen mit der portugiesischen EDP-Gruppe realisiert werde. Der Bau dieser Anlage soll Ende dieses Jahres beginnen.

Solar Millennium: Auftakt für den massiven Ausbau erneuernbarer Energien
Der Bau der Andasol-Projekte für eine umweltfreundliche Stromversorgung in Spanien ist laut Solar Millennium nur der Auftakt für den massiven Ausbau regenerativer Energie und die Vergrößerung des Strommixes in Europa. „Solarthermische Kraftwerke im Mittelmeerraum, insbesondere in den riesigen sonnenreichen Flächen Nordafrikas, können wesentlich kostengünstiger große Mengen klimafreundlichen Stroms erzeugen als Solaranlagen in Deutschland. Der Stromimport nach Deutschland ist bei entsprechender Leitungsinfrastruktur effizient möglich und kann die Versorgungssicherheit steigern,“ erläutert Christian Beltle diese Langfriststrategie, die so auch vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in wissenschaftlichen Studien untermauert wird: 2050 könnten 15 Prozent des europäischen Strombedarfs aus Solarkraftwerken in Nordafrika und dem Mittleren Osten kommen. Im Mittelmeerraum würden solarthermische Kraftwerke dann zwei Mal soviel elektrische Energie liefern wie Wind, Photovoltaik, Biomasse und geothermische Kraftwerke zusammen.

11.07.2007 | Quelle: Solar Millennium AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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