Neubau-Studie: Kosten entscheiden bei der Wahl der Heizung
Die künftigen Heizkosten sind entscheidend bei der Wahl des Heizungstyps für einen Neubau. Zweitrangig ist die CO2-Bilanz des Energieträgers und Herstellermarke fällt bei der Entscheidung kaum ins Gewicht. Zu diesen Ergebnissen kommt die Neubau-Studie der Kampagne „Klima sucht Schutz“, die rund 1.000 Bauherren nach ihren Vorlieben und Motiven für die Wahl ihres künftigen Heizsystems befragt hat. Zuvor hatten die Befragten über den interaktiven Kampagnen-Ratgeber „Heizkosten im Neubau“ fünf verschiedene Heizsysteme miteinander verglichen (Heizöl, Erdgas, Fernwärme, Pellets und Erdwärmepumpe). Solarwärme-Anlagen wurden in der Studie nicht berücksichtigt.
In der Mehrzahl der Fälle entschieden sich die Befragten laut Studie nicht für das System mit den geringsten CO2-Emissionen. „Wir werden künftig noch stärker auf die Bedeutung emissionsarmer Heizsysteme für Neubauten hinweisen – auch wenn die Kostenvorteile derzeit noch für den Kauf von weniger umweltfreundlichen Heizsystemen sprechen“, erklärt Dr. Johannes D. Hengstenberg, Geschäftsführer der gemeinnützigen co2online GmbH und Projektträger der Klimaschutzkampagne.
Interesse verlagert sich von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien
„Bemerkenswert ist jedoch, dass sich das Interesse der Ratgebernutzer im Untersuchungszeitraum von den fossilen (Heizöl und Erdgas) auf die alternativen Energieträger (Pellets und Erdwärme) deutlich verlagert hat“, ergänzt Hengstenberg. Von den Befragten favorisieren 50 Prozent die Wärmepumpe als Heizsystem, gefolgt von Erdgasheizungen (27 Prozent), Holzpellets (13 Prozent), Heizöl (9 Prozent) und Fernwärme (2 Prozent). In der Gruppe der unter 30jährigen seien erneuerbare Energieträger besonders gefragt: 57 Prozent sprachen sich für die Nutzung der Umweltwärme mit einer Erdwärmepumpe aus, 20 Prozent wollen Pellets-Heizungen. Mehr als jeder Zweite nutze oder plane Fördermittel ins Anspruch zu nehmen. Bei der Entscheidung für ein Heizsystem werde neben dem Rat von Fachleuten verstärkt im Internet recherchiert und auf Herstellerinformationen zurückgegriffen. Herkömmliche Medien wie Tageszeitung und Fernsehen spielten bei der Entscheidung eine untergeordnete Rolle.
Jeden dritten Bauherren erreicht
Zwischen Juli 2004 und Juli 2007 nutzten laut Klima sucht Schutz rund 190.000 Verbraucher den Online-Ratgeber „Heizkosten im Neubau“ für die Planung ihres Bauvorhabens. Er erreichte somit jeden dritten Bauherren in Deutschland. Derzeit ist eine Überarbeitung des Ratgebers in Arbeit, der künftig auch die Auswirkung solarthermischer Anlagen auf die Emissions- und Kostenbilanz berücksichtigt und dem Nutzer die Möglichkeit gibt, für einen Zeitraum von 20 Jahren unterschiedliche Preissteigerungsszenarien bei Heizöl, Erdgas, Fernwärme, Pellets und Strom durchzurechnen.
Studie „Heizkosten im Neubau“ im Internet zugänglich
Der Heizkosten-Ratgeber zählt zu insgesamt neun Energiespar-Ratgebern der Klimaschutzkampagne, die Nutzer über Möglichkeiten zum sparsamen Umgang mit Raumwärme und Strom informieren. Zugänglich sind die Ratgeber zusätzlich zur Website http://www.klima-sucht-schutz.de auf den Portalen von 700 Partnern (Medien, Kommunen, Verbände, Hersteller von Heiz- und Dämmtechnik) die mit der Kampagne kooperieren. Das Netzwerk von Portalpartnern ermöglichte insgesamt 1,8 Millionen Online-Beratungen seit dem Start der Kampagne im Juli 2004. Eine Zusammenfassung der aktuellen Studie „Heizkosten im Neubau“ kann im Internet herunter geladen werden unter http://www.klima-sucht-schutz.de/evaluation.html. Sie schließt als fünfte Studie die Bewertung der Klimaschutzkampagne ab, die mit ihren verschiedenen Instrumenten eine CO2-Minderung von nachweislich 2,4 Millionen Tonnen erzielt habe.
13.07.2007 | Quelle: co2online gemeinnützige GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH