ZDF-Magazin Frontal21 berichtet über „Verbraucher im Würgegriff der Energiekonzerne“

In drei Jahren habe der Energiekonzern RWE mit Sitz in Essen 20 Milliarden Euro Gewinn gemacht und seinen Börsenkurs von 2003 bis heute verdreifacht, so das ZDF-Magazin „Frontal21“ in der Ankündigung eines Betrags über den deutschen Energiemarkt. Ähnlich gute Ergebnisse erzielten auch die drei anderen deutschen Energieriesen E.ON, Vattenfall, und EnBW. Allein E.ON habe 2006 […]

In drei Jahren habe der Energiekonzern RWE mit Sitz in Essen 20 Milliarden Euro Gewinn gemacht und seinen Börsenkurs von 2003 bis heute verdreifacht, so das ZDF-Magazin „Frontal21“ in der Ankündigung eines Betrags über den deutschen Energiemarkt. Ähnlich gute Ergebnisse erzielten auch die drei anderen deutschen Energieriesen E.ON, Vattenfall, und EnBW. Allein E.ON habe 2006 einen Gewinn von 7,3 Milliarden Euro verbucht. Gleichzeitig stiegen die Strom- und Gaspreise in astronomische Höhen und die Rendite-Rekorde zeigten dramatische Folgen. In dem ZDF-Film „Das Kartell“ beleuchten Steffen Judzikowski und Hans Koberstein am 14.08.2007 um 21 Uhr die aktuellen Entwicklungen.

Widerstand allerorten
Die Verbraucher aber setzten sich inzwischen zur Wehr, berichtet Frontal21. Überall in Deutschland formiere sich Widerstand. Bürger zahlten ihre Stromrechnungen nicht mehr, klagten gegen Preiserhöhungen und würden sich zu Genossenschaften zusammen, um billiger Gas einzukaufen.
Doch günstigere Anbieter seien rar, betont Frontal21, denn die „Großen Vier“ hätten ihre Marktmacht bestens organisiert – mit tatkräftiger Hilfe der Politik. Statt den Wettbewerb zu fördern, habe die Politik das Monopol der Konzerne erst gefestigt. In der Amtszeit des damaligen Wirtschaftsministers Werner Müller, der aus der Energiebranche erst in die Politik und dann wieder dorthin zurück wechselte, durfte E.ON mit der Ruhrgas AG fusionieren – gegen das Votum der Kartellbehörde. Der so entstandene Energieriese sei für viele Kritiker der Sündenfall der deutschen Energiepolitik.

Lobbyisten führen Regie
Wie nah sich Politik und Energieunternehmen seien, habe sich auch 2005 gezeigt: Auf Druck der Europäischen Union sollte ein neues Energiewirtschaftsgesetz mehr Wettbewerb bringen. Doch die Energie-Lobbyisten führten bei der Gesetzgebung gekonnt Regie. Bis in die letzte nächtliche Verhandlungsrunde hätten sie erfolgreich versucht, ihre Interessen durchzusetzen und das neue Gesetz aufzuweichen.

Verbraucher abkassiert
„Der Markt versagt, und die Politik schaut weg“, so das ZDF-Magazin. „Gegen die Tricks von E.ON, RWE & Co. scheinen Verbraucher machtlos zu sein. Die Frontal21-Dokumentation mit Theo Koll berichtet über die Hintergründe dramatischer Fehlentwicklungen. Sie zeigt, wie Verbraucher abkassiert werden, wie die Politik Deutschlands mächtigen Energie-Monopolisten ausgeliefert ist und sucht Antworten auf die Frage: Wer rettet uns vor diesem Kartell?“, heißt es in der Ankündigung der Sendung, die ausgestrahlt wird am 14. August um 21.00 Uhr.

13.08.2007 | Quelle: ZDF | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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