Gabriel und Glos: Technologien und Investitionen für den Klimaschutz mobilisieren
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und Bundeswirtschaftsminister Michael Glos haben am 10.09.2007 die dritte Ministerkonferenz im Rahmen des „Gleneagles-Dialogs über Klimawandel, saubere Energie und nachhaltige Entwicklung“ in Berlin eröffnet. Zwei Tage lang beraten die Energie- und Umweltminister aus den 20 wichtigsten Energieverbrauchsländern über Strategien zum nachhaltigen Umbau ihrer Energiesysteme. Besonders bei der Förderung klimafreundlicher Technologien und Investitionen sollen konkrete Fortschritte erzielt werden. Damit soll ein wichtiger Beitrag zur Vorbereitung der UN-Klimakonferenz im Dezember in Bali geleistet werden. „Die Technologien und das Geld, das wir für die Bekämpfung des Klimawandels brauchen, sind weitgehend vorhanden – was fehlt, sind die richtigen politischen Rahmenbedingungen“, betont Bundesumweltminister Gabriel. „Im Gleneagles-Dialog arbeiten wir daran, Investitionen in Klimaschutz-Technologien noch attraktiver zu machen. Klare, verbindliche Ziele und die Weiterentwicklung des Kohlenstoffmarkts spielen dabei eine entscheidende Rolle. Über den Markt können wir einen großen Teil der Ressourcen mobilisieren, die für den Umbau unserer Energiesysteme notwendig sind“, so der Bundesumweltminister.
Große wirtschaftliche Chancen durch Energieeffizienz und erneuerbare Energien
Bis 2030 werden nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) 20 Billionen US-Dollar in neue Energieinfrastruktur investiert. Ob diese in effiziente, moderne Anlagen und Technologien fließen, hänge vor allem von den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab, betont Gabriel. Bereits heute erlaube eine Vielzahl von Technologieoptionen – vor allem bei der Energieeffizienz und den erneuerbare Energien – die Einsparung von Energie und die Reduzierung von CO2-Emissionen mit großen wirtschaftlichen Chancen. „Klimaschutz, Energieversorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit können gleichzeitig erreicht werden. Der Schlüssel dazu sind insbesondere effiziente Energietechnologien, mit denen wir den besten Klimanutzen bei größtmöglicher Kosteneffizienz erreichen“, sagt Bundeswirtschaftsminister Glos. „Wir haben in Deutschland gute Erfahrungen damit gemacht, durch den Einsatz von Technologien Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum zu entkoppeln und gleichzeitig unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Wir wollen auf diesem Treffen weltweit den Einsatz sauberer Technologien vorantreiben. Es geht darum kostengünstige Vermeidungspotenziale zu identifizieren. Das heißt konkret: das Potenzial einzelner Technologien in unseren jeweiligen Ländern zu erkunden, Hemmnisse zu identifizieren und abzubauen, wo erforderlich das Erreichen der Marktreife voranzutreiben und Anreize zu schaffen sowie die internationalen Technologiekooperationen auszubauen“, so Glos weiter.
An der Konferenz in Berlin nehmen die Umwelt- und Energieminister aus den G8-Staaten Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Russland, Großbritannien und den USA teil sowie aus Australien, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Nigeria, Polen, Südafrika, Südkorea, Spanien; zudem die Europäische Kommission und Portugal als amtierende EU-Präsidentschaft. Eingeladen sind außerdem die multilateralen Entwicklungsbanken, die Internationale Energieagentur, das UN-Klimasekretariat sowie Unternehmen, Umweltverbände und Parlamentarier.
EU verbindet Klimaschutz und Energiepolitik
Die Anwesenheit von Umwelt- und Energieministern aus Industrie-, Entwicklungs- und Schwellenländern ermögliche es, einen integrierten Ansatz der Klima- und Energiepolitik zu verfolgen, heißt es in der Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums. Die EU habe während der deutschen Ratspräsidentschaft im Frühjahr 2007 Klimaschutz und Energiepolitik erstmals in einer kohärenten Politik zusammengeführt. Mit der Verabschiedung des Klima- und Energiepakets in Meseberg habe die Bundesregierung gezeigt, wie ein integriertes Konzept Wachstum fördern und gleichzeitig das Klima schützen kann.
Klimaschutz und Energieeffizienz sind Schwerpunkte der deutschen G8-Präsidentschaft 2007. Der Gleneagles-Dialog wurde auf dem G8-Gipfel 2005 unter britischer Präsidentschaft ins Leben gerufen. Die Konferenz in Berlin soll Impulse geben für den Klimaprozess im Rahmen der Vereinten Nationen, insbesondere für die nächste UN-Klimakonferenz auf Bali im Dezember.
Weitere Informationen zur Berliner Konferenz und zum Gleneagles-Dialog im Internet: http://www.bmu.de/gleneagles-dialog
10.09.2007 | Quelle: BMU | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH