Projekt Masdar: Die Wüste auf dem Weg in das Solarzeitalter

Den Entwurf einer CO2-freien, 100% solaren Industriestadt stellte das bekannte Londoner Architekturbüro Foster und Partner im Rahmen der Finanzmesse „Cityscape Abu Dhabi 2007“ vor. Mit dem Projekt in Masdar (Emirat Abu Dhabi) soll eine ganze Stadt vollständig mit Solarenergie versorgt werden. Die Idee zu diesem Vorhaben wurde bereits im April 2006 verkündet. Nun gibt es […]

Den Entwurf einer CO2-freien, 100% solaren Industriestadt stellte das bekannte Londoner Architekturbüro Foster und Partner im Rahmen der Finanzmesse „Cityscape Abu Dhabi 2007“ vor. Mit dem Projekt in Masdar (Emirat Abu Dhabi) soll eine ganze Stadt vollständig mit Solarenergie versorgt werden. Die Idee zu diesem Vorhaben wurde bereits im April 2006 verkündet. Nun gibt es erste konkrete Pläne: Auf einer Fläche von 640 Hektar sollen im Endausbau bis zu 47.500 Menschen wohnen und arbeiten, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) in ihrem Newsletter. Die Energieversorgung soll nur aus erneuerbaren Quellen erfolgen.
Auf dem Gelände wird die Hauptinitiatorin, die Abu Dhabi Future Energy Company (ADFEC), ihren Firmensitz haben. In unmittelbarer Nachbarschaft soll das Masdar Institute of Science and Technology entstehen. Das Masdar Institute ist Teil des Masdar Research Network, eines internationalen Forschungsverbunds aus derzeit sechs Partnern: Universität Aachen, Columbia University (USA), Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Imperial College London (UK), Tokyo Institute of Technology (Japan) und die University of Waterloo (Kanada).

Conergy soll 40 MW-Photovoltaik-Kraftwerk bauen
Anfang Juli 2007 wurde angekündigt, dass die Masdar Initiative gemeinsam mit der Conergy AG (Hamburg) ein Solar-Kraftwerk mit 40 Megawatt Leistung aufbauen will. Laut Norman Foster soll diese PV-Anlage zur Keimzelle der restlichen Stadt werden. Die Solarstrommodule werden nicht nur Schatten, sondern auch die Energie spenden, mit der die gesamte Stadt erbaut werden soll. Die Stadt Masdar soll jedoch nicht nur energetisch eigenständig werden. Um die Ansiedlung ausländischer Unternehmen zu erleichtern, werden innerhalb der Stadt auch vollkommen andere (sprich: eher westliche) Gesetze gelten. Masdars „Grüne Gemeinde“ ist eine spezielle Freihandelszone und auch deshalb durch eine Mauer vom Rest von Abu Dhabi abgetrennt. Masdar wird bei der Fertigstellung im Jahr 2009 somit auch kulturell und rechtlich eine „Insel“.

Ein nachhaltiges Modell für die Region
Im Rahmen des World Future Energy Summit (WFES08), der vom 21 bis 23 Januar 2008 in Abu Dhabi abgehalten wird, sollen alle für die Stadt relevanten technischen Aspekte beleuchtet werden. Von der Abwasserreinigung über die Solartechnologie bis hin zu nachhaltiger Mobilität. Die Palette der rund 70 Redner reicht von Al Gore und seiner „Unbequemen Wahrheit“ über Umweltminister Sigmar Gabriel mit dem „EEG-Erfahrungsbericht“ bis hin zum „Peak-Oil Journalisten“ David Strahan, der über den bevorstehenden Niedergang der weltweiten Erdölproduktion berichten will.
Masdar sei kein Public-Relations-Gag oder Papiertiger, betont Tomi Engel von der DGS. Der Schirmherr des Projektes, Kronprinz Sheikh Mohammad bin Zayed Al Nahyan, habe vielmehr erkannt, dass die Nutzung der erneuerbaren Energien eine der Schlüsseltechnologien für die Zukunft seines Landes sind: „Wir wollen ein bedeutender Spieler bei den erneuerbaren Energien werden, nicht nur als Investor sondern uns auch mit Forschung und Entwicklung und später auch mit der Produktion befassen“, so der Kronprinz. Sultan Al Jaber, Leiter des Masdar Unternehmens, ist sich sicher: „Eines Tages werden alle Städte so gebaut sein wie diese“; als 100 % Solar-Stadt.
Weitere Informationen:
http://www.masdaruae.com und http://www.wfes08.com

30.09.2007 | Quelle: DGS | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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