EREC: 20 %-Ziel der EU kann erreicht werden, wenn schnell handfeste Gesetze beschlossen werden
Der Europäische Rat für erneuerbare Energien (EREC) präsentierte am 1.10.2007 ein Positionspapier zu der kommenden EU-Rahmenrichtlinie für die Erneuerbaren, um die Ansprüche und Bedenken der Industrie zu skizzieren. “Eine der wichtigsten Fragen ist jetzt, dass rasch ein Vorschlag vorgelegt wird und die Richtlinie zügig umgesetzt werden kann”, sagte EREC Policy Director Oliver Schäfer. “Wir haben nun noch 13 Jahre um das Ziel zu erreichen, deshalb müssen wir die nötige Gesetzgebung rasch auf den Weg bringen. Wir erwarten, dass die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten keine Zeit mehr mit Verhandlungen mehr verschwenden. Das EU-Ziel wird nur erreicht, wenn die Gesetzgebung rechtzeitig greift”, so Schäfer weiter.
Drei wesentliche Ziele für erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Treibhausgasemissionen wurden von den Staatschefs Anfang 2007 gesetzt. Jedes sei sinnvoll und stehe für sich allein, so EREC. Bestrebungen, das Ziel für die Erneuerbaren herunterzuspielen – etwa indem die Bedeutung der Treibhausgasreduktion hervorgehoben und der Anteil der Atomenergie gegenüber jenem der Erneuerbaren betont werde – müssten gestoppt werden.
EREC gegen eine Angleichung der Fördersysteme in der EU
Ein Harmonisierung der Förderschemata sei verfrüht, betont EREC in seinem Positionspapier. “Die Entwicklung könnte gestoppt werden, bevor sie in einigen Mitgliedstaaten überhaupt begonnen hat”, warnt Schäfer. Dennoch sollte ein Kriterienkatalog erstellt werden, welche den erfolgreichen Ausbau der erneuerbaren Energien sicherstellt. Einige Mitgliedsstaaten hätten einen EU-weiten Handelsmechanismus für Strom, Wärme und Kraftstoffe aus regenerativen Quellen gefordert, doch dafür müsse es sowohl Verkäufer als auch Käufer geben, kritisiert EREC. “Bislang fordern einige Länder zwar den Handel in der EU, sind aber nicht am Verkauf interessiert, sondern nur am Kauf. Wenn der Handel erlaubt werde, würden verschiedene Mitgliedsstaaten ihr Anstrengungen verringern und darauf setzen, dass sie “Ursprungszertifikate” im Ausland kaufen können und zwar zum spätest möglichen Zeitpunkt, warnt EREC. “Ein Handelssystem wird dazu führen, dass das Ziel verfehlt wird, so lange keiner weiß, wer die Verkäufer sein sollen”, sagt Schäfer. “Es gibt keinen Grund, einen derartigen künstlichen Mechanismus einzuführen, denn dies würde bedeuten, dass die Investitionen in den einzelnen Ländern verhindert und die Förderung durch zusätzlichen bürokratischen Aufwand gefährdet wird”, unterstreicht Schäfer.
Nachhaltigkeitskriterien für Biomasse gefordert
Darüber hinaus macht sich EREC stark für anspruchsvolle Nachhaltigkeitskriterien, nicht nur für Biokraftstoffe, sondern auch für die Biomasse und zwar unabhängig von der Nutzung (Treibstoff, Nahrung, Strom etc.) Biomasse, die diese Kriterien nicht erfüllt, dürfe nicht auf das EU-Ziel angerechnet werden. Schließlich müsse die EU-Kommission dafür sorgen, dass sie mit Geldbußen arbeiten kann, wenn klar wird, dass Mitgliedsstaaten ihre Zielvorgaben nicht erreichen werden.
Das komplette Positionspapier kann heruntergeladen werden unter www.erec.org
04.10.2007 | Quelle: European Renewable Energy Council | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH