Forschungsministerin präsentiert Hightech-Strategie zum Klimaschutz
Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat auf dem 2. Klima- Forschungsgipfel am 16.10.2007 in Berlin die Hightech-Strategie der Bundesregierung zum Klimaschutz vorgestellt. Die Ministerin präsentierte die Strategie gemeinsam mit den Partnern des vom Ministerium initiierten Klimadialogs und in Zusammenarbeit mit acatech, der künftigen Deutschen Akademie der Technikwissenschaften. „Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung umzusetzen, werden wir die Forschung im Klimabereich massiv ausbauen“, sagte Schavan. Auf dem 2. Klima-Forschungsgipfel präsentieren sich vier Innovationsallianzen, die direkt vor der Umsetzung stehen, mit Partnern aus Industrie und Forschungseinrichtungen. Eine Allianz widmet sich der Entwicklung von organischen Photovoltaik-Materialien. Diese gelten als Alternativen zu dem in der herkömmlichen Solartechnik eingesetzten teuren Silizium und eröffnen deutschen Unternehmen weltweit neue Absatzchancen.
Eine weitere Innovationsallianz beschäftigt sich mit neuen Möglichkeiten bei der Speicherung von Energie.
Schavan: Der Klimawandel erfordert entschlossenes Handeln
Die Hightech-Strategie zum Klimaschutz bündelt nach den Worten der Ministerin die wichtigsten Kräfte aus Wissenschaft und Wirtschaft – und sie bedeute zudem mehr Geld im Kampf gegen den Klimawandel: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will in den nächsten zehn Jahren eine Milliarde Euro zusätzlich für den Klimaschutz investieren. Die Wirtschaft sei schon jetzt bereit, eine doppelt so hohe Summe aus eigenen Mitteln beizusteuern, sagte Schavan. „Der Klimawandel erfordert entschlossenes Handeln“, sagte die Ministerin. „Und wir wissen von den Wissenschaftlern sehr genau, was wir zu tun haben: Schnell die Treibhausgasemissionen senken, die Energieeffizienz deutlich steigern und den Anteil erneuerbarer Energien stark erhöhen. Mit der Hightech-Strategie zum Klimaschutz stellen wir jetzt die richtigen Weichen.“ Dabei ist Klimaschutz nach den Worten Schavans eine große Chance für die Wirtschaft: „Die Industrie in Deutschland muss in Sachen Klima eine Vorreiterrolle übernehmen.“ Das könne gelingen, weil die Hightech-Strategie die Themen aufgreife, die technologische Durchbrüche erwarten lassen und Markt- und Exportchancen bieten. „Die Hightech-Strategie fördert die schnellere Umsetzung von der Idee in die Anwendung. Sie verbindet Klimaschutz mit Innovationen, die Arbeitsplätze schaffen und Wohlstand sichern.“
Ausstoß von Treibhausgasen senken – und Technologien zur Anpassung an den Klimawandel entwickeln
„Deutschlands Forscher und Deutschlands Industrie allein können das Weltklima nicht retten, erst recht nicht mit isolierten Aktionen in Deutschland“, sagte Joachim Milberg, Präsident von acatech. „Richtig ist aber, dass Deutschlands Wissenschaftler und Unternehmen beim Klimaschutz eine sehr positive Rolle spielen können. acatech als zukünftige Deutsche Akademie der Technikwissenschaften sieht es dabei als seine Rolle an, den Dialog von Wirtschaft und Wissenschaft nach Kräften zu fördern. Deshalb sind wir sehr gern Kooperationspartner beim Klimaforschungsgipfel.“ Wissenschaftler werden sich im Kampf gegen den Klimawandel vor allem zwei Themenkomplexen stellen. Zum einen werden sie Technologien entwickeln, die den Ausstoß von Treibhausgasen senken – und damit die Ursachen des Klimawandels bekämpfen. Zum anderen geht es um Technologien, die helfen, sich an den zum Teil nicht mehr vermeidbaren Klimawandel anzupassen.
17.10.2007 | Quelle: BMBF | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH