Conergy sichert sich langfristig Silizium-Wafer für Solar-Fabrik in Frankfurt/Oder

Die Hamburger Conergy AG, Europas größtes Solar-Unternehmen, kooperiert im anhaltend boomenden Photovoltaik-Markt mit einem neuen strategischen Partner und hat die langfristige Versorgung mit Silizium-Wafern sichergestellt, einem Vorprodukt der Solarzelle. Das Unternehmen vereinbarte nach eigenen Angaben am 25.10.2007 mit MEMC Electronic Materials mit Sitz in Missouri (USA) die Lieferung von Solar-Wafern im Wert zwischen 7 und […]

Die Hamburger Conergy AG, Europas größtes Solar-Unternehmen, kooperiert im anhaltend boomenden Photovoltaik-Markt mit einem neuen strategischen Partner und hat die langfristige Versorgung mit Silizium-Wafern sichergestellt, einem Vorprodukt der Solarzelle. Das Unternehmen vereinbarte nach eigenen Angaben am 25.10.2007 mit MEMC Electronic Materials mit Sitz in Missouri (USA) die Lieferung von Solar-Wafern im Wert zwischen 7 und 8 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2018. Damit habe sich das Hamburger Unternehmen langfristig einen wesentlichen Teil seines Rohstoffbedarfs für die voll integrierte Solarfabrik in Frankfurt (Oder) gesichert und die Weichen für kontinuierliches weiteres Wachstum gestellt, heißt es in der Pressemitteilung. Die neue Fabrik der Conergy produziert bereits seit Sommer erste Photovoltaik-Module und soll im Frühjahr 2008 ihre volle Produktionskapazität von bis zu 250 Megawatt (MWp) erreichen.
„Dieser Vertrag ist ein Quantensprung für uns, da er eine der wesentlichen Unsicherheiten in unserem Markt, die Versorgung mit Rohstoffen, beseitigt“, sagte Hans-Martin Rüter, Vorsitzender des Vorstandes der Conergy AG. „Diese Vereinbarung ermöglicht uns, schon bald die große und weiter wachsende Nachfrage im Markt mit unseren Marken Epuron und SunTechnics großteils aus eigener Fertigung zu bedienen. Mit den Wafern von MEMC für unser Werk in Frankfurt (Oder) erschließen wir ganz neue Margenpotentiale. Außerdem können wir unsere globale Führungsposition im Markt für Photovoltaik-Systeme weiter ausbauen“, so Rüter weiter. „Wir sind sicher, dass wir mit über 50 Jahren Erfahrung in der Wafer-Herstellung für beide Unternehmen einen ganz entscheidenden Schritt nach vorne machen werden. Wir sind mit dem Vertrag sehr zufrieden und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Conergy als einem der solaren Branchenführer“, kommentiert Nabeel Gareeb, Vorsitzender des Vorstandes von MEMC.

Option zum Bezug monokristalliner Wafer
Im Einzelnen sieht die Vereinbarung vor, dass Conergy ab Juli 2008 mit Silizium-Wafern von MEMC beliefert wird. Das Volumen der Lieferungen soll jährlich wachsen. Die Preisgestaltung für die Wafer sei degressiv gestaltet, so dass diese bei den zu erwartenden Systempreisreduzierungen im solaren Weltmarkt eine wettbewerbsfähige Positionierung zu herstellerüblichen Margen für Conergy ermögliche. Auch bestehe für beide Seiten der Anreiz, von Verbesserungen des Zellwirkungsgrads zu profitieren. Conergy werde MEMC Vorauszahlungen für die vertraglich vereinbarten Lieferungen im marktüblichen Rahmen im Jahr 2008 leisten. Zu Beginn sollen multikristalline Wafer geliefert werden. Zu einem späteren Zeitpunkt bestehe die Option, auch monokristalline Wafer zu erhalten, so die Conergy AG.

40 % des Rohstoffsbedarfs für 2008 gedeckt
Für Conergy bedeute die Belieferung mit Wafern eine mögliche Reduzierung der eigenen Wafer-Sägekapazitäten. Der zusätzliche Ertrag, der dem Unternehmen durch die Verkürzung der Wertschöpfung für einen Teil der Produktion entgehe, werde durch die attraktive Preisgestaltung mit MEMC kompensiert, heißt es in der Pressemitteilung. Conergy plane nicht, sich vollständig aus der Wafer-Sägerei zurückzuziehen. Für 2008 habe Conergy mit diesem Vertrag in Frankfurt (Oder) jetzt insgesamt über 40 % des Rohstoffsbedarfs gesichert. Ohne weitere Ausbaustufen liege die Bedarfsdeckung 2009 bei 80 % und ab 2010 bei über 100 %. Für die fehlenden Rohstoffe im Jahr 2008 müssten noch weitere Lieferverträge geschlossen werden.

Solarstrom in Süddeutschland ab 2014 wettbewerbsfähig
Nach dem Vertrag mit dem US-Hersteller rechnet Conergy schon im Jahr 2014 damit, Photovoltaik-Systeme liefern zu können, die in Süddeutschland zu wettbewerbsfähigen Kosten Solarstrom erzeugen können. Dann nämlich könne der Strom aus der Solarzelle mit knapp 30 Eurocent pro Kilowattstunde gleich viel kosten, wie der Strom aus der Steckdose, betont Conergy.

26.10.2007 | Quelle: Conergy AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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