Solar-Konzern Conergy baut Vorstand um und stärkt Kapitalbasis für künftiges Wachstum

Die Conergy AG erhält eine neue Vorstandsspitze und stärkt ihre Finanzkraft mit Mitteln aus einer Kapitalerhöhung sowie einer Erhöhung des Kreditrahmens einiger Banken in Höhe von insgesamt 100 Millionen Euro, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Der Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzende Hans-Martin Rüter wird nach der Bekanntgabe der 9-Monatszahlen für das laufende Jahr am 12. November […]

Die Conergy AG erhält eine neue Vorstandsspitze und stärkt ihre Finanzkraft mit Mitteln aus einer Kapitalerhöhung sowie einer Erhöhung des Kreditrahmens einiger Banken in Höhe von insgesamt 100 Millionen Euro, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Der Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzende Hans-Martin Rüter wird nach der Bekanntgabe der 9-Monatszahlen für das laufende Jahr am 12. November 2007 seinen Posten an Aufsichtsratschef Dieter Ammer übergeben, der den Vorstandsvorsitz vorübergehend übernimmt. Ammer, der die Conergy vor neun Jahren gemeinsam mit Rüter gründete, hat sich zum Ziel gesetzt, den Wachstumskurs mit Fokus auf Ertrag und Kerngeschäftsfelder fortzusetzen. Unterstützt wird er dabei durch den neuen Finanzvorstand, Dr. Jörg Spiekerkötter, der Erfahrungen aus dem im DAX 30 notierten Berliner Pharmakonzern Schering mitbringt und am 1. November bei Conergy eingetreten ist.
„Conergy ist von einem Start-Up zu einem global aufgestellten Milliarden-Unternehmen mit über 2.700 Mitarbeitern gewachsen. Conergy ist in 28 Ländern tätig, wächst stärker als der Markt und erhält nun ein international und konzernerfahrenes Führungsteam“, betont Unternehmensgründer Rüter. Weiterhin im Vorstand bleiben Nikolaus Krane (für das Projektgeschäft) und Christian Langen (Internationalisierung und Vertrieb). Zum 1. November war Philip von Schmeling für das Ressort Logistik, Photovoltaik und Heat & Cooling als stellvertretendes Mitglied in den Vorstand berufen worden.

Kapitalausstattung verbessert; Liquiditätsengpass beseitigt
Vorstand und Aufsichtsrat haben unverzüglich auf einen in den vergangenen Wochen aufgetretenen Liquiditätsengpass reagiert und die Kapitalausstattung wesentlich verbessert, heißt es in der Pressemitteilung. Diese Situation sei im Rahmen des dynamischen, ungestümen Wachstums der Conergy bei gleichzeitig aufgetretenen Lieferengpässen am Modulmarkt entstanden. Durch den Zufluss der Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro sei dieser Liquiditätsengpass beseitigt worden. Diese Summe setze sich zusammen aus einer von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossenen Kapitalerhöhung, zu der einige Altaktionäre 20 Millionen Euro und der Industrielle Dr. Otto Happel nach einem sehr kurzen Entscheidungsprozess in der letzten Woche 50 Millionen Euro beigetragen hätten. Zum Kreis der beteiligten Altaktionäre gehören Hans-Martin Rüter, die Grazia Equity GmbH, Dieter Ammer und Mitglieder der Familie Andreas Rüter. Gleichzeitig erhöhten einige Banken ihren Kreditrahmen um zusätzliche 30 Millionen Euro.

Dieter Ammer: Schlussstrich unter die Unsicherheiten der vergangenen Wochen gesetzt, Finanzsituation stabilisiert
Otto Happel beteiligt sich an der Kapitalerhöhung laut Conergy mit einem Anteil von 4,25 Prozent des erhöhten Grundkapitals. Daneben habe er mit Altaktionären, die damit einen großen Beitrag zur Stabilisierung der Gesellschaft geleistet hätten, vereinbart, Optionen für weitere Anteile bis zu einer Höhe von 25,1 Prozent deutlich unter dem Marktpreis zu erwerben. „Wir setzen einen Schlussstrich unter die Unsicherheiten der vergangenen Wochen und haben unsere Finanzsituation stabilisiert“, so Dieter Ammer. „Jetzt haben wir die Weichen gestellt, um in den wirtschaftlich attraktivsten Geschäftsfeldern im stark wachsenden Zukunftsmarkt für erneuerbare Energien unsere führende Position weiter auszubauen“, ergänzt der künftige Vorstandsvorsitzende. In den nächsten Monaten werde der neue Vorstand ein dreiteiliges Konzept vorlegen und unverzüglich stufenweise einführen. Das Konzept umfasse sowohl die Fokussierung auf profitable Geschäftsbereiche und nachhaltiges Wachstum als auch die Optimierung von Cash Management und Working Capital

Eigene Produktion von Solarmodulen reduziert Abhängigkeit von Zulieferern
Conergys bislang hohe Abhängigkeit von Solarmodulzulieferern verringert sich künftig zunehmend durch die eigene, integrierte Herstellung von Solarmodulen in Frankfurt (Oder). Zudem sei es Conergy durch den Vertragsabschluss mit der US-amerikanischen MEMC gelungen, einen wesentlichen Teil der Rohstoff-Zufuhr für die eigene Modulfertigung langfristig abzusichern.

Hans-Martin Rüter: Gründer eines der erfolgreichsten Start-Ups der deutschen Unternehmensgeschichte
Der Ausblick für das laufende Jahr stehe unter Vorbehalt einer kritischen Würdigung der bilanziellen Wertansätze der Conergy AG sowie unter Vorbehalt der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen, die derzeit die verschiedenen Geschäftsfelder untersuchen, so das Unternehmen. „Hans-Martin Rüter ist der Spiritus Rector und Gründer von Conergy, über viele Jahre einem der erfolgreichsten Start-Ups der deutschen Unternehmensgeschichte. Er hat aus einer Vision reale Erfolge entstehen lassen und damit darüber hinaus auch als Präsident des Solarindustrieverbandes BSW einen sehr großen Beitrag dazu geleistet, dass Deutschland zur führenden Nation im Bereich erneuerbarer Energien geworden ist“, sagte Dieter Ammer.

07.11.2007 | Quelle: Conergy AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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