Weltklimarat verabschiedet Zusammenfassung der Klimaschutzberichte – Michael Müller: Mehr Grund zur Sorge denn je

Der Zwischenstaatliche Ausschuss zu globalen Klimaänderungen (IPCC) am 17. November 2007 in Valencia den Synthesebericht zum 4. Sachstandsbericht verabschiedet. „Die Ergebnisse der Wissenschaft sind unmissverständlich. Wir müssen schnell und entschlossen handeln, um den Klimawandel in einem beherrschbaren Rahmen zu halten. Die Politik muss diese Herausforderung annehmen und bei der UN-Klimakonferenz in Bali ein starkes Signal […]

Der Zwischenstaatliche Ausschuss zu globalen Klimaänderungen (IPCC) am 17. November 2007 in Valencia den Synthesebericht zum 4. Sachstandsbericht verabschiedet. „Die Ergebnisse der Wissenschaft sind unmissverständlich. Wir müssen schnell und entschlossen handeln, um den Klimawandel in einem beherrschbaren Rahmen zu halten. Die Politik muss diese Herausforderung annehmen und bei der UN-Klimakonferenz in Bali ein starkes Signal senden“, kommentiert Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium (BMU).
„Wir brauchen ein klares Mandat für den Beginn von Verhandlungen zu einem umfassenden Klimaschutzregime auf der Grundlage des Kyoto-Protokolls. Der IPCC hat deutlich gemacht, dass wir bis 2015 die Wende schaffen müssen. Und er hat es entscheiden abgelehnt, eine kurzsichtige Debatte über vermeintliche Profiteure des Klimawandels in einzelnen Weltregionen zu führen“, so Müller weiter.

Ohne schnelles Gegensteuern drohen unkontrollierbare Risiken
Der Synthesebericht fasst die Inhalte der bereits im ersten Halbjahr2007 veröffentlichten Teilbände des 4. Sachstandsbericht zusammen. Kernaussagen sind, dass die Klimaänderung stattfindet und die Folgen spürbar sind. Ohne schnelles Gegensteuern drohen laut IPCC unkontrollierbare Risiken. Die Menschheit habe die Instrumente in der Hand, um die Risiken zu mindern und abzuwenden, so der Weltklimarat. Mit geeigneter Politik und einem effektiven internationalen Klimaregime könne es gelingen, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 um mindestens die Hälfte gegenüber dem Basisjahr 1990 zu reduzieren.
Erstmals benennt der IPCC klar die Risiken, die drohen, wenn die globale Erwärmung weiter steigt: Bei einem Anstieg um 1-2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten drohen ernsthafte Risiken für viele einzigartige und bedrohte Ökosysteme. Bei einem Anstieg der globalen Erwärmung um mehr als etwa 2,5 Grad wären 20-30 Prozent der Arten weltweit vom Aussterben bedroht. Außerdem drohen dann die polaren Eiskappen abzuschmelzen. Das könnte zu einem schnelleren Anstieg des Meeresspiegels über die nächsten Jahrhunderte führen.

WWF lobt IPCC-Bericht: „Ein Weckruf an die Politik“
„Der Report ist ein lauter Weckruf an die Politik, endlich die Verringerung der Treibhausgase anzupacken“, urteilt die Umweltorganisation WWF. Die Regierungen würden in die Pflicht genommen, auf der UN Konferenz in Bali in zwei Wochen über tiefe Einschnitte zur Reduzierung der Treibhausgase zu verhandeln. Der WWF erkennt an, dass sich die Wissenschaftler dem enormen Druck einiger Regierungen widersetzt hätten und in dem Synthese-Bericht alle Schlüsselfaktoren und wesentlichen Vorhersagen zum Klimawandel zusammen getragen haben. „Die Zeit der Ausreden ist endgültig vorbei“, so Eberhard Brandes, Geschäftsführer des WWF Deutschland.
Als ersten Schritt fordert der WWF von den reichen und industrialisierten Ländern, ihre Emissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 30 Prozent unter die Werte von 1990 zu drücken. Wichtig sei, sofort zu handeln und hier erheblich mehr Geld in saubere Technologien sowie in Anpassungsmaßnahmen in den Entwicklungsländern.

Hintergrundinformationen und IPCC-Teilberichte im Internet
Ein Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes mit dem Titel „Klimaänderungen, deren Auswirkungen und was für den Klimaschutz zu tun ist“ steht zum Herunterladen bereit unter http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/ipccsynthese.pdf.
Die drei Zusammenfassungen der Teilberichte gibt es in deutscher und englischer Sprache unter: http://www.de-ipcc.de. Die ausführlichen Berichte in Englisch unter: www.ipcc.ch.

19.11.2007 | Quelle: BMU; WWF World Wide Fund For Nature, UBA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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