Deutsche Photovoltaik-Industrie wächst und investiert weiter kräftig

In den nächsten drei Jahren werde die deutsche Solarstromindustrie ihre heimischen Produktionskapazitäten verdreifachen, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig rechneten die Hersteller damit, im Jahr 2010 etwa 50 Prozent ihrer Umsätze im Ausland zu erwirtschaften. Dazu investiere die Branche massiv in den Auf- und Ausbau neuer Photovoltaik-Fertigungsstätten. 2010 wird die jährliche Investitionssumme […]

In den nächsten drei Jahren werde die deutsche Solarstromindustrie ihre heimischen Produktionskapazitäten verdreifachen, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig rechneten die Hersteller damit, im Jahr 2010 etwa 50 Prozent ihrer Umsätze im Ausland zu erwirtschaften. Dazu investiere die Branche massiv in den Auf- und Ausbau neuer Photovoltaik-Fertigungsstätten. 2010 wird die jährliche Investitionssumme laut einer aktuellen Unternehmensbefragung des Bonner Marktforschungsinstituts EuPD-Research rund 2,6 Milliarden Euro betragen – ein Plus von einer Milliarde gegenüber 2007.
„Deutsche Solarunternehmen reinvestieren ihre Gewinne in ihre Expansion und verschaffen sich damit eine starke Wettbewerbsposition am internationalen Solarmarkt. Derzeit entstehen allein 15 neue Fertigungsstätten und festigen Deutschlands Stellung als globale Solarschmiede“, sagt BSW-Solar- Geschäftsführer Carsten Körnig. Einer aktuellen Studie des Schweizer Bankhauses Sarasin & Cie. zufolge werde der Weltmarkt für Solartechnik bis 2020 jährlich im Schnitt um 30 Prozent wachsen. „Erfreulicherweise haben sich die Perspektiven der weltweiten PV-Märkte weiter verbessert, da sich einige Hürden wie der Siliziumengpass oder fehlende Förderprogramme aufzulösen beginnen. Für 2010 erwartet die Bank Sarasin eine neu installierte PV-Leistung von über acht Gigawatt“, unterstreicht Dr. Matthias Fawer, Autor der Sarasin-Studie, das enorme Potenzial.

Kapazitätsausbau schafft Arbeitsplätze; Forschung und Entwicklung werden vorangetrieben
Der Kapazitätsausbau sorgt in Deutschland nach Berechnungen von EuPD-Research für mehrere Zehntausend neue Arbeitsplätze. In der Summe könnten 2020 über 100.000 Beschäftigte in der Solarstrombranche tätig sein. Jobmotoren sind dabei auch neue Solar-Technologien wie etwa Dünnschichtzellen. Mehr als 20.000 Beschäftigte erwarten die Marktforscher bis Ende der nächsten Dekade in diesem Marktsegment. Deutschland zählt heute international zu den Technologieführern bei Solarzellen. Um dieses Plus im harten internationalen Wettbewerb insbesondere gegenüber Fernost und den USA behaupten zu können, bauen die Solarunternehmen ihre Forschung und Entwicklung beträchtlich aus. In diesem Jahr fließen rund 166 Millionen Euro in diesen Bereich, 2020 könnten es laut EuPD-Research rund 545 Millionen Euro sein.

Volker Ruhl, Head of Economics and Financial Research von EuPD Research, kommentiert: „Im Zentrum der Forschungsaktivitäten steht eine Verbesserung des Preis-Leistungsverhältnisses von Solarprodukten. Die Erhöhung des Wirkungsgrads von Solarzellen spielt dabei ebenso eine wichtige Rolle wie die Verbesserung der Materialeffizienz im Fertigungsprozess.“

„Solarstrom wird noch im kommenden Jahrzehnt genauso viel kosten wie Strom aus der Steckdose“
Der Solarstandort Deutschland profitiert stark vom Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es garantiert Betreibern von Solaranlagen über 20 Jahre die Abnahme und kostendeckende Vergütung für selbst erzeugten Solarstrom und macht damit ihren Betrieb wirtschaftlich. Die gesetzlich verankerte Senkung der Förderung (Degression) bei neu installierten Anlagen von jährlich fünf Prozent habe dazu geführt, dass die Endverbraucherpreise für Solaranlagen kontinuierlich sinken und die Systempreise in Deutschland mittlerweile weltweit zu den niedrigsten gehören, betont der BSW-Solar. Noch im kommenden Jahrzehnt rechnet der Verband mit der Netzparität (Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom) und halbierten Solarstrompreisen. „Solarstrom wird dann genauso viel kosten wie Strom aus der Steckdose“, erläutert Carsten Körnig. Bis zu diesem Zeitpunkt werde Solarstrom auf eine Förderung angewiesen sein. Solarenergie habe das Potenzial, langfristig ein Viertel des deutschen und den Großteil des weltweiten Stromverbrauchs zu decken. Auf Dauer gebe es keine Alternative zu erneuerbaren Energien, so Körnig. Erst kürzlich hätten Wissenschaftler der Universität Kassel nachgewiesen, dass eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien in Deutschland möglich werde.

22.11.2007 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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