Geothermie: Start der Stromerzeugung in Landau ein Meilenstein bei der Nutzung der Energie aus dem Untergrund
Das erste ganzjährig industriell nutzbare Geothermie-Kraftwerk Deutschlands wurde am 21.11.2007 im Beisein von Ministerpräsident Kurt Beck und der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug, offiziell in Betrieb genommen. Klug betonte die Vorbildfunktion des Erdwärme-Kraftwerks. „Diese Anlage wird der geothermischen Stromerzeugung in Deutschland einen Schub verleihen. Damit treiben wir unsere Strategie zum Ausbau der erneuerbaren Energien entscheidend voran“, so Klug. Die Anlage wird eine Strommenge erzeugen, die dem Jahresbedarf von 6.000 Haushalten entspricht. Mit der überschüssigen Wärme sollen anfangs 300 Haushalte und später – nach einer Kapazitätserweiterung – 1.000 Haushalte versorgt werden.
Das Projekt wurde durch das Bundesumweltministerium mit über 2,6 Millionen Euro unterstützt. Betreiber des Kraftwerks ist die geox GmbH, eine 50-prozentige Tochter der EnergieSüdwest und der Pfalzwerke. In Kürze wird als zweites industriell genutztes Geothermiekraftwerk in Deutschland die Anlage in Unterhaching die Stromproduktion aufnehmen. Wärme für große Gebiete der Gemeinde Unterhaching liefert das Kraftwerk schon jetzt.
Staatssekretärin Klug: Geothermie wird vom integrierten Energie- und Klimapaket der Bundesregierung profitieren
Astrid Klug wies auch auf geplante Änderungen der Rahmenbedingungen für die Tiefengeothermie hin. Sowohl bei der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) als auch im Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien seien deutliche Verbesserungen vorgesehen. „Die Nutzung der Geothermie wird von den anstehenden Gesetzesänderungen und Maßnahmen des integrierten Energie- und Klimapakets der Bundesregierung profitieren“, betonte Klug. Die Zeichen in der Geothermiebranche stünden damit auf Wachstum. Dies lasse sich an der Zahl der Planungen für geothermische Anlagen erkennen – in Deutschland sind laut BMU gegenwärtig rund 150 Projekte zur Wärmenutzung oder zur Stromerzeugung in Arbeit.
22.11.2007 | Quelle: BMU | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH